Hamburg. Trotz der Pleite in Leverkusen blickt der HSV-Coach optimistisch aufs Wolfsburg-Spiel. Lasogga könnte sein Comeback geben. Das Video der Pressekonferenz.

Stürmer Pierre-Michel Lasogga (23) vom abstiegsbedrohten Hamburger SV könnte im Bundesliga-Duell mit dem VfL Wolfsburg am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Rückrunde kommen. „Ich bin mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Er wäre im Prinzip bereit 90 Minuten zu spielen“, sagte HSV-Interimscoach Peter Knäbel am Donnerstag, ließ den Einsatz des 23-Jährigen aber offen. Insgesamt sei er mit Lasoggas Fitness und Arbeit im Training sehr zufrieden.

Lasogga fehlte dem Bundesliga-Dino wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel fast die gesamte Rückrunde und stand am 16. Spieltag das letzte Mal in der Anfangsformation.

Nach der bitteren 0:4-Pleite in Leverkusen sprach Knäbel von einer „sehr, sehr guten Trainingswoche“. Man habe sich intensiv um die eigenen Fehler gekümmert, „aber auch damit beschäftigt, was wir wieder so machen wollen. Wir haben gesehen, mit wem wir noch intensiver arbeiten müssen. Unsere Aufgabe ist es nun, die Spieler in die Form zu bringen, damit sie solchen Situationen wie in Leverkusen künftig standhalten können.“

HSV kickt sich für VfL warm

Am Donnerstagnachmittag wurde beim HSV trainiert. Mit dabei: Pierre-Michel Lasogga
Am Donnerstagnachmittag wurde beim HSV trainiert. Mit dabei: Pierre-Michel Lasogga © WITTERS | ValeriaWitters
Die Kicker um Rafael van der Vaart stellten sich den Fans
Die Kicker um Rafael van der Vaart stellten sich den Fans © WITTERS | ValeriaWitters
Lasogga könnte gegen den VfL Wolfsburg sein Comeback geben
Lasogga könnte gegen den VfL Wolfsburg sein Comeback geben © WITTERS | ValeriaWitters
Ballspiele: Mohamed Gouaida und Rafael van der Vaart
Ballspiele: Mohamed Gouaida und Rafael van der Vaart © WITTERS | ValeriaWitters
Matthias Ostrzolek, Ashton Götz und Marcelo Diaz fighten um den Ball
Matthias Ostrzolek, Ashton Götz und Marcelo Diaz fighten um den Ball © WITTERS | ValeriaWitters
Lewis Holtby zeigt vollen Einsatz
Lewis Holtby zeigt vollen Einsatz © WITTERS | ValeriaWitters
Achtung! Valon Behrami weicht Marcelo Diaz’ Ballkünsten aus
Achtung! Valon Behrami weicht Marcelo Diaz’ Ballkünsten aus © WITTERS | ValeriaWitters
Zoltan Stieber
Zoltan Stieber © WITTERS | ValeriaWitters
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„Die Spieler müssen die Fans mitreißen“

Dass seine Spieler in Leverkusen teils haarsträubende individuelle Fehler machten, wollte Knäbel nicht kleinreden. „Fehler gehören zum Fußball dazu. Es bringt aber nichts, darauf rumzutrampeln." Stattdessen wolle er jedem Einzelnen neues Vertrauen geben. Das DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen Wolfsburg und Freiburg sei zudem ein gutes Beispiel gewesen, wie man es gegen die Niedersachsen machen kann, „wie man gegen sie mitspielen kann." Man wisse, dass es auch schon einigen anderen Teams gelungen ist, dass Wolfsburg in einem Auswärtsspiel Probleme hatte, führte er aus. Wichtig sei es daher, so der Coach, bei der Aufstellung die richtige Mischung zu finden. Jeder müsse für den anderen kämpfen und laufen.

Nach sieben Spielen ohne Sieg und 405 Minuten ohne Treffer fordert Knäbel ein forsches Auftreten seines Teams gegen den VfL. „Ich erwarte, dass die Mannschaft mutig nach vorne spielt. Die Spieler müssen die Fans mitreißen“, sagte der 48-Jährige, der eigentlich Sportchef des Klubs ist: „Es geht nicht, dass 57.000 Zuschauer da sind, und wir schießen nicht aufs Tor.“ Der Funke müsse „vom Platz kommen und überspringen“. Sofern seine Mannschaft gut organisiert auftrete, mache er sich auch bezüglich der Defensive keine Sorgen.

Angesprochen auf die Kritik an seiner Person, entgegnete Knäbel: „Kritik gehört dazu, deswegen laufe ich aber nicht weg." Auch wisse er, wie er die kritischen Töne von Felix Magath zu nehmen habe.

Fans machen ihrem Unmut Luft, Wolfsburg erwartet harte Gegenwehr

Einige Anhänger machten ihrem Unmut indes am Donnerstag beim Training mit Plakaten Luft - auf einem stand „Versager“ geschrieben. Andere Fans formulierten eine deutliche Ansage an Kapitän Rafael van der Vaart und Co.: „Der Platzwart wurde beurlaubt. Ab sofort müsst ihr den Acker selber umpflügen.#kämpfen #Arschaufreißen“. Unterdessen rief die Fan-Vereinigung Supporters unter dem Motto „Alle Mann an Bord - gemeinsam die Klasse halten“ zum Zusammenhalt auf.

Die Hamburger stehen in der Partie gegen die Wölfe unter Erfolgsdruck. Zurzeit belegt der HSV den Relegationsplatz - zum Tabellenende ist der Vorsprung in den vergangenen Wochen auf zwei Zähler geschmolzen, das rettende Ufer liegt inzwischen drei Punkte entfernt. Die Niedersachsen stellen sich indes auf harte Gegenwehr der Hanseaten ein.

„Man bekommt gewisse Sachen aus Hamburg mit. Die Unruhe ist groß, die Angst ist zu spüren“, sagte VfL-Trainer Dieter Hecking am Donnerstag. „Sie werden daher alles versuchen, um uns wehzutun. Darauf müssen wir uns einstellen.“

Verzichten müssen die Niedersachsen auf Mittelfeldspieler Luiz Gustavo, der eine Gelbsperre absitzen wird. Als Alternativen stehen Josuha Guilavogui, Maximilian Arnold oder Christian Träsch bereit. „Jeder ist in der Lage, Luiz adäquat zu ersetzen. Sie haben gezeigt, dass ich mich zu einhundert Prozent auf sie verlassen kann“, meinte Hecking.

Ein Wiedersehen wird es mit Stürmer Ivica Olic geben. Bis zur Winterpause ging der Kroate noch für den VfL auf Torejagd, am Samstag wird er für den HSV stürmen. „Als Typen würde ich Ivi wiedernehmen“, erklärte Hecking, der erwartet, dass sein Ex-Spieler einiges an Informationen verraten wird. „Er wird sicherlich das eine oder andere sagen. Ob es dem HSV hilft, ist aber eine andere Frage“, sagte Hecking.