Der ehemalige HSV-Torwart Uli Stein hat scharfe Kritik an den HSV-Profis Lasogga und van der Vaart geübt. Lasogga macht sich hingegen keine Sorgen.

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Hamburg. Pierre-Michel Lasogga rennt, ackert, gibt wie immer alles – doch der bullige Angreifer trifft das Tor einfach nicht mehr. Auch weil der 22-Jährige schon seit Wochen nach seiner Form sucht, ist der strauchelnde HSV schon wieder auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht.

Damit bei Lasogga endlich der Knoten platzt und der HSV aus dem Tabellenkeller kommt, verteilte Trainer Joe Zinnbauer vor der Partie bei Borussia Dortmund am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) fleißig verbale Streicheleinheiten für seinen Star mit Ladehemmung. „Man sollte nicht anfangen, an Pierre herumzumäkeln, weil er mal kein Tor schießt. Er ist wahnsinnig wichtig für die Mannschaft“, sagte Zinnbauer.

Das sieht Torwart-Idol Uli Stein anscheinend anders: Der 59-Jährige hat harte Kritik an Lasogga geübt. Der HSV-Profi sei von der Sorte Spieler, „die bei uns früher wahrscheinlich nur das Ballnetz getragen hätten, die beim HSV zu meiner Zeit nie gespielt hätten, aber heute werden diese Spieler mit sechs oder acht Millionen gehandelt“, sagte Stein in einem Interview für die „NDR 2 Bundesliga-Show“.

Lasogga, der den HSV in der Vorsaison mit seinen Toren vor dem Abstieg gerettet hat, fehle es schlicht an der Qualität, sagte Stein: „Lasogga ist ein Typ, da musst du 90 Minuten rechts und links nur Flanken schlagen, dann ist er vielleicht gefährlich. Aber Fußball spielen kann er nicht, er ist kein guter Fußballer.“

Lasogga lässt sich nicht beirren

In allen wichtigen Statistiken liegen Lasoggas Werte unter denen der Vorsaison – auch weil der 1,89-m-Mann wegen Sprunggelenkproblemen in der Vorbereitung viele Einheiten verpasste. Deshalb macht sich Lasogga auch (noch) keine Sorgen über seine Torflaute. „Das Wort Krise kenne ich nicht. Wir alle geben Gas, ich gebe Gas, und irgendwann kehrt auch das Glück zurück“, sagte er zuletzt Sky Sport News HD.

Zudem hofft Lasogga gegen den BVB auf die Rückkehr von Rafael van der Vaart. Der Kapitän und Spielgestalter hat seine Wadenprobleme überwunden und steht vor seinem Comeback. „Es ist bekannt, dass es zwischen mir und Rafael perfekt passt“, sagte Lasogga. In der Vorsaison legte ihm der Niederländer sechs Treffer auf.

Auch für van der Vaart fand Stein harte Worte und monierte vor allem die vermeintlich mangelnde Laufleistung des Niederländers: „Vermissen tue ich ihn auf keinen Fall. Als er aus dem Urlaub wiederkam und ganz stolz verkündete, er hätte sechs Kilo abgenommen (...) Das ist ja ein Armutszeugnis“, sagte Stein. „Mit anderen Worten: Er ist letzte Saison mit sechs Kilo Übergewicht rumgelaufen. Und genauso hat er auch Fußball gespielt.“ Man habe „immer das Gefühl, der HSV spielt Zehn gegen Elf, wenn van der Vaart spielt“.

Stein spielte zwischen 1980 und 1987 sowie in der Saison 1994/95 für den HSV. Mit den Hanseaten gewann er 1983 den Europapokal der Landesmeister, wurde zweimal Deutscher Meister (1982 und 1983) und holte den DFB-Pokal (1987).