Hamburg/Sinsheim. Zum 23. Mal schießt der Dino einen Bundesligacoach ab. Darunter sind prominente Fälle. Die eigene Trainerbilanz ist weniger ruhmreich.
Der HSV hat es wieder einmal "geschafft": Zum 23. Mal seit Gründung der Bundesliga musste ein gegnerischer Trainer unmittelbar nach einem Spiel gegen den Dino seinen Hut nehmen. Erwischt hat es diesmal Markus Gisdol, dem Hoffenheims 0:1-Heimpleite vom Freitag zum Verhängnis wurde.
Vorbereiter des goldenen Treffers war mit Sven Schipplock natürlich ausgerechnet ein alter Gisdol-Schützling - der damit einem alten HSV-Bekannten zu seinem nächsten Job verhilft: Wie die TSG Hoffenheim bestätigte, wird Huub Stevens im Kraichgau übernehmen.
Der Niederländer stand ab Februar 2007 für anderthalb Spielzeiten im Volkspark unter Vertrag - und findet damit Platz in einer unrühmlichen Galerie: 39 Trainer hat der HSV in 53 Bundesligajahren verschlissen, so viele wie kein anderer Verein.
Labbadia ist in dieser Liste bekanntlich gleich zweifach vertreten. Seine erste Hamburger Amtszeit endete - natürlich - nach einem Gastspiel in Hoffenheim, das der HSV am 25. April 2010 mit 1:5 verlor.
HSV beendete eine der längsten Amtszeiten
Letztmals zum "Trainerkiller" mutiert war der HSV übrigens in der vorvergangenen Saison. Im April 2014 musste Leverkusens Sami Hyypiä nach einer 1:2-Pleite in Hamburg seinen Posten räumen.
Unter den Opfern befinden sich weitere durchaus prominente Fälle wie der jetzige St.-Pauli-Trainer Ewald Lienen (musste im Oktober 1994 nach einer 0:5-Klatsche als Duisburg-Coach gehen) oder Winnie Schäfer.
Durch einen 1:0-Auswärtssieg beim Karlsruher SC beendete der HSV im März 1998 eine der längsten Amtszeiten im deutschen Profifußballer. Schäfer war zuvor 13 Jahre beim KSC beschäftigt.
Mehr Abschüsse als der HSV hat in der Bundesliga sonst nur noch der FC Bayern zu verzeichnen (26), mit Schalke 04 sind die Rothosen durch den Gisdol-Rauswurf nun gleichgezogen.
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