München/Dortmund/Hamburg. ... und weitere bemerkenswerte Spiele zwischen den Bayern und Borussia Dortmund. Was man zum Klassiker der Bundesliga wissen muss.
Natürlich war da der 3. April 1999: Im Spiel von Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München rastete Torwart-Legende ("Titan") Oliver Kahn so richtig aus. Der Münchener Keeper knabberte quasi am Ohr von BVB-Stürmer Heiko Herrlich herum. Es waren die Provokationen, die Bananen, die auf Kahn flogen und noch viel mehr, was den Bayern-Keeper in Wallung brachte. "Für uns ging es um die Champions-League-Qualifikation, für die Bayern um die Meisterschaft", sagte Herrlich später über die berühmte Szene. Er hatte gegen Kahn getroffen, der Torwart hatte auch nicht seinen besten Tag. Und Herrlich gab zu, dass Jürgen Kohler ihm zu einer gezielten Provokation geraten habe, dann würde Kahn schon die Nerven verlieren – was dann auch passierte.
Kahn wurde im selben Spiel noch mit seinem Kung-fu-Tritt gegen Stephane Chapuisat auffällig, aber das Spiel ging am Ende nach Dortmunder Führung und trotz Rot für Sammy Kuffour noch 2:2 aus. Wie dieses Duell gab es in der Auseinandersetzung zwischen dem BVB und dem FC Bayern in den vergangenen Jahren nennenswerte Begegnungen, die außer dem reinen Ergebnis für Furore sorgten.
An diesem Sonntag (17.30 Uhr, live bei Sky und bei abendblatt.de) steht der nächste Klassiker auf dem Programm. Diesmal heißt es nüchtern Erster gegen Zweiter.
Ausgerutscht beim Elfmeter
28. April 2015, Pokal-Halbfinale: Lewandowski trifft gegen seinen Ex-Klub (29.), der FC Bayern ist danach bis zum 1:1 durch Aubameyang (75.) überlegen. Robben kommt (68.) - und muss wieder raus (84.). In der Verlängerung haben die Bayern Chancen zuhauf, scheitern aber an Langerak, der in der 117. Minute Lewandowski k.o. springt. Dann Elfmeterschießen: Lahm und Alonso rutschen aus - vorbei. Auch Götze (Langerak hält) und Neuer (Pfosten) verschießen. Dortmund gewinnt 3:1 n.E.
Phantom-Tor im Pokalfinale
17. Mai 2014, Pokalfinale: Guardiola überrascht mit einer aus der großen Verletzungsnot geborenen Dreier-Abwehr, in der Martinez als Abräumer und Quarterback überragt. Großer Aufreger: Schiedsrichter Meyer erkennt ein Tor von Hummels nicht an (65., Dante schlägt den Ball erst weit hinter der Torlinie weg). In der Verlängerung der enorm kraftraubenden Begegnung treffen die noch immer dauerlaufenden Münchner Angreifer Robben (107.) und Müller (120.).
Mario Götze trifft auch in Rot
23. November 2013, Bundesliga: Bei der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte schockt Mario Götze mit dem 1:0 für Bayern die BVB-Fans, die ihn nach seiner Einwechselung bei jeder Ballberührung mit einem gellenden Pfeifkonzert bedenken. Arjen Robben und Thomas Müller machen dann alles klar.
Eine berauschende Fußball-Nacht in London
25. Mai 2013, Finale der Champions League: Robben! Ein Mann erlöst sich und den FC Bayern nach den Finalniederlagen 2010 und 2012. Zunächst ist Dortmund besser, Neuer verhindert den Rückstand der Münchner, danach verhindert Weidenfeller Tore der Bayern. Schiedsrichter Rizzoli lässt Fouls von Ribéry und Lewandowski ungeahndet. Zunächst treffen Mandzukic (60.) und Gündogan (68., Foulelfmeter/Dante an Reus, kein Gelb-Rot für Dante!) - und schließlich, in der 89. Minute: Robben!
Blamage für Bayern in Berlin
12. Mai 2012, Pokalfinale: Dortmund holt mit dem fünften Sieg nacheinander gegen den FC Bayern nach der Meisterschaft auch den Pokal - mit einem 5:2 (3:1). Bayern-Boss Rummenigge sagt nächtens auf dem Bankett der Münchner: "Man muss klar und deutlich sagen: Das war eine Blamage." Robben (Elfmeter, 25.) gleicht die Führung durch Kagawa (3.) aus, dann aber erhöhen Hummels (Elfmeter, 41.) und Lewandowski (45., 58.). Ribery verkürzt nochmal (75.), Lewandowski (81.) legt nach.
Dortmunder Meisterstück und Robben ist blamiert
11. April 2012, 30. Spieltag der Bundesliga: Dortmund gewinnt mit 1:0 - und hat danach 6 Punkte Vorsprung auf den FC Bayern. Zunächst ist der BVB überlegen, dann die Münchner - und schließlich beginnen die bitteren Minuten für Robben: Beim Treffer von Lewandowski (77.) hebt er das Absteits auf; kurz danach holt er einen Elfmeter heraus, wird von Subotic bepöbelt - und scheitert an Weidenfeller (86.); und in der Schlussminute trifft er das leere Tor nicht.
Götze glänzt im BVB-Trikot
26. Februar 2011, 24. Spieltag der Bundesliga: Dortmund, ohnehin souveräner Tabellenführer, gewinnt 3:1 in München. Das Spiel ist eine Machtdemonstration. Der FC Bayern gleicht durch Luiz Gustavo (16.) das 0:1 (9.) durch Barrios aus, ist danach aber chancenlos. Götze legt Sahin (18.) und Hummels (60.) die weiteren Tore auf. Dortmund hat danach 14 Punkte Vorsprung auf die Bayern, die fünf Spieltage später Trainer van Gaal feuern und am Ende gerade noch Platz 3 retten.
FC Bayern München feiert auf der Wiesn