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Ancelotti wünscht sich Lahm als Spieler
Carlo Ancelotti würde sich wünschen, dass Kapitän Philipp Lahm über die Saison hinaus Spieler beim FC Bayern München bleibt. „Ich hoffe, ich kann ihn auch die nächsten Jahre trainieren“, sagte der Italiener am Donnerstag. Über den 33 Jahre alten Weltmeister Lahm wird beim deutschen Rekordmeister gerade intensiv und teilweise kontrovers über eine künftige Aufgabe als Sportdirektor oder Sportvorstand im Verein diskutiert.
„Ich denke, Lahm ist im Moment ein sehr wichtiger Spieler für diese Mannschaft. Und das gilt auch für die nächsten Jahre“, sagte Ancelotti. Lahms Vertrag als Profi läuft noch bis zum 30. Juni 2018. Spätestens dann will er seine Karriere beenden, womöglich aber auch schon am Ende der laufenden Saison.
Auch Uli Hoeneß hatte sich nach seiner Rückkehr ins Präsidentenamt dafür ausgesprochen, dass Lahm seine Karriere bis 2018 fortsetzen möge. Der Kapitän sei noch immer ein überragender Spieler, den der FC Bayern auf dem Spielfeld brauche. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte in der vergangenen Woche bei der Jahreshauptversammlung gesagt, dass der FC Bayern in nicht ferner Zukunft wieder einen Sportdirektor haben werde. „Und der muss ticken, wie der FC Bayern tickt“, sagte Rummenigge. „Wir haben da einen im Hinterkopf, den werden wir holen, aber der muss im Moment noch Fußball spielen.“ Diese Aussage war auf Lahm gemünzt.
Hoeneß will die Position des Sportdirektors spätestens zur kommenden Saison neu besetzen. Als Kandidat dafür wird auch der frühere Bayern-Spieler und Gladbacher Manager Max Eberl (43) gehandelt.
Fußball-Klassiker bei U21-EM
Machbare Gruppe für deutsche U21: Die Nachwuchs-Kicker treffen bei der Europameisterschaft in Polen im kommenden Jahr in der Gruppe C auf Italien, Tschechien und Dänemark. Das ergab die Auslosung in Krakau. Die Mannschaft von Trainer Stefan Kuntz war neben Gastgeber Polen und Portugal als einer der drei Gruppenköpfe gesetzt. Das Turnier findet vom 16. bis 30. Juni 2017 statt. Die DFB-Auswahl bestreitet ihre Auftaktpartie am 18. Juni in Krakau gegen Tschechien. Drei Tage später steht ebenfalls in Krakau das Duell mit Dänemark an. Am 24. Juni kommt es in Tychy zum Fußball-Klassiker gegen U-21-Rekord-Europameister Italien.
Die drei Gruppensieger der EM, die erstmals mit zwölf Teams ausgetragen wird, sowie der beste Gruppenzweite erreichen das Halbfinale am 27. Juni in Krakau und Tychy. Drei Tage später ist Krakau Endspiel-Ort. In Gruppe A stehen Titelverteidiger Schweden, Gastgeber Polen, England und die Slowakei. Die Gruppe B bilden Portugal, Spanien, Serbien und Mazedonien.
Torwart trifft per Fallrückzieher
Dass Fußball-Torhüter selbst Tore erzielen, kommt nicht alle Tage vor. Dass sie es per Fallrückzieher tun, ist eine echte Seltenheit - Oscarine Masuluke (23) ist am Mittwoch genau das gelungen, und er hat damit weltweit für Aufsehen gesorgt.
Der Torwart des südafrikanischen Erstligisten Baroka FC eilte im Meisterschaftsspiel gegen die Orlando Pirates in der Nachspielzeit beim Stand von 0:1 nach vorne, als seine Mannschaft eine Ecke zugesprochen bekam. Orlandos Keeper Jackson Mabokgwane konnte diese nicht richtig abwehren, der Ball flog zum ganz in Violett gekleideten Masuluke - und der trat ihn von der Strafraumgrenze mit rechts in die linke obere Torecke (90.+6). Es folgten grenzenloser Jubel und ein Tänzchen des Torschützen mit roboterhafter Schrittfolge.
