Hohes Tempo in der Partie. Hannover kam zwar immer wieder gefährlich nach vorne, doch Podolski machte am Ende den Unterschied aus.
Köln. Lukas Podolski hat beim 1. FC Köln wieder einmal die Rolle des wichtigen Punktelieferanten übernommen, der den „Geißbock“-Klub beim 2:0 (1:0) gegen Hannover 96 ins Mittelfeld der Bundesliga geführt hat. Das fünfte und sechste Saisontor des Nationalspielers wird seinen ehemaligen Kollegen des FC Bayern München sehr gefallen haben, denn mit Hannover, das mit einem Sieg auf Platz zwei gesprungen wäre, gab nach Gladbach, Bremen, Schalke und Leverkusen ein weiterer Münchner Verfolger Punkte ab. Vorne sorgte „Publikumsliebling“ Podolski für Zählbares, hinten hielt Torwart Michael Rensing mit einer starken Leistung „die Null“ fest und wurde zum Punktegaranten.
DIE AKTUELLE TABELLE
In der 24. Minute nahm Podolski aus 20 Metern Maß. Nicht mit Wucht, sondern mit Gefühl zirkelte der Nationalspieler einen Freistoß über die Hannoveraner Mauer und ließ Ron-Robert Zieler, dem gebürtigen Kölner im 96-Tor, keine Chance. Doch die Führung sorgte weder bei dem als Sturmspitze aufgebotenen Podolski noch bei seinen Teamkollegen für eine Lockerung, die Partie blieb zerfahren. In längeren Phasen plätscherte das Spiel vor sich, beide Teams leisteten sich viele Fehlpässe, oft pfiff Schiedsrichter Jochen Drees Abseitsstellungen ab. In der zweiten Halbzeit wurde es hektisch. Sergio Pinto kniete in der 70. Minute jubelnd an der Eckfahne, um Glauben, das 1:1 erzielt zu haben, ehe ihn die Kölner Ersatzspieler drauf aufmerksam machten, dass Drees wieder einmal abseits gepfiffen hatte. Vier Minuten vor Schluss war es Podolski, der mit einem tollen Schuss aus spitzem Winkel für die Entscheidung sorgte.
Die besseren Tormöglichkeiten, allerdings auch nicht zwingende, erarbeiteten sich die Niedersachsen. Konstatin Rasch beschwor mit einem Freistoß (14.) und einem Eckball (33.), den Rensing ausgezeichnet parierte, gefährliche Situationen herauf. Eine scharfe Flanke des fleißigen Mittelfeldspielers verpasste Mohammed Abdellaoue ganz knapp (32.). Die beste Chance vergab aber Lars Stindl, als ihm nach einem Pass von Pinto in sehr guter Position im Strafraum der Kölner ein Ball vom Fuß sprang (44.). Die laufstarken Kölner hatten jedoch mehr von der Partie und gingen nicht unverdient mit der Führung in die Pause.
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„Das Spiel wird zeigen, in welche Richtung es für uns geht“, sagte FC-Präsident Wolfgang Overath vor dem Anpfiff und forderte Wiedergutmachung nach dem 0:3 bei Hertha BSC, das den guten Eindruck von den zwei Siegen gegen Leverkusen und Hoffenheim zu Nichte gemacht hatte. „Wir haben die Qualität, um den zehnten Platz mitzuspielen“, sagte der Ex-Weltmeister. Genau dort siedelte sich das Team von Trainer Stole Solbakken mit dem vierten Saisonsieg an. Mit Verletzungssorgen waren die Rheinländer in die Partie gegangen, weil Milivoje Novakovic und Kevin McKenna ausfielen. Auf der Gegenseite fehlte Jan Schlaudraff wegen Knieproblemen.
In der zweiten Halbzeit wehrte Rensing einen Pinto-Schuss großartig ab, wobei der Ex-Münchner es liebt, spektakuläre Flugparaden zu demonstrieren (50.). Für Köln traf nach Flanke von Slawomir Peszko durch Adel Chihi mit einem Kopfball die Latte (63.). Dann jubelten die Hannoveraner nach Pintos vermeintlichem Treffer und diskutierten empört mit dem Unparteiischen-Gespann. Am Donnerstag trifft 96 in der Europa League auf den FC Kopenhagen, das Kölns Trainer Solbakken in der vorigen Saison noch betreute.
(dapd/abendblatt.de)
Die Statistik
Köln: 1 Rensing - 2 Brecko (ab 46. Andrezinho, ab 57. Makino), 17 Sereno, 3 Jemal, 4 Eichner - 5 Riether, 13 Lanig - 20 Chihi (ab 87. Roshi), 19 Jajalo, 15 Peszko - 10 Podolski. - Trainer: Solbakken
Hannover: 1 Zieler - 23 Chahed, 3 Haggui, 4 Pogatetz, 19 Christian Schulz - 33 Schmiedebach (ab 60. Pander), 7 Pinto - 28 Stindl, 34 Rausch (ab 60. Stoppelkamp) - 11 Ya Konan, 25 Abdellaoue. - Trainer: Slomka
Schiedsrichter: Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)
Zuschauer : 48.000
Tore: 1:0 Podolski (24.) , 2:0 Podolski (86.)