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Schalke siegt 2:1 gegen Neuling Union Berlin
Der FC Schalke 04 hat zum Auftakt des 13. Spieltags in der Fußball-Bundesliga einen glücklichen Heimsieg gegen den Neuling 1. FC Union Berlin erreicht. Die Mannschaft von Trainer David Wagner setzte sich am Freitagabend mit 2:1 (1:1) durch und verbesserte sich zumindest vorübergehend auf den zweiten Tabellenplatz.
Nach der Schalker Führung durch Benito Raman (23. Minute) glichen die Gäste durch einen allerdings umstrittenen Foulelfmeter durch Marcus Ingvartsen (36.) aus. Suat Serdar sorgte wenige Minuten vor Schluss für den Schalker Siegtreffer (86.). Schalke liegt mit 25 Punkten zunächst auf Rang zwei.
Werder fordert solidarische Teilung der Polizeikosten
Im Streit um die Kosten für Polizeieinsätze bei Bundesliga-Spielen pocht Werder Bremen auf die Solidarität der anderen 35 Vereine der Deutschen Fußball Liga (DFL). Der Verein habe bei der DFL eine „angemessene Teilung“ der Kosten beantragt, teilte Werder am Freitag mit. Die Bremer fordern die 35 Vereine auf, einem Vorschlag der DFL, die Kosten komplett auf Werder umzulegen, bei der Mitgliederversammlung in der kommenden Woche nicht zuzustimmen. „Die avisierte Beschlusslage erschüttere das Gefüge der 1. und 2. Bundesliga als Solidargemeinschaft“, heißt es in der Mitteilung.
Im März hatte das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass die Bundesländer diese Zusatzkosten grundsätzlich der Deutschen Fußball Liga in Rechnung stellen dürfen. Während die große Mehrheit der Länder das nicht tun möchte, hat das Land Bremen bereits Gebührenbescheide an die DFL verschickt.
Werder hatte sich seitdem dagegen gewehrt, die Polizeikosten für die Bundesliga-Partien in Bremen allein zu übernehmen. Für Hochrisiko-Spiele schlagen die Hanseaten nun eine Dreiteilung der Kosten zwischen Werder, der Gastmannschaft und der DFL vor.
Fifa bestraft Ex-Fifa-Funktionär hart
Die Fifa sperrt einen ehemaligen Fifa-Funktionär lebenslang: Ricardo Teixeira (72), der frühere Chef des brasilianischen Fußball-Verbandes, erhielt die drakonische Strafe wegen der Annahme von Bestechungsgeldern von der Ethikkommission der Fifa. Teixeira saß fast 20 Jahre im Fifa-Exekutivkomitee saß und war Mitglied des südamerikanischen Verbandes Conmebol. Er muss außerdem eine Million Schweizer Franken (rund 910.000 Euro) zahlen. Teixeira soll zwischen 2006 und 2012 Medien- und Marketingrechte des brasilianischen Verbandes CBF und der Conmebol illegal an Firmen verkauft haben, von denen er im Gegenzug hohe Geldsummen erhielt.
Oliver Kahn einigt sich im "Titan-Streit"
In dem als „Titan-Streit“ betitelten Prozess hat Oliver Kahn mit einem Hersteller von Torwart-Handschuhen einen Vergleich geschlossen. Die Parteien einigten sich am Donnerstag mit Hilfe eines gerichtlichen Mediators, wie das Landgericht München I mitteilte. Über den Inhalt wurde Stillschweigen vereinbart. Der ehemalige Nationaltorwart und künftige Bayern-Boss Kahn (50) hatte mit dem Hersteller aus Herbolzheim in Baden-Württemberg um die Marke „T1tan“ gestritten. Kahn sah Namens- und Markenrechte verletzt. Die Gegenseite argumentierte: Auch wenn Kahn als "Titan" besungen wurde, „der“ eine Titan sei er bestimmt nicht.
Lucien Favre gegen Jürgen Klinsmann – da war doch was?
Kurioses Trainer-Duell beim Heimspiel von Hertha BSC Berlin gegen Borussia Dortmund (Sonnabend 15.30 Uhr). Bei Hertha heuerte Jürgen Klinsmann gerade an, beim BVB steht Lucien Favre vor der Entlassung. „Der BVB geht uns gar nichts an“, sagte Klinsmann, der den Blick auf die Leistung der Hertha-Profis lenken wollte. Als Bayern-Chefcoach verlor er im Februar 2009 gegen die Hertha mit dem damaligen Trainer Favre 1:2. Kurz darauf musste Klinsmann gehen.
Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc stellte sich hinter Favre. Er rede nicht im Konjunktiv, sagte er zu Fragen, ob der Trainer entlassen werde, wenn man bei Hertha nicht gewinne. Mögliche Nachfolger? Mauricio Pochettino und Ralf Rangnick mittlerweile nicht mehr als Optionen. In den Medien wird immer häufiger der Name Daniel Farke gehandelt. Der ehemalige Coach der zweiten Dortmunder Mannschaft ist beim englischen Club Norwich City unter Vertrag und dürfte deshalb erst im nächsten Sommer zu haben sein.
Jos Luhukay redet Hannover 96 stark
FC St. Paulis Trainer Jos Luhukay ist ja bekannt für spezielle Aussagen. Vor der Saison eine Wutrede, zwischendurch überraschende Statements nach Erfolgen wie dem im Stadtderby gegen den HSV. Jetzt sagte Luhukay über den kommenden Gegner Hannover 96 (Tabellen-16.): „Das ist vom Torwart bis zum Sturm qualitativ eine der besten Mannschaften der Liga.“ St. Pauli trifft am Sonnabend (13 Uhr/Sky und Liveticker bei abendblatt.de) im Millerntor-Stadion auf den Erstliga-Absteiger.
Hannover 96 kommt mit seinem neuen Trainer Kenan Kocak in die Hansestadt. Die Premiere des Nachfolgers von Mirko Slomka war am vergangenen Montag beim 1:2 gegen Darmstadt 98 unglücklich verlaufen. Dass die Hannoveraner seit fünf Spielen sieglos ist, sagt laut Luhukay aber nichts über deren Mannschaftsstärke aus. Der FC St. Pauli hat seit sechs Ligaspielen nicht mehr gewonnen.
Unterdessen hat Mats Møller Dæhli beim Blitzturnier der Schachabteilung gegen 21 Gegner immerhin vier Punkte geholt. Der FC St. Pauli gratulierte via Twitter zum erfolgreichen Einstand: „Klasse, Mats!“
Robert Lewandowski erhält Bodyguard
Mit einem wiedergenesenen Kai Havertz und einem Bodyguard für Robert Lewandowski will Bayer Leverkusen Bayern München stoppen. Trainer Peter Bosz glaubt sogar an einen Sieg in München am Sonnabend (18.30 Uhr, live bei Sky). Sven Bender solle sich um Lewandowski kümmern. Beide waren beim BVB vier Jahre lang Mannschaftskollegen. Bosz: „Ich glaube, dass das ein Vorteil sein kann. Er kennt ihn sehr, sehr gut.“
Hansi Flick über Philipp Lahm
Bayern-Trainer Hansi Flick hat sich verwundert über die Weltfußballerwahl vergangener Jahre gezeigt und Robert Lewandowski als Besten gerühmt. „Er ist einer der komplettesten Stürmer, wenn nicht der kompletteste Stürmer. Als Neun ist er für mich der weltbeste Stürmer“, sagte Flick am Freitag. Seit 2008 teilen sich Lionel Messi und Cristiano Ronaldo den Titel des Weltfußballers mit einer Ausnahme durch Luka Modric auf.
„Ein Spieler wie Philipp Lahm, der 2013 Triplesieger und später Weltmeister geworden ist, der auch alles erreicht und gewonnen hat, über ein Jahrzehnt Topleistungen gebracht hat, dass der nicht einmal in seiner Karriere da oben als Nummer 1 gestanden ist, das verstehe ich nicht“, sagte Flick.
Mesut Özil hat neuen Trainer – Arsenal feuert Emery
Der FC Arsenal London hat Trainer Unai Emery (48) kurz nach der 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt in der Europa League entlassen. Der Spanier musste am am Freitagmorgen seine Sachen packen. Vorerst wird er von der Arsenal-Ikone Freddie Ljungberg ersetzt. Emery, der mit dem FC Sevilla dreimal die Europa League gewann und mit Paris St. Germain französischer Meister wurde, trainierte Arsenal 17 Monate. Jetzt blieb die Truppe von Mesut Özil und Shkodran Mustafi sieben Spiele ohne Sieg.
Schiri Merk will 1. FCK retten
Für seinen Herzensverein 1. FC Kaiserslautern unterbricht Markus Merk sogar die Flitterwochen mit Ehefrau Sabine. Der ehemalige Welt-Schiedsrichter fliegt extra aus Südostasien in die Heimat, um auf der Mitgliederversammlung am Sonntag (11.00 Uhr) das Zepter beim unter anderem finanziell schwer angeschlagenen Drittligisten zu übernehmen. „Wenn der FCK mich braucht, dann bin ich da. Ich könnte es mir nie verzeihen, es nicht wenigstens versucht zu haben“, sagte Merk.
