Der deutsche Nationalspieler beklagt sich über Grüppchenbildung in Hamburg sowie die Berichterstattung über die Familie Boateng.

Hamburg. Fußball-Nationalspieler Jerome Boateng sieht seinen Wechsel vom Hamburger SV zu Manchester City als eine Art Befreiungsschlag. „Es ist in der Rückrunde alles auseinandergefallen. In der Mannschaft lief es auch nicht sauber ab“, sagte er der „Sport Bild“. „Der eine nutzte die Öffentlichkeit, der andere redete nur hintenrum über einen. Da sind Dinge passiert, die es mir einfacher gemacht haben, meine Entscheidung zu treffen“, berichtet Boateng, der für die vertraglich vereinbarte Ablösesumme von 12,5 Millionen Euro in die englische Premier League wechselt.

Einige HSV-Spieler hätten zu Saisonbeginn vom Gewinn des Meistertitels erzählt. „Am Ende ist uns dieser Übermut auf die Füße gefallen. In Hamburg gab es nur noch Grüppchenbildungen“, sagte der 21 Jahre alte Abwehrspieler, der zum deutschen WM-Aufgebot gehört.

Die Berichterstattung über das Foul seines Halbbruders Kevin-Prince Boateng an Michael Ballack habe ihn wütend gemacht, sagt Boateng. „Mich stört das, wie unser Nachname durch die Öffentlichkeit gezogen und die Familie nicht in Ruhe gelassen wurde“, klagte er. „Es geht nicht, dass bei meinem großen Bruder George plötzlich Kameras vor der Tür stehen und er belagert wird. Da sind Grenzen überschritten worden. Da ist unfassbar gewesen.“ Seine Familie könne nicht in Ruhe Kaffee trinken gehen, sein Bruder nicht in Ruhe mit seinen Kindern im Garten spielen. Als sein Bruder die Polizei rief, sei ihm gesagt worden: „Damit müssen Sie als Boateng nun leben.“