"Ich habe es einfach versucht", sagte Masuluke im TV-Interview bei Super Sport, "nur Gott weiß, was er mir heute gegeben hat, um dieses Tor zu erzielen." Auch am Morgen danach sei er noch "schockiert" von seiner Heldentat, verriet er KickOff.com, "ich kann es immer noch nicht glauben." Das Geheimnis seines Treffers? "Ich habe früher Stürmer gespielt, aber das ist das bemerkenswerteste Tor meiner Karriere."
Justice Chabalala (47.) hatte den fünfmaligen Meister Orlando im Peter Mokaba Stadium in Polokwane in Führung gebracht. Doch das späte, spektakuläre Tor von Masuluke brachte Aufsteiger Baroka noch einen Punkt. Dessen Klub ist in Ga-Mphahlele nahe der Stadt Polokwane beheimatet und spielt erstmals in der Premier League des WM-Gastgebers von 2010, wo er nach elf Spielen Platz zehn belegt.
Kein Einsatz mehr: Huntelaar hat Pause
Für Klaas-Jan Huntelaar ist das Fußball-Jahr beendet. Der 33 Jahre alte Angreifer des FC Schalke 04 fehlt bereits seit einigen Wochen wegen eines Innenbandanrisses im Knie. Nun verzögere sich der Heilungsverlauf, weil der Riss „an einer ungünstigen Stelle“ liege, teilte der Revierclub nach einer weiteren MRT-Untersuchung am Donnerstag mit. Kein Thema für die Partie beim Bundesliga-Spitzenreiter RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ist auch Stürmer Franco Di Santo (Bauchmuskelzerrung). Die zuletzt angeschlagenen Max Meyer und Naldo stehen dagegen zur Verfügung.
Hunderte Missbrauchsopfer im britischen Fußballskandal
Mindestens 350 Menschen sind nach einem Bericht der BBC als Kinder oder Jugendliche in britischen Fußballvereinen sexuell missbraucht worden. Diese Zahl ergibt sich aus Meldungen bei der Polizei und einer speziell zu diesem Zweck eingerichteten Hotline einer Kinderschutzorganisation, wie der britische Sender berichtete. Mehrere ehemalige Fußball-Profis hatten sich zuvor getraut, öffentlich über ihr Leid zu berichten. Insgesamt hatten bei der Hotline binnen einer Woche 860 Menschen angerufen. Dabei handelte es sich meistens um Hinweise auf Missbrauch in früheren Jahren, wie ein Pressesprecher der Kinderschutzorganisation der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Aber es gibt auch einige aktuelle Fälle darunter.“ Details wollte der Sprecher nicht nennen.
Trauerflor und Schweigeminute
Eine Schweigeminute vor sämtlichen Spielen und Trauerflor bei allen Klubs: Auch die Bundesliga und die 2. Bundesliga werden an diesem Wochenende der Opfer des Flugzeugabsturzes in Kolumbien gedenken.
"Mit der Schweigeminute und dem Tragen von Trauerflor möchten wir den Angehörigen der Opfer, den Überlebenden und dem brasilianischen Fußball gegenüber unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl ausdrücken", sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball: "Für die betroffenen Familien, für das gesamte Land und für den Fußball in Brasilien stellt dieses Unglück eine unfassbare Tragödie dar."
Bei dem Absturz am Dienstag waren 71 Menschen gestorben, darunter zahlreiche Spieler des brasilianischen Erstligisten Chapecoense und deren Begleiter. Die Mannschaft war auf dem Weg nach Medellín, um das Final-Hinspiel in der Copa Sudamericana zu bestreiten.
Demirbay fällt aus
1899 Hoffenheim muss gegen den 1. FC Köln auf den Ex-HSVer Kerem Demirbay verzichten. Der Mittelfeldspieler fällt am Sonnabend (15.30 Uhr) im Verfolgerduell der Bundesliga wegen muskulärer Probleme aus. Dafür steht der ehemalige Kölner Kevin Vogt wieder im Kader von Trainer Julian Nagelsmann. „Bei Kevin sieht es ganz gut aus. Es ist im Bereich des Möglichen, dass er dabei ist“, sagte Nagelsmann an Donnerstag.
