Sie posteten Bilder und bedankten sich bei den Fans - nach dem Sieg in Dortmund gab es für die HSV-Spieler in den sozialen Netzwerken kein Halten mehr. Holtby zieht blank und zeigt sich in der Eistonne.

Hier geht es für Mobil-Nutzer zur Matz-ab-Sendung

Hamburg. Nach gespielten knapp 96 Minuten sackten die HSV-Spieler erschöpft aber glücklich mit dem Pfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer zu Boden. Es war geschafft. Der erste HSV-Sieg der Saison und der erste Auswärtserfolg seit gefühlt einem halben Jahrhundert, den letzten Auswärtssieg gab es am 27. Oktober 2013 beim 3:0 in Freiburg.

„Das hat die Mannschaft gut gemacht, endlich hat sie sich belohnt“, äußerte Zinnbauer. Mit dem zweiten Treffer in der laufenden Spielzeit durch Pierre-Michel Lasogga (35.) hatten die Hanseaten soeben die Saisonpunkte drei bis fünf perfekt gemacht, die rote Laterne des Tabellenletzten abgegeben und für einen perfekten Einstand des neuen Sportdirektors Peter Knäbel gesorgt.

Doch nicht nur der Trainer fand frohe Worte. Die Spieler nutzten die Sozialen Netzwerke und bedankten sich so bei den Fans für die Unterstützung.

Abwehr:

Mittelfeld:

Doch bei aller ausgelassener Freude, von einer Wende wollten die Hanseaten noch nichts wissen. „Wir dürfen uns jetzt freuen, müssen aber konzentriert weiterarbeiten“, sagte Zinnbauer, einst in aktiven Zeiten Mannschaftskollege von BVB-Coach Jürgen Klopp, der sich nach dem vierten Ligaspiel in Folge ohne Sieg als Tabellen-13. und mit inzwischen zehn Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München einen anderen Abschied in die Länderspielpause gewünscht hätte. Zu allem Überfluss wurde das BVB-Lazarett am Sonntag mit dem Namen Marcel Schmelzer erweitert. Der Linksverteidiger steht wegen eines gegen den HSV erlittenen Mittelhandbruchs voraussichtlich vier Wochen nicht zur Verfügung!

Zinnbauer fand derweil die richtigen Mittel zur rechten Zeit, um die Bundesliga-Krise des BVB zu nutzten. „Dortmund hat am Mittwoch ein Spiel in der Champions League gehabt. Wir haben uns gedacht, dass die Begegnung am Ende über die Fitness entschieden werden könnte“, so der 44 Jahre alte Nachfolger von Mirko Slomka.

Drei Tage nach dem 3:0 in der Champions League beim RSC Anderlecht fanden die Westfalen kein Mittel gegen das aggressive Spiel des HSV, das kaum Luft zum Atmen erlaubte. Mit mehr Konsequenz hätte der Bundesliga-Dino sogar schon früher für die Entscheidung sorgen können.

So zitterten sich die Hanseaten in der Schlussphase zum ersten Auswärtssieg seit dem 27. Oktober vergangenen Jahres (3:0 in Freiburg) und dem Ende der saisonübergreifenden Negativserie von elf Begegnungen ohne Dreier. Eigentlich Grund genug für ruhigere Zeiten nach turbulenten Monaten mit zahlreichen Negativschlagzeilen, Personaldiskussionen und -entscheidungen.

Hier geht es zur Einzelkritik

„Wir haben auch schon in den letzten Spielen einen klaren Aufwärtstrend gezeigt, doch heute hatten wir auch das Glück, das uns zuletzt gefehlt hat“, resümierte Zinnbauer. Seine Truppe habe alles optimal umgesetzt, schob er nach und machte allen HSV-Fans Hoffnung auf bessere Zeiten.

Schluss soll sein mit diffamierender Kritik wie der des ehemaligen HSV-Profis und Nationaltorhüters Uli Stein unter der Woche. Der Europapokalsieger 1983 hatte Lasogga wegen dessen Torflaute an den Pranger gestellt. Lasogga nutzte die Gunst der Stunde und konterte. „Ich kenne diese Person gar nicht. Was er sagt, juckt mich gar nicht“, so der Ex-Berliner bei Sky, der nach 560 Bundesligaminuten ohne Tor in Dortmund erstmals wieder jubeln durfte.

Derweil sieht der einstige Hamburger Torjäger Horst Hrubesch seinen HSV und auch Lasogga auf dem richtigen Weg. „Zinnbauer hat die Mannschaft aufgerichtet, und ich hoffe, das sie sich weiter an ihm orientiert“, sagte der Ex-Europameister im Aktuellen Sportstudio des ZDF und glaubt an einen Schub für die nächsten Spiele.

Hier geht es zum Liveticker

Zinnbauer beschwor bereits einen Heimsieg im kommenden Heimspiel am 19. Oktober gegen 1899 Hoffenheim, während Klopp das Ende der zweiwöchigen Länderspielpause herbeisehnt: „Dann kommen einige der Verletzten zurück. Das soll der Startpunkt für den Rest der Saison werden.“

Statistik zum Spiel

Dortmund: Weidenfeller – Durm (68. Piszczek), Sokratis, Hummels, Schmelzer – Sven Bender (46. Jojic), Kehl – Aubameyang, Kagawa, Großkreutz (78. Immobile) – Ramos. – Trainer: Klopp

Hamburg: Drobny – Diekmeier (66. Stieber), Djourou, Westermann, Ostrzolek – Behrami, Arslan – Nicolai Müller (87. Rudnevs), Holtby, Jansen – Lasogga (83. Jiracek). – Trainer: Zinnbauer

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Tor: 0:1 Lasogga (35.)

Zuschauer: 80.667 (ausverkauft)

Beste Spieler: Kagawa – Djourou, Nicolai Müller

Gelbe Karten: Sokratis (3), Jojic (3) – Holtby (2), Nicolai Müller (2), Drobny (2), Ostrzolek

Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):

Torschüsse: 17:9

Ecken: 8:4

Ballbesitz: 60:40 %