Der Spieler will unbedingt zum HSV, doch noch verlangt Paderborn eine zu hohe Ablöse. Wollen die Hamburger ihn überhaupt?

Hamburg. Der HSV will Süleyman Koç und der Spieler will zum HSV. Doch der Transfer wird zur Hängepartie, denn die kolportierten zwei Millionen Euro Ablöse, die Paderborn für den in Berlin geborenen Deutschtürken verlangt, will beziehungsweise kann sich der HSV nicht leisten.

Fest steht, dass Trainer Bruno Labbadia mehr Tempo über die Außenbahnen fordert. Der schnelle Koç könnte nun die Lösung sein, er soll vor allem dem im Normalfall gesetzten Rechtsaußen Nicolai Müller Dampf machen. „Der HSV ist ein Riesenclub, ein großer Verein. Er wäre für den Spieler eine Riesenmöglichkeit“, sagte sein Berater René Deffke.

Ein erstes Kennenlern-Treffen mit Labbadia und Sportchef Peter Knäbel verlief durchweg positiv. Doch Koç, der von Dezember 2011 bis März 2012 wegen seiner Beteiligung an einer Raubserie im Gefängnis saß, will so schnell wie möglich Klarheit über seine sportliche Zukunft. „Es gibt noch keine Tendenz, aber es könnte eine Entscheidung am Wochenende geben“, sagte der 26-Jährige dem Abendblatt.

Will der HSV Koc überhaupt?

Erst im März hatte Koç seinen Vertrag bei Paderborn um drei Jahre bis 2018 verlängert, gültig auch für die Zweite Liga. Im Zuge dessen wurde dem Flügelspieler versprochen, dass er im Falle eines Abstiegs zu einem Bundesligisten wechseln darf. Damit gab sich Koç offenbar zufrieden und er verzichtete darauf, sich eine Ausstiegsklausel in seinen Kontrakt schreiben zu lassen. Jetzt wittert Paderborn das große Geld, das der HSV allerdings nicht hat. Koc war allerdings kein unumstrittener Stammspieler?

Deshalb verhandeln Koç und sein Berater parallel bereits mit dem FC Augsburg und ausländischen Vereinen. Zögert der HSV, der mit dem türkischen Stürmertalent Batuhan Altintaş erst einen Neuzugang verpflichten konnte, zu lange, könnte der Verein nach Josip Drmic (Gladbach), Admir Mehmedi (Leverkusen) und Oliver Sorg (Hannover) den nächsten Transfer verschlafen. „Ein Wechsel ist grundsätzlich kein Problem“, sagt Kocs Berater. Der Poker um die Ablösesumme ist eröffnet.

(wal/fhe/AH)