Die Hoffenheimer wollen im Vergleich des Tabellensechsten gegen den -fünften zum einen den Anschluss an die Spitzenplätze halten, zum anderen Revanche für die Niederlage im DFB-Pokal nehmen. In der zweiten Runde hatten sich die Kraichgauer in Köln mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben müssen.
Volland fehlt lange
Bayer Leverkusen muss für den Rest des Jahres auf Nationalspieler Kevin Volland verzichten. Wie die Rheinländer am Donnerstag mitteilten, zog sich der 24 Jahre alte Stürmer im Training einen komplexen Muskelfaserriss im vorderen rechten Oberschenkel zu und wird voraussichtlich acht Wochen ausfallen. Das ergab eine MRT-Untersuchung. Volland habe in Leverkusen bereits mit der Rehabilitation begonnen.
Nach dem Ausfall von Offensiv-Spieler Admir Mehmedi, der wegen einens Muskelfaserrisses im linken Adduktorenbereich zwei bis drei Wochen pausieren muss, ist die schwere Verletzung von Volland ein weiterer Rückschlag für Bayer-Trainer Roger Schmidt vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Sonnabend und der Champions-League-Partie gegen AS Monaco am kommenden Mittwoch. Volland, der im Sommer für 20 Millionen Euro aus Hoffenheim verpflichtet worden war, war schon zu Saisonbeginn wegen eines Handbruchs länger ausgefallen.
Zé Roberto mit großer Geste
Am vergangenen Sonntag wurde der ehemalige HSV-Spieler Zé Roberto zum ersten Mal in seiner langen Karriere brasilianischer Meister. Mit Rekordmeister SE Palmeiras holte sich der 42-Jährige dank eines 1:0-Sieges gegen Chapecoense den Titel. Nach dem Absturz des Flugzeugs mit der Fußballmannschaft aus Chapeco will Zé Roberto dem Verein helfen und in der kommenden Saison angeblich freiwillig und ohne Gehalt für das Team aus dem Süden Brasiliens spielen. Eine große Geste des ehemaligen brasilianischen Nationalspielers.
Nach der Tragödie wollen führende brasilianische Erstligateams Sonderrechte für den Club durchsetzen. Mehrere Traditionsclubs wie Corinthians, Meister Palmeiras und der frühere Pelé-Club Santos starteten eine Initiative, die das kostenlose Leihen von Spielern in der Saison 2017 vorsieht, zudem soll der Club drei Jahre lang nicht absteigen.
Zidane-Sohn trifft bei Pflichtspiel-Debüt
Der Sohn von Ex-Weltfußballer Zinedine Zidane, Enzo Fernandez, hat bei seinem Pflichtspiel-Debüt für Spaniens Rekordmeister Real Madrid mit einem Tor zum lockeren Einzug ins Achtelfinale des Pokalwettbewerbs Copa del Rey beigetragen. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler traf beim mühelosen 6:1 (3:1) der Königlichen gegen den Zweitligisten Cultural Leonesa am Mittwochabend 18 Minuten nach seiner Einwechslung zur Pause zum zwischenzeitlichen 4:1.
Das Team von Trainer Zinedine Zidane war gegen Leonesa nach dem klaren 7:1 im Hinspiel mit einer leicht verbesserten B-Elf angetreten. Superstar Cristiano Ronaldo stand nicht einmal im Kader, Weltmeister Toni Kroos fehlte weiterhin verletzt. So feierte unter anderem das norwegische Toptalent Martin Ödegaard sein Startelf-Debüt bei Real. Der inzwischen 17 Jahre alte Offensivspieler war seit seinem vielbeachteten Wechsel im Frühjahr 2015 nur zu einem Liga-Kurzeinsatz als Joker gekommen.
Matchwinner für Real war derweil Stürmer Mariano Diaz mit drei Treffern (1./42./87.). Daneben traf James Rodriguez (23.), in der 90. Spielminute unterlief den Gästen außerdem ein Eigentor. Am Sonnabend (16.15 Uhr) steht für Real in der Liga der "Clasico" bei Erzrivale FC Barcelona auf dem Plan.
