Das dürfte Joe Zinnbauer Mut machen: Bereits fünf HSV-Trainer konnten ihren ersten Sieg gegen Borussia Dortmund feiern. Wer diese waren, lesen Sie hier.
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Hamburg. Der HSV wartet in der noch jungen Saison weiter auf den ersten Sieg. Und nun geht es ausgerechnet gegen Topclub Borussia Dortmund. Der Vizemeister überzeugte erst zuletzt in der Champions League gegen den RSC Anderlecht (3:0). Doch in der Bundesliga läuft es für den BVB auch noch nicht rund - nicht der einzige Grund, warum sich die Hamburger Hoffnung machen dürfen. Denn schon fünf HSV-Trainer feierten gegen den Club aus dem Ruhrpott den ersten Sieg. Zur Erinnerung: Dem neuen HSV-Trainer Joe Zinnbauer ist es bei seinen ersten drei Spielen bekanntlich nicht gelungen, drei Punkte einzufahren.
Zuletzt durfte Vorgänger Mirko Slomka gleich bei seinem Debüt jubeln. Sieben Spiele in Folge gingen verloren, ehe der HSV unter seinem damaligen neuen Trainer überraschend mit 3:0 gegen den BVB gewinnen konnte. Doch in seiner sieben monatigen Amtszeit hatte Slomka nicht mehr viel zu feiern. Lediglich zwei weitere Siege konnte der gebürtige Hildesheimer verzeichnen, ehe er am 15. September entlassen wurde.
Auch Bruno Labbadia holte am 2. Spieltag der Saison 2009/2010 den ersten Sieg als HSV-Trainer gegen Dortmund (4:1). Der Erfolg schien den HSV beflügelt zu haben: Noch am 10. Spieltag rangierten die Hamburger punktgleich (22) hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen auf dem zweiten Platz. Als der HSV aber gegen Ende der Saison aus dem oberen Tabellendrittel rutschte, musste Labaddia nach einer 1:5-Pleite gegen 1899 Hoffenheim gehen.
In der Saison 2004/2005 übernahm Thomas Doll den HSV nach dem achten Spieltag als Tabellenletzter. In seinem ersten Spiel als Cheftrainer siegte er gleich mit 2:0 – natürlich gegen Borussia Dortmund. Der HSV landete am Saisonende auf dem achten Tabellenplatz. Zweieinhalb Jahre später wurde Doll am 1. Februar 2007 entlassen und durch Huub Stevens ersetzt. Nach der Auftaktpleite gegen Hertha BSC (1:2) gewann der niederländische Coach mit dem HSV im nächsten Spiel mit 3:0 gegen den BVB. Torschütze war damals ein gewisser Rafael van der Vaart, der seine Wadenprobleme überwunden hat und am Sonnabend (15.30/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) vor seinem Comeback steht.
Den Anfang der Serie machte in der Saison 1987/1988 Willi Reimann, der vom Stadtrivalen FC St. Pauli zum HSV gewechselt war. In einem packenden Duell holte Reimann beim 3:2 in Dortmund seine ersten drei Punkte als HSV-Trainer. Interessant: Torschützen waren neben Manfred Kaltz der heutige HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer und Bruno Labbadia, der mehr als 20 Jahre später selber seinen ersten Sieg gegen den BVB als HSV-Trainer feierte.
Bilanz spricht für den HSV
Doch auch sonst scheinen die Dortmunder den Hamburgern in letzter Zeit zu liegen: Die Borussia verlor drei der letzten vier Begegnungen gegen den HSV und kassierte dabei zwölf Gegentore. Und die Bundesliga-Statistik der vergangenen 51 Jahre zeigt: 33 Siege für den BVB, einer mehr für den HSV. Und wer es vor dem Spiel am Sonnabend zwischen Dortmund und dem HSV genau wissen will, der kann sich hier alle Statistik-Details abholen.
Der neue Trainer Joe Zinnbauer wähnt den HSV auch ohne die Statistiken im Aufwärtstrend und sehnt den ersten Saisonsieg geradezu herbei. „Wenn wir so weitermachen, werden wir auch belohnt. Die Mannschaft hat gezeigt, dass etwas in ihr steckt und dass sie will. Jetzt müssen wir sehen, dass wir System reinbringen“, sagte er vor dem Duell mit seinem ehemaligen Teamkollegen Jürgen Klopp. Beide Trainer kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim FSV Mainz 05 – in der Saison 1995/96 stand das Duo beim damaligen Zweitligisten unter Vertrag.
Gegen Dortmund wird erstmals auch der neue Sportdirektor Peter Knäbel auf der HSV-Bank sitzen. Der ehemalige Bundesliga-Spieler vervollständigt neben Klubboss Dietmar Beiersdorfer und Nachwuchschef Bernhard Peters die sportliche Führung der Hanseaten – und will wieder angreifen. „Der HSV ist ein Puzzle aus 1000 Teilen, das gefallen und zersprungen ist. Das gilt es jetzt zusammenzusetzen“, sagte Knäbel, der in Sichtweite des ehemaligen Westfalenstadions aufgewachsen ist und bis zur D-Jugend beim BVB kickte. Mittelfristig soll der HSV wieder zum „Hoch im Norden“ werden: „Alle anderen Vereine arbeiten sehr hart. Wir müssen härter und schneller arbeiten.“
Mit Material von sid