Bahrenfeld. Bei der Mitgliederversammlung des HSV ging es hoch her. Clubchef Dietmar Beiersdorfer gab Fehler zu, würde aber vieles genauso machen.
Turbulente Mitgliederversammlung beim HSV: Auch wenn der Verein durch die Relegation den Verbleib in der Fußball-Bundesliga geschafft hat, kochen die Emotionen hoch. Clubchef Dietmar Beiersdorfer muss sich für Fehler verantworten, gesteht einige auch ein.
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13:38 Uhr: Der Bericht der Fußball AG und die Aussprache sind damit vom Tisch. Anträge liegen nicht vor, der letzte Punkt "Verschiedenes" hat ebenfalls keine Inhalte. Damit beendet Meier die Mitgliederversammlung so zeitig wie nie nach nur nach 2 Stunden und 37 Minuten.
13:31 Uhr: Beiersdorfer weiter: „Der Zeitpunkt der Bekanntmachung der Ticketpreiserhöhung war nicht optimal, die strukturelle Anpassung ist aber richtig und nachvollziehbar. Die Trainer, die wir geholt haben, waren nicht kostenintensiv von außen.“
13:23 Uhr: Beiersdorfer betritt erneut die Bühne, um zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen. "Wir nehmen die Kritik an und setzen uns damit auseinander. 20 Vereine in Deutschland waren in der Vergangenheit besser aufgestellt in Sachen Nachwuchsarbeit. Jeden Schuh ziehe ich mir nicht an. Das ist in so kurzer Zeit nicht aufholbar. Wir haben in allen Bereichen die Wettbewerbsfähigkeit verloren. Zwar haben wir für 35 Millionen eingekauft und nur für 25 Millionen verkauft. Wenn ich mich ein Jahr zurückbeame, würde ich nicht viel anders machen.“ Wenn man einen schnellen Mann mit Tiefe suche, könne man Nicolai Müller verpflichten. Genauso stehe es mit Lewis Holtby. „Ich erinnere an Nigel de Jong. Nach drei Monaten hätten ihn jeder sonstwohin gewünscht, 18 Monate später haben wir ihn für 18 Millionen verkauft.“
Beiersdorfer sagte weiter: „Die Anteile an Kühne wurden unserer Ansicht nach zu einem guten Preis verkauft. Eine Studie hat den HSV vor kurzem nur mit 100 Millionen Euro bewertet. Eine Einflussnahme von Herrn Kühne muss ich weit von uns weisen. Mit dem Versicherungsmakler ist es allerdings nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben.“
13:18 Uhr: Der vorerst letzte Redner: Die Preiserhöhung und die generell hohe Kostenstruktur beschäftigen die Fans massiv. Damit hat der HSV offenbar ein Eigentor geschossen.
13:06 Uhr: Supporters-Abteilungsleiter Tim-Oliver Horn spricht: Die Kosten für den Kader und die Spannung auf den Rängen seien schon reif für die Champions League. Ebenso die Ticketpreise. „Dass das Stadion gegen Schalke zwar ausverkauft, aber nicht voll besetzt war, lag in erster Linie daran, dass seit Jahren Scheiß-Fußball geboten wurde und nicht daran, dass günstige Plätze im Familienblock verfallen gelassen werden."
13:03 Uhr: Kritik an den Campus-Millionen kommt auf: "Die Aussage, ohne die zehn Millionen Euro von Alexander Otto wäre der Campus nicht mehr zu realisieren gewesen, bedeutet ja, dass die 17,5 Millionen, die von den Fans eingesammelt wurden, verpulvert sind.“
12:56 Uhr: Ein weiteres Mitglied kritisiert den geplanten Beister-Abgang: "Der Junge trägt den HSV im Herzen, das tut mit Sicherheit keiner der Neuzugänge." Ein anderer Redner bezeichnet die teilweise Erhöhung der Dauerkarten als "Frechheit".
