Der Topscorer musste am Mittwoch erneut mit dem Training aussetzen. Nach seinem Muskelfaserriss zwickt es Lasogga jetzt im Rücken. Im Trainingsspiel nahm van der Vaart den Platz des Stürmers ein. Tesche begnadigt.

Hamburg. Der HSV muss im 100. Nordderby in der Fußball-Bundesliga am Sonnabend bei Werder Bremen (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt. de) möglicherweise auf Pierre-Michel Lasogga verzichten. Der mit elf Treffern erfolgreichste Schütze der Hamburger musste am Mittwoch erneut mit dem Training aussetzen.

Grund waren diesmal Rückenschmerzen. Am Vortag hatte Lasogga als Vorsichtsmaßnahme nach einem Muskelfaserriss im Oberschenkel lediglich individuell trainiert. „Natürlich muss man sich ein bisschen Sorgen machen, wenn man so wenig trainiert“, sagte HSV-Trainer Mirko Slomka. Es werde jedoch alles versucht, um Lasogga für das Werder-Spiel fit zu machen.

Wann der elfmalige Saison-Torschütze wieder voll einsteigen kann, stehe noch nicht fest, teilten die Hanseaten am Mittwoch mit. Sie hoffen aber weiterhin auf das Mitwirken des Stürmers bei Werder Bremen. Gleiches gilt für Heiko Westermann. Der Nationalspieler wird nach auskurierter Grippe am Donnerstag auf dem Trainingsplatz zurückerwartet.

Im Abschlussspiel nach dem Vormittagstraining ließ Slomka dieselbe Elf zusammen agieren, die am vergangenen Sonnabend Borussia Dortmund mit 3:0 geschlagen hatte. Anstelle Lasoggas spielte Rafael van der Vaart - allerdings lediglich nominell. Sollte Lasogga gegen Bremen einsatzfähig sein, müsste wohl Tomas Rincon für van der Vaart weichen.

Van der Vaart soll offensiver werden

Verzichten würde Slomka auf seinen Kapitän jedenfalls nur ungern. Den Holländer sieht er sogar in einer noch offensiveren Rolle als unter Vorgänger Bert van Marwijk. „Rafael muss mehr im Zentrum hinter der Spitze eingesetzt werden, um seine tollen Pässe einsetzen zu können“, sagte Slomka der „Sport Bild“ vom Mittwoch.

Der Coach verspricht sich von dem erfahrenen niederländischen Nationalspieler, mit sieben Treffern und fünf Torvorlagen gemeinsam mit Lasogga (11/1) HSV-Topscorer, noch mehr Durchschlagskraft im Angriff. Er könne „unzählige Szenen“ aus Spielen zusammenstellen, in denen van der Vaart Schlüsselpässe zu Treffern gegeben habe, sagte Slomka. „Er ist ein außergewöhnlicher Fußballer.“

Van der Vaart hatte das erste Match unter Slomka gegen den BVB wegen eines Bänderrisses verpasst. Hinterher fragten seine Kritiker, ob der HSV ihn denn überhaupt noch brauche. Für Slomka ist diese Frage eindeutig beantwortet, am liebsten würde er schon in Bremen auf seinen Spielmacher setzen.

„Es kann reichen. Ich habe ein gutes Gefühl“, betonte Slomka, nachdem van der Vaart am Vortag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war. Das Nachmittagstraining mit der Mannschaft hatte Slomka seinem Kapitän allerdings erlassen. „Bei Rafa müssen wir aufpassen, das Gelenk nicht gleich zu überlasten“, begründete Slomka die Maßnahme.

Ein weiteres Machtwort hat Slomka im Fall Robert Tesche gesprochen. Am Mittwoch ließ er den Mittelfeldspieler, der zuletzt nur bei der U23 (Regionalliga) trainierte, die erste Einheit mit der Mannschaft absolvieren. Laut hsv.de soll Tesche auch in den kommenden Wochen bei den Profis bleiben.