Hintergrund für die Terminierung ist, dass der Sonntag von der DFL allgemein weniger feierträchtig als der Sonnabend eingestuft wird.

Hamburg. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat auf die Ausschreitungen von Hooligans des Hamburger SV gegen Anhänger des FC St. Pauli reagiert und das Bundesliga-Lokalderby auf Sonntagnachmittag angesetzt. Das Spiel im Millerntor-Stadion des FC St. Pauli (im Liveticker auf abendblatt.de) wird am 19. September um 15.30 Uhr stattfinden, informierte die DFL, die am Mittwoch die Spieltage vier bis elf ansetzte.

Die Terminierung der Hamburger Derbys sei „nach enger und intensiver Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden“ vorgenommen worden, heißt es. „Das war unser Wunsch und auch der des HSV“, sagte St.-Pauli-Präsident Stefan Orth. Polizei und DFL sollen den Sonntag- Termin ebenfalls befürworten. Hintergrund ist, dass der Sonntag allgemein als weniger feierträchtig als der Samstag eingestuft wird. Damit gehe einher, dass die Schwelle zur Gewaltbereitschaft höher sei. Ein Abendtermin kam bei dieser Begegnung ohnehin nicht infrage. „Lieber spielen wir am Freitagabend unter Flutlicht. Aber das ist in diesem Fall völlig ausgeschlossen“, sagte Orth.

Betroffen vor der Hamburger Ansetzung ist der VfB Stuttgart. Die Schwaben sollten ihr Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach wegen des Europa-League-Einsatzes am Donnerstagabend zuvor erst am Sonntag austragen. Nunmehr müssen sie aber bereits zwei Tage später am Samstag antreten.

Bei einem Überfall auf St.-Pauli-Anhänger nach dem ersten Bundesligaspiel der beiden Vereine waren vier Personen verletzt worden (abendblatt.de berichtete) . Es handelt sich um eine Mutter, ihren 16-jährigen Sohn und dessen gleichaltrigen Freund sowie einen 51-jährigen gehbehinderten Mann. Der HSV hatte sich für den Übergriff von rund 15 seiner Anhänger beim Stadtrivalen entschuldigt und die Verhängung von Stadionverboten gegen die Täter angekündigt.