12:50 Uhr: Die Grundausrichtung der folgenden Kommentare ist ähnlich. Die Darstellungen der HSV-Verantwortlichen sei zu positiv gewesen. Das Image des HSV sei eher schlechter geworden.
12:40 Uhr: Rogalla weiter: Die Ausgaben für die Geschäftsstelle inklusive Vorstandsgehälter lägen momentan bei über 13 Millionen Euro. Im Jahr 2004 noch bei knapp über 6 Millionen. Der Aufsichtsrat müsse hier korrigierend eingreifen, das sehe das Aktiengesetz vor.
12:30 Uhr: Weitere Redner folgen. Erneut macht sich Kritik an den vielen teuren Neuverpflichtungen laut. Die Vergangenheit sei glorifiziert worden. MItglied Konstantin Rogalla verweist darauf, dass der schlimmste Fußball seit Jahren abgeliefert wurde und alles viel zu positiv dargestellt wurde. Der HSV sei nicht kritikfähig. Kritiker wollen sich nicht immer nur profilieren.
12:18 Uhr: Ex-Aufsichtsrats-Vorsitzender und HSVPlus-Initiator Otto Rieckhoff ist der nächste Redner. Seine erste öffentliche Äußerung nach der Ausgliederung. "Nur Klartext hilft weiter. Der e.V. hat eine komfortable finanzielle Ausgangssituation. Der HSV ist eine Einheit geblieben, anders als von vielen befürchtet. Mit großem Entsetzen habe ich festzustellen, dass die HSV-Verantwortlichen die Verschuldung nochmals in die Höhe getrieben haben, Die Option des Anteilsverkauf hätte nur zur Entschuldung beitragen sollen, nicht zur Finanzierung neuer Spieler. Der Deal war nur für Herrn Kühne gut, nicht für den HSV. Die Nähe des Aufsichtsratsvorsitzenden Karl Gernandt zu Herrn Kühne ist fragwürdig."
Der HSV habe seinen langjährigen Stadion-Versicherungsmakler gewechselt, der neue Makler gehört zur KühneGruppe. Trainer Tuchel wurde zu einem Vorstellungsgespräch zu Kühne geflogen. Wo anders entscheidet ein Minderheitsinvestor über Entscheidungen mit? Wo lasen das Aufsichtsräte zu? Labbadia hat die Scherben wieder zusammengefügt, nicht etwa die Vereinsverantwortlichen. Auf Charakter wurde bei der Spielerwahl kein Wert gelegt. Der HSV lebt seit Jahren über seine Verhältnisse. Scoutingerfolge gibt es ebenfalls nicht zu verzeichnen. Fazit: Man wurschtelt so weiter, lernt nicht aus den Fehlern der Vergangenheit. Die Chancen zu einem Neuanfang sind sträflich ignoriert worden.
Turbulenzen bei der HSV-Mitgliederversammlung
12:15 Uhr: Beiersdorfer bekommt moderaten Applaus. Ex-Boss Carl Jarchow betritt das Pult. Er bekommt einen Blumenstrauß für seine Arbeit. Jarchow bedankt sich.
12:10 Uhr: Beiersdorfer bedauert die Auflösung der Fan-Gruppe Chosen Few. "Wir waren nicht immer von allem angetan, doch habt ihr uns auch manchmal begeistert." Der HSV will in den kommenden Monaten ein neues Leitbild entwickeln, das für alle HSVer eine verbindliche Orientierung für das eigene Handeln geben soll.
12:05 Uhr: Beiersdorfer verteidigt die teilweise Erhöhung der Dauerkartenpreise: "Das ist in der Sache gerecht, wir hätten es nur verständlicher kommunizieren müssen." Grabenkämpfe zwischen AG und e.V. hätte es nie gegeben. Die Zusammenarbeit klappt ausgezeichnet.
