Ersatzlösung für Caio in Sicht. Geht HSV-Transfergespenst zum VfB? HW4 und van der Vaart im Wechselfieber.
HSV fragt wegen nächstem Brasilianer an
Lange und intensiv hatte sich Dietmar Beiersdorfer um Rodrigo Caio bemüht, doch jetzt hat der brasilianische Olympiasieger dem HSV-Boss abgesagt. Stattdessen wird der 23-jährige Innenverteidiger wie zuletzt bereits berichtet wohl nach Spanien gehen. Wie das Abendblatt erfuhr, will sich der HSV aber dennoch mit einem Brasilianer verstärken. Am Montag bestätigte Atlético Mineiro eine Anfrage für Douglas dos Santos Justino de Melo. Der Linksverteidiger holte ebenfalls Gold in Rio und stand bei allen sechs Olympia-Auftritten des Gastgebers in der Startelf. Dabei bereite er beim 4:0-Sieg im entscheidenden letzten Gruppenspiel gegen Dänemark zwei Treffer vor.
Eben wegen dieser Auftritte versucht sein Club, die Ablöse für den 22-Jährigen in die Höhe zu treiben. Nach Abendblatt-Informationen will Atlético zwischen zehn und zwölf Millionen Euro für Douglas Santos. Daher scheint ein Transfer zumindest bis zum Ende des Sommerfensters an diesem Mittwoch Stand jetzt eher unwahrscheinlich.
Jedenfalls ist damit das Rätsel gelöst, wer der dritte Kandidat war, den Beiersdorfer im Olympia-Finale zwischen Deutschland un Brasilien beobachten wollte. Zuvor war bereits klar, dass sich der HSV um eine Verpflichtung von Caio und Walace bemühen wollte.
Jung und das Pech mit der U21
Was für ein Pech für Gideon Jung. Wegen eines Muskelfaserrisses in der Hüftbeugemuskulatur muss der Mittelfeldspieler erneut sein Debüt in der deutschen U21-Nationalmannschaft verschieben. Am Freitag war der 21-Jährige vom neuen DFB-Coach Stefan Kuntz für zwei Länderspiele Anfang September eingeladen worden. Damit hätte er der erste HSV-Profi mit einem Einsatz beim deutschen Nachwuchs seit mehr als dreieinhalb Jahren werden können. Schon im vergangenen September hatte Jung dem damaligen Trainer Horst Hrubesch wegen einer muskulären Verletzung für die EM-Qualifikation absagen müssen. Dem HSV wird Jung nun voraussichtlich zwei bis drei Wochen fehlen.
Geht Mané jetzt zum VfB?
Erinnert sich noch jemand an Carlos Mané? Der portugiesische Jungstar wäre vor der vergangenen Rückrunde um ein Haar beim HSV gelandet. Der Transfer scheiterte letztlich an zu hohen Ablöseforderungen von Sporting Lissabon. Nun ist der Tabellenführer aus Portugal offenbar bereit, Mané sogar zwei Jahre auf Leihbasis abzugeben - allerdings an den VfB Stuttgart. Nach Angaben der Stuttgarter Zeitung und von Sky Sport News HD stehen die Verhandlungen mit dem 22-jährigen Stürmer vor dem Abschluss. Bei Sporting hat Mané noch einen Vertrag bis 2020.
Holtby will im Test mitspielen
Am heutigen Montag ist trainingsfrei. Die Länderspielpause nutzt Bruno Labbadia aber unter anderem auch für ein Testspiel. Am Mittwoch geht es in Strand gegen den schleswig-holsteinischen Oberligisten NTSV 08. Dabei soll auch Lewis Holtby nach seinem Schlüsselbeinbruch endlich wieder zum Einsatz kommen. Der 25-Jährige war bereits am Sonnabend kurzfristig doch noch als Ersatz für den erkrankten Emir Spahic in den Kader gerückt, gegen Ingolstadt aber nicht zum Einsatz gekommen. Das soll sich gegen Strand ändern. "In der Länderspielpause habe ich jetzt Zeit, mir die letzte Fitness zu holen", sagte Holtby am Wochenende.
Van der Vaart spielt in der Zwoten
Was machen eigentlich die Ex-Kapitäne so? Sowohl für Heiko Westermann als auch für Rafael van der Vaart läuft es persönlich nach dem Abschied von Betis Sevilla noch nicht rund. Nachdem die beiden 33-Jährigen unter der Woche ohne größeres eigenes Zutun die internationalen Träume ihrer neuen Arbeitgeber begraben mussten, wurden die Altstars am Wochenende in der Liga immerhin eingewechselt. Dabei kam Westermann bei Ajax Amsterdams 3:0 (2:0)-Auswärtssieg in Deventer wenigstens die komplette zweite Halbzeit zum Einsatz. Es war nach einer Drei-Minuten-Einwechslung der bislang längste Einsatz für "HW4" in der Eredivisie. Zuvor durfte der ehemalige Hamburger Publikumsliebling nur einmal in der Champions-League-Qualifikation ran. Beim Ajax-Aus gegen Rostow war Westermann dagegen bei Trainer Peter Bosz komplett außen vor.
Ähnlich langsam tastet sich van der Vaart an seine neue Aufgabe heran. Dem FC Midtjylland konnte der Niederländer am Sonntag bei seinem Debüt in der ersten dänischen Liga aber nicht mehr zum Sieg verhelfen. Dem Spielmacher blieben nach seiner Einwechslung im Auswärtsspiel gegen Viborg (0:0) aber auch nur noch etwas mehr als zehn Minuten Zeit. Trotzdem hatte er sogar noch die Chance auf den Siegtreffer. Etwas länger durfte van der Vaart drei tage zuvor in der Europa-League ran, konnte in 18 Minuten aber den K.o. gegen Osmanlispor nicht verhindern. Jetzt will der Ex-HSVer für seinen ersten Startelfeinsatz schuften und dafür sogar Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln. "Auf der Bank zu sitzen, ist nicht mein Ding", sagte van der Vaart dem Vereinssender von Midtjylland.
Müller spricht über Ziel der Mannschaft
Viele Fans wollten beim 1:1 gegen Ingolstadt eine gewisse Planlosigkeit im HSV-Spiel ausgemacht haben. Böse Zungen könnten nun behaupten, die Erklärung in einem Statement Nicolai Müllers gefunden zu haben. "Ich muss ehrlich sagen, wir haben noch kein Ziel innerhalb der Mannschaft ausgegeben", sagte Müller am Sonntagabend im NDR-"Sportclub". Gleichwohl war diese Aussage weniger auf das Spiel selbst bezogen, sondern auf die Platzierung am Ende der Saison. Ansonsten gab Müller an, inzwischen nicht mehr allzu lange an sportlichen Enttäuschungen zu knabbern. Grund dafür seien seine zweieinhalbjährigen Zwillinge, die ihn auch Niederlagen sofort vergessen ließen. "Die wissen nicht, ob man gewonnen oder verloren hat", sagte Müller.
Bilder vom Remis gegen Ingolstadt: