Das perfekte Jahr
Am 16. Januar 1982 verlor der HSV gegen Braunschweig. Anschließend blieb er ein Jahr lang ungeschlagen. Bis heute hat die Serie von 20 Siegen und 16 Unentschieden Bestand. Die Mannschaft von „Grantler“ Ernst Happel beendete die Saison 81/82 als Meister – und setzte ihre Siegesserie in der nächsten Saison fort: Die komplette Hinrunde blieb der HSV ungeschlagen. Die Verteidigung ihres Meistertitels aber ließen sich die Hamburger nicht nehmen – bis heute gelang das nur vier Vereinen.
Denkt man als HSV-Fan an 1983, überstrahlt jedoch ein Erfolg alle anderen: der Europapokal der Landesmeister. Stein, Hieronymus, Kaltz, Jakobs, Wehmeyer, Rolff, Groh, Milewski, Magath, Hrubesch, Bastrup – sie wurden zu Königen von Europa. Juventus Turin heißt der Gegner am 25. Mai in Athen vor 73.000 Zuschauern, Trapattoni ihr Trainer, Platini ihr Spielmacher. Juve ist Favorit.
Doch als in der achten Minute das erste und einzige Tor fällt, jubeln nicht die Tifosi. Magath täuscht 25 Meter vor dem Tor einen Schuss an, Bettega springt ins Leere, Magath läuft weiter und setzt das Leder aus 17 Metern rechts oben in den Winkel.
Bundestrainer Jupp Derwall schwärmt: „Der HSV hat der Welt gezeigt, wie attraktiv Fußball sein kann.“ Und Happel gesteht: „Dies war wohl meine größte Stunde als Trainer.“ Letztlich gelang es Manager Günter Netzer, Trainer Happel und Talentsucher Gerhard Heid, ein homogenes Team an Ausnahmefußballern zusammenzustellen, das aufeinander eingespielt war und sich keine Minute hängen ließ.