Der ehemalige Meistertrainer besteht offenbar nur auf einer Art Aufwandsentschädigung und Nicht-Abstiegsprämie. Magath drängt auf eine zügige Entscheidung. Er will bereits beim Braunschweig-Spiel auf der Bank sitzen.

Hamburg. Beim abstiegsbedrohten HSV wird der Poker um die Verpflichtung von Felix Magath zur Hängepartie. Die am Dienstag vom Aufsichtsrat des Traditionsclubs angestrebte Entscheidung zur sofortigen Rückholaktion des 60-Jährigen als Trainer und Sportchef kam nicht zustande, da dem Kontrollgremium weiterhin die nötige Zweidrittelmehrheit dafür fehlte.

Dabei würde Magath laut Abendblatt-Informationen nahezu kostenlos bis Saisonende arbeiten. Er verlangt lediglich eine Art Aufwandsentschädigung und schlägt eine Nicht-Abstiegsprämie vor.

Die Gespräche werden zwar fortgesetzt, doch im DFB-Pokal-Viertelfinale am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und im Liveticker auf abendblatt.de) gegen Bayern München wird erneut Bert van Marwijk als Trainer auf der HSV-Bank sitzen. Magath besteht jedoch darauf, wenn überhaupt, dann sofort einsteigen zu wollen.

Der ehemalige Meistertrainer will beim Abstiegs-Duell bei Eintracht Braunschweig (Sonnabend, 15.30 Uhr) auf der Bank sitzen - sonst sei dem HSV nicht mehr zu helfen. Allerdings gibt es in dem elfköpfigen Gremium noch nicht die nötige Zweidrittel-Mehrheit für das Klub-Idol - eine Stimme soll noch fehlen. Sollten sich die Kontrolleure auf Magath einigen, wäre das das Aus für den amtierenden Vorstand um Klub-Präsident Carl Jarchow und Sportchef Oliver Kreuzer sowie Trainer Bert van Marwijk.

Magath hat sich am Dienstag mit Edelfan und Milliardär Klaus-Michael Kühne in der Schweiz getroffen. Es wird spekuliert, dass der Logistik-Unternehmer die beispiellose Personalrochade finanzieren könnte. Den HSV plagen Verbindlichkeiten von rund 100 Millionen Euro. Sollten Jarchow und Co. entlassen werden, würden Abfindungen von etwa drei Millionen Euro fällig.

Auch Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer rät dem HSV im Machtkampf um die Inthronisierung von Magath zu einer schnellen Entscheidung. „Wenn sie Magath holen, dann müssen sie ihn aber schnell holen. Sie können nicht erst drei Spieltage vor Schluss reagieren“, sagte Beckenbauer der Bild-Zeitung: „Es wäre eine Chance für den Turning-Point, damit sie anfangen zu kämpfen und die Spiele ausgeglichen gestalten können.“ Nach sechs Niederlagen in Serie und dem Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz droht dem HSV der erste Abstieg der Vereinsgeschichte.