Beim Training am Donnerstag waren alle Nationalspieler wieder dabei. Nur Mladen Petric fehlte. Marcell Jansen mischte voll mit.

Hamburg. Zwei Spiele, zwei Siege. Besser hätte der HSV in der Bundesliga nicht aus den Startlöchern kommen können. Gewinnt die Elf von Trainer Armin Veh auch am Sonnabend in der heimischen Imtech-Arena (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) gegen den 1. FC Nürnberg, wäre der Startrekord der Rothosen gebrochen. Helfen soll dabei vor allem Superstar Ruud van Nistelrooy , der sich zuletzt mit drei Toren in zwei Spielen in Topform präsentierte. Beim Training am Donnerstag musste der Niederländer jedoch eine Schrecksekunde überstehen: Der Stürmer kugelte sich den Ellenbogen aus. Sein Einsatz am Sonnabend gegen die Franken ist aber nicht gefährdet, nach einer kurzen Pause ging es weiter. Schlechter sieht es bei Angreifer Mladen Petric aus, der sich beim Einsatz in der kroatischen Nationalmannschaft einen Bluterguss im Oberschenkel zugezogen hat und auszufallen droht.

Auch für Dennis Aogo kommt ein Einsatz gegen die Franken zu früh. „Dennis fehlen ein paar Wochen Training“, sagte HSV-Trainer Armin Veh am Donnerstag. Positiv hat sich die Kniereizung von Marcell Jansen entwickelt, der sogar schon mit der Mannschaft trainierte. „Die Sehne ist noch entzündet, aber besser geworden. Mal sehen, wie das Knie auf das Training reagiert“, sagte Jansen. Nürnberg sei eine gute junge Mannschaft, aber nach zwei Siegen habe man auch den Ehrgeiz, zu Hause zu gewinnen. Mit drei Siegen in Serie könnte Veh den HSV-Rekord von drei Erfolgen zu Saisonbeginn einstellen. Bisher hält Kuno Klötzer seit 1974 mit drei Siegen die Bestmarke. „Sie haben eine gute Mannschaft, die 1:1 in Gladbach gespielt hat. Aber wir werden nicht ängstlich sein, wir glauben an unsere Stärken“, betonte Veh.

Neben seiner Verletzung ist die Personalie Petric, der beim Auswärtssieg in Frankfurt keine Minute spielte, auch weiter Thema am Volkspark. Nach dem geplatzten Wechsel zum VfB Stuttgart traf sich der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann mit dem Berater von Petric zu einem ausführlichen Meinungsaustausch. „Es gibt immer Phasen, wo es nicht läuft, das ist eine Momentaufnahme“, sagte Jansen. In der Kabine sei die Situation kein Thema. „Mitleidsbekundungen helfen nicht. Er verhält sich professionell und wird den Ehrgeiz haben, die Situation zu ändern.“

Der 1. FC Nürnberg muss beim HSV möglicherweise auf Per Nilsson und Mehmet Ekici verzichten. Verteidiger Nilsson hat zwar im Gegensatz zu Mittelfeldspieler Ekici am Donnerstag mit dem Team trainiert, klagt aber über Rückenprobleme. Ekici hat sich beim 3:0 der U21-Nationalmannschaft gegen Nordirland eine Muskelverhärtung im rechten Bein zugezogen und ist noch nicht schmerzfrei. „Sie müssen 100 Prozent Leistung bringen können, sonst können sie nicht spielen“, sagte Trainer Dieter Hecking.

Hecking sieht den Club in Hamburg vor einem „schweren Spiel. Der HSV hat einen sehr guten, ausgeglichenen Kader mit herausragenden Spielern. Für uns wird das eine große Herausforderung.“ Dennoch fordert der Coach von seinen Profis, „mit Mut“ an die Elbe zu fahren „und nicht aus zu viel Respekt schon vor dem Spiel in die Knie zu gehen“. Der 1. FCN hat nur einen Punkt aus den ersten beiden Spielen geholt, weshalb Hecking meinte, seine Mannschaft müsse „an der Mentalität arbeiten und lernen, mit Rückschlägen besser umzugehen“.