HSV-Topscorer Lasogga soll heute wieder mit der Mannschaft trainieren. Verzichten muss Trainer Slomka dagegen auf Westermann, der jetzt internistisch versorgt wird. Bei Bremen können Hunt und Fritz spielen.

Hamburg/Bremen. Der HSV kann auf für das 100. Nordderby am Sonnabend gegen Werder Bremen (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) wieder auf den Einsatz seines Topscorers Pierre-Michel Lasogga hoffen.

„Es sieht ganz gut aus“, sagte Trainer Mirko Slomka vor dem Mannschaftstraining am Donnerstag. An der Übungseinheit am Nachmittag solle Lasogga wieder teilnehmen. Gleiches gilt für das Spiel im Weserstadion. „Wir werden alles daran setzen, dass er in Bremen auf dem Platz steht“, sagte Slomka.

Hertha-Leihgabe Lasogga hatte an den vergangenen Tagen über Rückenprobleme geplagt. Mit elf Toren ist Lasogga der beste Schütze beim HSV. Auch um die weiteren Qualitäten weiß Slomka: „Er arbeitet immer viel gegen den Ball, marschiert voran und ist kopfballstark.“

Für das Nordderby ausfallen wird Heiko Westermann, der nach einem Rückfall weiter von einem grippalen Infekt geplagt wird. Deshalb wird der Ex-Kapitän jetzt sogar internistisch versorgt. Für Westermann wird gegen Bremen Dennis Diekmeier in die rechte Außenverteidigung rücken.

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Die Marschroute für das Duell mit dem Erzrivalen ist für Slomka eindeutig: „Ausruhen ist absolut verboten“, sagte der neue Trainer auch mit Blick auf seinen erfolgreichen Einstand gegen Borussia Dortmund (3:0).

Er habe allerdings nicht das Gefühl, nach dem Überraschungscoup gegen den Vize-Meister auf die Euphoriebremse treten zu müssen, sagte Slomka, der auch noch einmal die Rückholaktion von Robert Tesche begründete: „Ich bin der festen Überzeugung, dass es unsere Pflicht ist, einen Profi, der sich nichts hat zu schulden kommen lassen, trainieren zu lassen.“ Tesche war von Slomka am Mittwoch von der U23 zurück ins Training der Profis beordert worden.

Hunt und Fritz sind wieder fit

Auch bei Werder scheint sich die personelle Situation vor dem Derby ein wenig zu entspannen. Kapitän Clemens Fritz und Routinier Aaron Hunt meldeten sich zwei Tage vor dem Spiel wieder fit. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass beide auflaufen können“, sagte Werder-Trainer Robin Dutt am Donnerstag.

Allerdings muss er gegen den HSV die gesperrten Felix Kroos und Luca Caldirola sowie den verletzten Rechtsverteidiger Aleksandar Ignjovski ersetzen. „Ich denke, dass wir unsere Ausfälle kompensieren können. Das wird der HSV auch versuchen, wenn Stürmer Lasogga ausfallen sollte“, sagte Dutt.

Er appellierte an seine Spieler, trotz der sehr wichtigen Partie nicht zu überhitzen. „Wir müssen aggressiv sein und dennoch kontrolliert spielen“, forderte der Bremer Coach.

Die Freude auf das Duell der hanseatischen Traditionsclubs ist groß. Die Partie ist mit 42.100 Zuschauern ausverkauft. „Ich kenne Derbys und habe selbst viele gespielt. Jeder Spieler ist froh, wenn um 15.30 Uhr endlich angepfiffen wird“, erklärte Werder-Manager Thomas Eichin.

Die Bremer erwarten unter Slomka einen selbstbewussteren Gegner als zuletzt. „Sie werden mit breiter Brust auflaufen, das ist klar nach dem Sieg gegen Dortmund“, sagte Dutt.