Hamburg . Kansas City macht ernst und lockt Rafael van der Vaart mit einem Traumgehalt. Geht der HSV-Kapitän noch während der Rückrunde von Bord?

Es ist längst ein offenes Geheimnis, dass die Tage von Rafael van der Vaart beim HSV gezählt sind. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann der Kapitän von Bord geht.

Seit dem 0:8-Debakel beim FC Bayern ist van der Vaart nur noch Ersatz. Gegen Gladbach (1:1) verzichtete Trainer Joe Zinnbauer die kompletten 90 Minuten auf seinen Kapitän. Beim 1:2 in Frankfurt stand der Holländer nur die letzten 11 Minuten auf dem Platz.

Doch das entspricht nicht den Ansprüchen van der Vaarts, dem die Spielweise im Abstiegskampf, den spielerischen dem kämpferischen Aspekt unterzuordnen, nicht liegt. „Laufen, kämpfen, laufen – das ist nicht ganz die Situation, in der ich glänzen kann“, gab der 32-Jährige unlängst zu.

Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Der HSV will den Nationalspieler gerne halten, allerdings sehen die Verantwortlichen den 32-Jährigen eher für repräsentative Aufgaben geeignet. Der Mittelfeldregisseur will seine aktive Fußballkarriere aber noch nicht beenden.

Kansas lockt van der Vaart mit 4,3 Millionen

Seit einer Woche baggert MLS-Club Kansas City intensiv an van der Vaart. Gegen Frankfurt reiste sogar eine Delegation aus den USA an, um den früheren Star von Real Madrid zu beobachten.

Wie die Bild-Zeitung nun berichtet, locken die Amerikaner van der Vaart mit einem Jahresgehalt von 4,3 Millionen Euro. Das wären 800.000 Euro mehr Gehalt pro Saison als er momentan in Hamburg kassiert.

HSV verliert in Frankfurt

Der auffällige Lucas Piazon im Zweikampf mit Nicolai Müller
Der auffällige Lucas Piazon im Zweikampf mit Nicolai Müller © ThorstenWagner
Alexander Meier verliert das Kopfballduell gegen Gojko Kacar
Alexander Meier verliert das Kopfballduell gegen Gojko Kacar © ThorstenWagner
Frankfurt-Trainer Thomas Schaaf an der Seitenlinie
Frankfurt-Trainer Thomas Schaaf an der Seitenlinie © Alex Grimm
Frankfurts Alexander Madlung foult Hamburgs Mohamed Gouaida
Frankfurts Alexander Madlung foult Hamburgs Mohamed Gouaida © Christian Klein
Gojko Kacar und Makoto Hasebe
Gojko Kacar und Makoto Hasebe © Alex Grimm
Rafael van der Vaart saß von Beginn an auf der Bank
Rafael van der Vaart saß von Beginn an auf der Bank © Alex Grimm
Frankfurts Elfmetertorschütze Alexander Meier (M) jubelt mit seinen Mannschaftskollegen Takashi Inui (l-r), Stefan Aigner und Marc Stendera
Frankfurts Elfmetertorschütze Alexander Meier (M) jubelt mit seinen Mannschaftskollegen Takashi Inui (l-r), Stefan Aigner und Marc Stendera © Christian Klein
Kurz vor der Pause jubelte dann der HSV: Zoltan Stieber traf zum 1:1
Kurz vor der Pause jubelte dann der HSV: Zoltan Stieber traf zum 1:1 © Alex Grimm
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Kansas will van der Vaart, der auch von Mannschaften aus Italien und Spanien umworben sein soll, am liebsten sofort verpflichten. Das Transferfenster in den USA ist noch bis 12. Mai geöffnet. Obwohl der HSV bei einem vorzeitigen Abgang seines Kapitäns noch eine Ablösesumme kassieren könnte, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Club-Verantwortlichen van der Vaart mitten im Abstiegskampf ziehen lassen. "Rafa ist noch aggressiver, drängt sich auf. Habe nicht den Eindruck, dass er uns vor Saisonende verlassen will", sagte Zinnbauer am Dienstag.

Ex-HSV-Profi Feilhaber spielt bereits bei Kansas

Spätestens Ende März will Sportchef Peter Knäbel über van der Vaarts Zukunft entscheiden - doch die Zeichen stehen auf Trennung. Mit dem Gehalt, das Kansas bietet, kann der klamme HSV ohnehin nicht mithalten.

In Kansas würde van der Vaart mit Benny Feilhaber auf einen alten Bekannten beim HSV treffen. Der inzwischen 30-jährige gebürtige Brasilianer absolvierte in der Saison 2006/07 neun Bundesligaspiele für die Hamburger. Schon damals hieß einer seiner Mitspieler Rafael van der Vaart.