Wie ein Verein nach 93 Jahren seinen 125. Geburtstag feiern kann.
Der HSV macht sich gern älter als er ist – und zwar stolze 32 Jahre. Im Vereinsregister des Amtsgerichts findet man den Hamburger Sport-Verein e. V. erst seit dem 21. Juli 1919. Wie kann es sein, dass der Verein nach gerade mal 93 Jahren seinen 125. Geburtstag feiert?
Ganz einfach: Bei der Geburtsstunde beruft man sich auf den ältesten der Gründervereine, den SC Germania von 1887. Und der schloss sich offiziell am 2. Juni 1919 mit dem Hamburger SV von 88 – ursprünglich Hamburger FC von 1888 – zusammen. Bereits im Mai 1919 trat der FC Falke von 1906 zum HSV 88 über. Trotzdem gelten alle drei als Gründervereine. Betrachtet man den Stammbaum des HSV genauer, zeigt sich, dass die Wiege des HSV noch älter ist: Der Hohenfelder SC und der Wandsbek-Marienthaler SC, aus denen der Sport-Club Germania hervorging, wurden bereits 1884 gegründet. Doch erst die Germanen bildeten, nachdem einige Englänger beitraten, eine Fußballmannschaft.
Und nicht nur den Geburtstag übernahm man, auch die Klubfarben schwarz und blau stammen vom SC Germania. Nur goss man sie in eine neue Form: Für Hanseaten lag die Schifffahrt nahe bei der Schöpfung – und so basiert das Emblem auf dem „Blauen Peter“, der nautischen Signalflagge für den Buchstaben P. Sie zeigt, dass ein Schiff auslaufen will, die Mannschaft an Bord kommen soll.
Wer dem Blauen Peter den Rhombus verpasste, ist bis heute umstritten. Fest steht, dass sich das Logo kaum veränderte. Ob rauer Seegang oder großer Fang – die Raute im Herzen blieb unangetastet.