Hamann: Vergifteter Rat an Borussia Dortmund?
Der sogenannte Sky-Experte Dietmar Hamann (früher Bayern München) empfiehlt Borussia Dortmund, Star-Stürmer Jadon Sancho schnellstmöglich zu verkaufen. „Je früher, desto besser“, schreibt Hamann in seiner Kolumne „Hamanns Top 3“ bei Sky. Wer ständig zu spät komme und "Kollegen und Bosse" brüskiere, den darf man natürlich auch nicht aufstellen“, so Hamann.
Der BVB hatte schon erheblichen Ärger mit Pierre-Emerick Aubameyang und Ousmane Dembelé, die beide nach Querelen verkauft wurden. Allerdings beharrte der BVB darauf, dass sie blieben – um die Ablöse in die Höhe zu treiben. Verfährt man, wie Hamann empfiehlt, sinkt der Preis für einen Spieler nach aller Fußball-Logik.
Rassismus: Vorwürfe in Italien – Holland reagiert
Die 102-malige englische Nationalspielerin Eniola Aluko verlässt ein halbes Jahr vor Ablauf ihres Vertrags den italienischen Meister Juventus Turin und hat als einen Grund dafür auch Rassismus genannt. „Die letzten sechs Monate waren sehr schwierig. Manchmal fühlt es sich an, als sei Turin in Sachen kultureller Offenheit ein paar Jahrzehnte zurück“, schrieb Aluko in einem Gastbeitrag für die englische Tageszeitung The Guardian.
„Ich habe es satt, in einem Laden beobachtet zu werden, als wäre ich eine Diebin. Zu oft hat man mich am Flughafen so behandelt, als wäre ich der Drogendealer Pablo Escobar.“ Aluko bemängelte, dass Italiens Clubpräsidenten und Tifosi Rassismus als Teil der „Fankultur“ betrachteten.
Im Kampf gegen rassistische Vorfälle sollen in niederländischen Fußballstadien Kameras eingesetzt werden. Das wurde nach einem Treffen von Premierminister Mark Rutte und Verantwortlichen des Fußballverbands KNVB deutlich.
Gericht: 4800 Euro Strafe für brutales Foul
Wegen eines Fouls in einem Spiel in der vierten Kreisklasse hat das Landgericht Hannover einen 25-jährigen Amateurkicker zu einer Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt. Das Gericht ging damit über das Urteil des Amtsgerichts in erster Instanz hinaus, wie Gerichtssprecher Dominik Thalmann am Donnerstag sagte. Der Fußballer hatte einem Gegenspieler im vergangenen November mit einer Grätsche von hinten das Waden- und Schienbein gebrochen.
Das Landgericht wertete die Attacke als gefährliche Körperverletzung in einem minderschweren Fall und verurteilte den Mann zu 120 Tagessätzen je 40 Euro. „Das Urteil bedeutet aber nicht, dass jetzt jedes Foul in der Kreisklasse als gefährliche Körperverletzung verurteilt wird“, sagte der Gerichtssprecher. Es sei ausdrücklich eine Einzelfallentscheidung gewesen.
WM 2022 in Katar: Berti Vogts hat einen Vorschlag
Die Auslosung der europäischen Qualifikationsgruppen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 wird erstmals seit dem Turnier 1990 nicht im künftigen Gastgeberland stattfinden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Fifa- und Uefa-Kreisen wird die Zeremonie im November oder Dezember 2020 in Zürich vorgenommen werden. Im umstrittenen Ausrichterland Katar soll dann im April 2022 erst die Gruppeneinteilung für die Endrunde erfolgen.
Unterdessen hat der frühere Bundestrainer Berti Vogts mit Blick auf die Winter-WM 2022 in Katar ein Einschreiten der großen Fußballverbände gefordert. „Am besten sollte sich der DFB so schnell wie möglich mit den starken Verbänden wie England, Spanien, Italien, Frankreich und Brasilien zusammentun und der Fifa sagen: So geht es nicht, wir wollen einen anderen Termin“, sagte der 72-Jährige der „Bild“.
Zuvor hatte der „Kicker“ berichtet, dass nach den aktuellen Plänen nur acht Tage zwischen dem letzten Bundesliga-Spieltag 2022 und dem WM-Eröffnungsspiel in Katar (21. November) liegen. Eine optimale Vorbereitung für die deutsche Nationalmannschaft wäre so gar nicht möglich. Vogts: „Ich könnte mir vorstellen, dass das Eröffnungsspiel erst nach Weihnachten ist und dann im Januar gespielt wird."