Chapecó und Medellín in Schweigeminute vereint
Vereint in gut 4500 Kilometer Entfernung gedachten am Mittwochabend die Menschen in der brasilianischen Kleinstadt Chapecó und der kolumbianischen Metropole Medellín bei Gedenkfeiern in den lokalen Stadien den Opfern des Flugzeugunglücks, das praktisch die gesamte Mannschaft des brasilianischen Erstligisten Associação Chapecoense de Futebol aus dem Leben gerissen hatte. Um 18.45 Uhr Ortszeit Medellín schwiegen für eine Minute die Trauernden an beiden Orten.
Um diese Uhrzeit sollte eigentlich der Anpfiff des Final-Hinspiels in der Copa Sudamericana, dem zweitwichtigsten Klubturnier des Kontinents, zwischen Atlético Nacional und Chapecoense ertönen. Auch ohne Fußball strömten 45.000 Kolumbianer, die meisten in weißer Kleidung, mit Blumen und Kerzen in der Hand, ins Estádio Atanasio Girardot, um den 71 Toten zu gedenken. Weitere Zigtausend fanden keinen Einlass mehr und verharrten auf den Straßen rund um das Stadion. Brasiliens Außenminister José Serra bedankte sich vor Ort mit tränenerstickter Stimme für die überwältigende Anteilnahme.
Die Einwohner Chapecós versammelten sich gleichzeitig die zweite Nacht in Folge in der Arena Condá. Zwischen den Trauerreden in Medellín und dem ökumenischen Gottesdienst mit rund 20.000 Personen in Chapecó stimmten die Fans aus beiden Ländern immer wieder lautstark Gesänge an, darunter das bereits legendäre "Vamos, vamos, Chape" (Auf geht´s, Chape).
Obwohl noch Details zur Freigabe der Leichen geklärt werden müssen, plant die Klubführung Chapecoenses für Freitag oder Samstag eine kollektive Trauerfeier mit den Urnen und Särgen fast aller Opfer in der Arena Condá. Die ersten Leichname sollen am Freitagabend in der Stadt eintreffen. Zum Kondolenzakt werden rund 100.000 Personen erwartet, darunter auch Staatspräsident Michel Temer.
Chapecoense: Run auf Mitgliedschaft und Trikots
Die weltweite Anteilnahme an der Flugzeugtragödie, der fast die gesamte Mannschaft von Chapecoense am Montagabend in Kolumbien zum Opfer fiel, hat zu einem wahren Ansturm auf die Vereinsmitgliedschaft des brasilianischen Erstligisten geführt. "In den letzten 24 Stunden wollten sich 13.000 neue Mitglieder anschließen, alle außerhalb von Chapecó", verkündete Interimspräsident Ivan Tozzo.
Bislang verzeichnet der Provinzklub gerade einmal 9000 Mitglieder, die meisten davon aus der rund 210.000 Einwohner zählenden Kleinstadt im Süden Brasiliens. Auch die Nachfrage nach den grünen Klubtrikots stieg weltweit an. Doch der Ausrüster (Umbro) hat bereits keine Hemden mehr auf Lager und bat auf Facebook um Geduld, da für eine gesteigerte Produktion erst Rücksprache mit Chapecoense gehalten werden müsse.
Brasilianisches Fußballteam stürzt mit Flugzeug ab
Drogba verabschiedet sich mit Niederlage
Toronto FC hat sich für das Playoff-Finale in der nordamerikanischen Major League Soccer qualifiziert. Das kanadische Team siegte nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel im Halbfinalrückspiel gegen Montreal Impact am Mittwoch (Ortszeit) mit 5:2 (1:1, 3:2) nach Verlängerung und empfängt im Endspiel am 10. Dezember (Ortszeit) die Seattle Sounders.
Vor 36.000 Zuschauern in Toronto trafen Armando Cooper (37. Minute), Jozy Altidore (45.) und Nick Hagglund (68.) in der regulären Spielzeit für die Gastgeber. Dominik Oduro (24.) und Ignacio Piatti (53.) waren für Montreal erfolgreich. In der Verlängerung dominierte Toronto und zog nach Toren von Benoit Cheyrou (98.) und Tosaint Ricketts (100.) ins Finale ein.
Wie erwartet gab der frühere Chelsea-Star Didier Drogba das Ende seiner Zeit in Montreal bekannt. Ob der Ivorer seine Profi-Karriere beendet, ist noch nicht bekannt.