Lange Zeit hatte der HSV das Spiel gegen Nürnberg im Griff und ging durch Mathijsen in Führung. Pinola glich per Strafstoß aus.

Hamburg. Der Hamburger SV hat seinen 36 Jahre alten Startrekord mit drei Siegen verpasst und in der Fußball-Bundesliga zwei Punkte liegengelassen. Mit dem blassen 1:1 (0:0) im zweiten Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg konnte Trainer Armin Veh am Samstag nicht mit dem damaligen Coach Kuno Klötzer gleichziehen.

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„Wir wussten, dass sie tief stehen werden und wollten geduldig spielen“, erklärte Veh die am Ende nicht aufgegangene Marschroute der favorisierten Hamburger. In der vergangenen Saison hatte man die Franken noch zweimal mit 4:0 abgefertigt. Das Führungstor schoss Joris Mathijsen (61.) nach einer Ecke, der Ausgleich gelang Javier Pinola per Foulelfmeter (82.). Die Gäste holten so zumindest ihren zweiten Zähler. „Der Punkt war verdient, auch wenn wir nicht so viel Ballbesitz hatten“, sagte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking.

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Veh überraschte mit einer Umstellung seiner Offensivabteilung: Piotr Trochowski übernahm von Paolo Guerrero die Zehner-Position hinter dem einzigen Stürmer Ruud van Nistelrooy. Dafür wich Guerrero auf den linken Flügel aus, Jonathan Pitroipa kam über rechts, Eljero Elia musste auf die Bank. Mladen Petric, der noch beim 4:0 am 1. Mai beim letzten Saisonspiel mit einem Doppelpack erfolgreich war, gehörte gar nicht zum Kader. Nach den Unstimmigkeiten um seinen geplatzten Wechsel zum VfB Stuttgart laboriert der kroatische Stürmer an einer Oberschenkelblessur.

Guerrero brachte vor 54099 Zuschauern zunächst frischen Wind über links. Der Peruaner gab in der fünften Minute den Ball scharf vor das Gehäuse, aber van Nistelrooy rutschte knapp am Leder vorbei. Der HSV war zwar feldüberlegen, musste aber bei einem Konter in der 25. Minute fast das Gegentor hinnehmen. Christian Eigler traf mit dem linken Fuß das Lattenkreuz. Genauso brenzlig war der Konter über Julian Schieber, der auf Albert Bunjaku nur wenige Meter vorm Tor ablegte. Der Schweizer säbelte frei vor Frank Rost über den Ball.

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„Club“-Coach Dieter Hecking, der vor eineinhalb Jahren den neuen HSV-Co-Trainer Michael Oenning abgelöst hatte, stellte seine Elf gut auf die offensiven Hanseaten ein. Für den 20 Jahre alten Standardspezialisten Mehmet Ekici, der sich beim U-21-Länderspiel am Oberschenkel verletzt hatte, kehrte Ilkay Gündogan ins Team zurück. Der 18 Jahre alte Israeli Almog Cohen zeigte in seinem ersten Bundesliga-Spiel gute Ansätze.

Ihre beste Chance bis zur Pause hatten die Gastgeber zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Als van Nistelrooy acht Meter vor der Torlinie auf Zé Roberto ablegte, zog der Brasilianer – bedrängt von einem Abwehrspieler – den Ball am Pfosten vorbei. Der Halbzeitpfiff wurde von einem ersten Pfeifkonzert der Hamburger Fans begleitet. In der 51. Minute verlängerte van Nistelrooy eine Ecke, doch Heiko Westermann verpasste frei vor dem Gehäuse.

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Veh beendete nach einer Stunde das Experiment mit Trochowski und wechselte Elia für die linke Außenbahn ein. Das Führungstor gelang dann nach einer Standardsituation: Zé Roberto gab eine Ecke herein, die Mathijsen unhaltbar über die Linie drückte. Die Hamburger legten aber nicht nach und mussten nach einem von Rost an Schieber verschuldeten Elfmeter noch den unnötigen Ausgleich hinnehmen.

Die Statistik

Hamburg: Rost - Demel, Westermann, Mathijsen, Jansen - Jarolim (86. Choupo-Moting), Ze Roberto - Guerrero, Trochowski (56. Elia), Pitroipa (86. Kacar) - van Nistelrooy. - Trainer: Veh

Nürnberg: Schäfer - Judt, Nilsson, Wolf, Pinola - Simons - Eigler, Cohen (80. Vidosic), Gündogan (69. Hegeler), Bunjaku (69. Frantz) - Schieber. - Trainer: Hecking

Schiedsrichter: Markus Wingenbach (Diez)

Tore: 1:0 Mathijsen (61.), 1:1 Pinola (82., Elfmeter)

Zuschauer: 54.099

Beste Spieler: Westermann, Ze Roberto - Nilsson, Simons

Gelbe Karten: Demel, Trochowski, Kacar - Nilsson, Wolf (2), Pinola

Torschüsse: 8:11

Ecken: 4:2

Ballbesitz: 68:32 %

Fouls: 11:17