Nachdem die Uhr und das Maskottchen infrage gestellt wurden, sorgen sich Eltern um bereits gebuchte Kindergeburtstage mit Dino Hermann.

Hamburg. Ist die Bundesliga-Uhr des HSV ein wichtiges Symbol für den Verein oder lässt die Uhr den Club alt aussehen, wie jemanden, der nur in und von der Vergangenheit lebt? Seit Wochen kursieren Gerüchte, der HSV könnte in Zukunft auf seine symbolträchtige Stadionuhr verzichten. Im Abendblatt-Interview heizte Marketing-Vorstand Joachim Hilke die Debatte an: „Die Uhr muss nicht zwingend dort weiter hängen, aber final haben wir das noch nicht entschieden. Zudem überlegen wir, das Profil des Dinos in seiner Maskottchenrolle zu schärfen.“

Stadionuhr und Dino seien „Punkte, über die wir zügig nachdenken müssen. Wir schieben so viele Sachen an, die aber häufig von den Symbolen der Vergangenheit überlagert werden“, erklärte das HSV-Vorstandsmitglied weiter.

Hintergrund der Überlegungen ist, dass im Verlauf der abermals glücklichen sportlichen Rettung Kritik an der Fokussierung auf den Dinos-Status des HSV aufgekommen war. Der Traditionsclub lebe zu sehr in der Vergangenheit. Die Hamburger sind das letzte verbliebene Liga-Gründungsmitglied, das in knapp 53 Jahren noch nie abgestiegen ist. Seine Stadion-Uhr zeigt auf die Sekunde genau die Zeit der Zugehörigkeit zur Bundesliga an.

Hamburger können auf HSV-Uhr verzichten

In einer Abendblatt-Umfrage wollten wir von Ihnen wissen, ob die Uhr eher Fluch oder Segen für den HSV ist. Das Ergebnis fällt keinesfalls eindeutig aus. Gerade mal für 58 Prozent der Hamburger ist die Bundesliga-Uhr nach Stand von Donnerstagmittag unverzichtbar. 42 Prozent sehen die Stadionuhr eher als psychologischen Nachteil und fordern, sie abzuschaffen.

HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer relativierte nun die Aussagen Hilkes. Die Uhr stehe zwar weiterhin auf dem Prüfstand, ins Museum komme sie deshalb aber nicht. „Natürlich sind wir weiterhin stolz auf unseren Status „immer erste Liga“ und darauf, das Urgestein zu sein. Allerdings ist die Bedeutung der Uhr mittlerweile stark überhöht und wurde gerade in den letzten Jahren immer wieder mit dem möglichen Bundesligaabstieg des HSV assoziiert. Davon müssen wir uns lösen“, ließ sich der Club-Boss auf hsv.de zitieren. Allerdings sei es möglich, dass die Uhr künftig an einem anderen Standpunkt hängen wird.

Eltern sorgen sich um Dino Hermann

Maskottchen Hermann bekam im Gegenzug eine Jobgarantie ausgesprochen. „Der Dino gehört zu uns und wird definitiv bleiben! Wir setzen uns derzeit ganz konkret damit auseinander, wie er künftig in Erscheinung tritt“, so Beiersdorfer.

Der HSV reagierte auf die Aussagen von Hilke im Abendblatt-Interview, weil einige Eltern sich besorgt bei der Geschäftsstelle der Hanseaten meldeten und sich um bereits gebuchte Kindergeburtstage mit Dino Hermann sorgten. Doch der HSV stellt klar: Der Dino ist nicht vom Aussterben bedroht.

(wal/lx/dpa)