Ein Kommentar von Alexander Laux
Glückwunsch, der HSV hat es tatsächlich geschafft, sich einen neuen Trainer zuzulegen. Ist aber auch ein Glückwunsch an Thorsten Fink angebracht? Schließlich setzt er sich auf den heißesten Stuhl der Bundesliga. Seit der Entlassung von Frank Pagelsdorf vor zehn Jahren ist der 43-Jährige (inklusive Interimslösungen) der 13. Fußballlehrer, mit dem der HSV nach Kontinuität strebt. Warum soll es nun ausgerechnet ihm gelingen?
Finks Aufgabe scheint alles andere als leicht. Er muss einer Mannschaft, die er erst im Detail noch kennenlernen muss, sofort zu Siegen verhelfen, was aber angesichts der noch immer reichhaltig vorhandenen Qualität im Spielerkader nicht unmöglich erscheint. Und was die Zukunft betrifft: Will sich ein Trainer in Hamburg langfristig halten, muss er nur seinen Job ordentlich machen. Das heißt: Die Spieler müssen sich unter seiner Führung weiter- und nicht zurückentwickeln. Er muss ein abwechslungs- und anspruchsvolles Training gestalten, das den Spielern hilft, in einem klar abgesteckten Spielsystem zu agieren. Dabei ist jeder Spieler gemäß seinen Fähigkeiten auf den richtigen Positionen einzusetzen.
Ein guter Trainer mit Perspektive braucht nicht bei den Aufsichtsräten auf dem Schoß zu sitzen, er muss primär vertrauensvoll mit Manager Frank Arnesen zusammenarbeiten, hier muss eine Achse des Guten und der Kompetenz entstehen. Ein guter Repräsentant seines Klubs wird man außerdem nicht, indem man in der Öffentlichkeit als Lautsprecher auftritt. Ein guter Trainer überzeugt durch seine Arbeit.
Im Grunde ist es doch ganz leicht, hier lange Trainer zu sein.