Hamburg. Der ehemalige HSV-Trainer findet deutliche Worte zur Doppelfunktion von Peter Knäbel, dem Club traut er dennoch den Klassenerhalt zu.

Felix Magath sieht die Übernahme des Trainerpostens beim HSV durch Sportdirektor Peter Knäbel kritisch. Er sei zwar nicht nah genug dran, um Knäbels Fähigkeiten genau beurteilen zu können.

„Aber als Vertreter des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer beschäftigt mich die Tatsache, dass man den Eindruck vermittelt, als wäre der Trainerposten relativ beliebig. Als könnte jeder, der gerade Lust hat, der mal Fußball gespielt hat oder fußballinteressiert ist, eine Bundesliga-Mannschaft trainieren“, sagte der Ex-Nationalspieler des HSV am Mittwoch. Man würde sich "ja auch nicht von jemandem am Herzen operieren lassen, der das nicht gelernt hat", ergänzte er beim TV-Sender Sky Sport News HD.

Trotz dieser kritischen Worte ist der ehemalige HSV-Spieler, -Manager und -Trainer, der in der Hansestadt das Schüler-Schachturnier an der Alster eröffnete, vom Klassenverbleib überzeugt: „Ich würde die Situation noch nicht als schachmatt bezeichnen. Natürlich ist der HSV mehr oder weniger in der Defensive, hat aber ja noch genügend Spiele, um sich aus dieser Defensive zu befreien“.

Der Club sei erneut in die Bredouille gekommen, weil „das Umfeld des HSV wohl zu sorglos war, dass alles nach der Ausgliederung besser werden wird“, glaubt Magath. Andererseits sei der HSV aber auch „ein Club mit einer sehr großen Tradition. Und ich glaube, dass man sich rechtzeitig besinnt, wieder zusammenzustehen und den Abstiegskampf annimmt. Dann wird der HSV auch weiter in der Bundesliga bleiben. Der HSV hat eine Mannschaft, die so gut ist, dass sie nicht absteigen wird. Es ist noch genügend Zeit, um die Kurve zu kriegen und mit besseren Spielen das rettende Ufer zu erreichen.“

Der Meistermacher des VfL Wolfsburg (2009) traut dem HSV am Sonnabend (15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) sogar gegen seinen Ex-Club eine Überraschung zu. „Wenn man alle Kräfte mobilisiert und die richtige Taktik wählt, kann man auch einen Gegner schlagen, der vermeintlich stärker ist“, sagte der 61-Jährige.