11:59 Uhr: Beiersdorfer: Der HSV hat etwa 275 Millionen Euro Unternehmenswert. Kurzfristig wird sich kein neuer Investor beteiligen. Die Lizenz für die 1. Liga hat der HSV ohne Auflagen bekommen. „Auch die Lizenz für die 2. Liga hätten wir ohne Transfererlöse zu generieren bekommen. Die Verschuldung wurde um neun Millionen Euro zurückgeführt.“ Dennoch gebe es auch in diesem Geschäftsjahr einen Fehlbetrag. Dieser wird auf nach Prüfung auf der Homepage veröffentlicht. In Sachen Ticketerlöse, Sponsoring und Hospitality ging es aufwärts.
11:43 Uhr: Dietmar Beiersdorfer betritt die Bühne und hält den Bericht der Fußball AG. "Wir haben uns in vielen Bereichen weiterentwickelt, diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Wir haben auch Fehler gemacht. Die wichtigste Erkenntnis: Beim HSV gibt es einen neuen gelebten Zusammenhalt. Die Situation hat uns eindrucksvoll zusammengeschweißt."
11:42 Uhr: Die Redeliste wird eröffnet zum Thema e.V. Ein Mitglied appelliert an die Beachvolleyballer des Vereins, die Raute auf ihren Trikots zu tragen.
11:38 Uhr: Meier kündigt an, die Öffentlichkeitsarbeit des e.V. zu stärken. Er will mit verschiedenen Aktionen regelmäßig in den Medien auftauchen. In Norderstedt wird der Boden der Tennishalle ausgetauscht, das Umkleidehaus an den Plätzen wird ausgebaut. Spätestens im Oktober soll begonnen werden. Weitere Investitionen können folgen.
11:33 Uhr: Die dritte HSV-Mannschaft (Landesliga) sollen gestärkt werden ebenso wie die ersten Eishockey-Herren (Oberliga). Die Beachvolleyballerinnen, Basketballer und Leichtathleten sollen ebenfalls gefördert werden. Mit den "Hanseatics" gibt es eine neue Baseball-Mannschaft.
11:30 Uhr: Vize Ralph Hartmann hat das Wort. Der Verein hat sich die Raute als Marke eingetragen. Zum Thema Finanzen: Im Geschäftsjahr 2014/15 wird ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Die Planung für das kommende Jahr wurde erstellt. Der HSV habe den Anspruch, finanziell solide zu wirtschaften und will das nächste Geschäftsjahr mit einem deutlich positiven Ergebnis abschließen. Die Fan-Utensilien der Supporters sollen fortan wieder in den Fan-Stores verkauft werden.
11:21 Uhr: Meier lobt zu Beginn die letzte Zusammenhalt-Aktion der Supporters "Alle Mann an Bord." Ebenfalls die Zusammenarbeit zwischen Präsidium und Vorstand der Fußball AG. Nach der Übernahme durch das neue Präsidium wurde Jörn Spuida zum Geschäftsführer bestellt. Er stellt sich kurz vor.
11:20 Uhr: Die Ehrungen sind vorbei. Nun folgt der Bericht des HSV e.V, durch Präsident Meier.
11:12 Uhr: Geehrt wird die Basketballabteilung, der Jugendwanderpreis und der Horst-Eberstein-Pokal werden überreicht. Die Tennisabteilung wird gewürdigt und eine Rollstuhlbasketballerin kommt auch zu Ehren.
11:07 Uhr: Es sind 335 Mitglieder anwesend. Anträge wurden nicht eingereicht, auch keine spontanen. Damit kann nach knapp zehn Minuten schon Punkt 5 der Tagesordnung, die Ehrungen, angegangen werden.
11:05 Uhr: Auf der Bühne: Dr. Andreas Peters (Ehrenrat), der durch die Veranstaltung führen wird, Präsident Jens Meier, Vizepräsident Ralph Hartmann, Schatzmeister Henning Kinkhorst.