Müller über Wiesn-Besuch: „Werden uns nicht abschießen“
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München. Der FC Bayern München feiert nach dem Sieg in der Champions League auf der Münchener Wiesn. Am Sonntag Spitzenspiel gegen Dortmund.
Die Krüge hoch! Auf Borussia Dortmund mussten die berauschten Bayern beim Oktoberfestbesuch keine Rücksicht nehmen. Nach dem Torschusstraining in der Champions League durften es sich Fließband-Torjäger Robert Lewandowski mit seinen Teamkollegen inmitten von wunderbaren Wiesn-Wochen gutgehen lassen.
„Heute ist Oktoberfest und morgen auch, danach haben wir Zeit, um über Dortmund nachzudenken“, sagte Trainer Pep Guardiola und gönnte seinen Stars und deren Familien nach dem 5:0 gegen Dinamo Zagreb ein paar lockere Stunden auf dem größten Volksfest der Welt. „Wir werden uns sicherlich nicht abschießen. Das haben wir noch nie gemacht. Aber wir werden den Wiesn-Besuch sicherlich mit dem einen oder anderen Bierchen genießen“, sagte Weltmeister Thomas Müller nach dem Sieg und vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund.
Schon nach zwei Spieltagen und zwei Erfolgen und 8:0 Toren in der Königsklasse kann der deutsche Fußball-Rekordmeister fast einen Haken unter die Gruppenphase machen. Mit Volldampf steuern die Bayern auf den anvisierten Sieg in Gruppe F zu. Auch dank Lewandowski, der seine fast unheimliche Torserie auf zehn Tore in acht Tagen ausbaute - und eigentlich mal eine Bierzelt-Runde für das Team schmeißen müsste. „Die ganze Mannschaft kann einfach Spaß haben“, sagte der 27-Jährige. „Ich trinke nicht so viel.“
„Ein Gipfeltreffen vom Feinsten“
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Trotz zehn Siegen in zehn Pflichtspielen bleiben die Bayern fokussiert. Und beim Liga-Gipfel mit Borussia Dortmund am Sonntag will sowieso kein Münchner noch einen Kater zum Wiesn-Ausklang riskieren. „Es wird ein Gipfeltreffen vom Feinsten“, frohlockte Müller. Am Spieltag vor genau fünf Jahren wurde übrigens einmal ein Oktoberfestbesuch der Bayern abgesagt - am Tag nach einem 0:2 in Dortmund.
In diesem Jahr läuft’s perfekt. Vier Siege in vier Spielen während des Oktoberfestes, dazu 16:1 Tore. Und immer wieder Lewandowski als Torschütze. Fünf gegen Wolfsburg, zwei gegen Mainz, drei gegen Zagreb. „Ich will immer mehr. Egal wie viele Tore ich geschossen habe oder noch schießen werde“, erklärte der Torjäger wenige Tage vor dem Wiedersehen mit dem ehemaligen Club. Erst weit nach Mitternacht, als auch die schon lange wartende Ehefrau die Katakomben aufgesucht hatte, verließ Lewandowski nach der Doping-Kontrolle die Arena.
In der Königsklasse kämpft Lewandowski, blendend eingesetzt von seinen Mitspielern, mit drei Treffern um die Spitze in der Torjägerliste. In der Liga (10 Tore) liegt er knapp vor Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (9), in der EM-Qualifikation (10) führt er auch alleine. „Der hat mir meinen Lauf abgekauft“, witzelte Müller.
Lewandowski wieder im Mittelpunkt
Neben Lewandowski trafen der starke Douglas Costa und Mario Götze als zweiter Ex-Dortmunder. Da die Partie nach einer knappen halben Stunde beim Stand von 4:0 entschieden war, konnte Guardiola nicht nur weiter rotieren. Die Mannschaft, die ohnehin mehr Ruhezeit hat als der am Donnerstag in der Europa League in Saloniki geforderte BVB, konnte auch dosiert weiterkicken. „Wir haben hoch geführt und uns dann ein bisschen runtergeschraubt für Dortmund“, analysierte Jérôme Boateng.
Natürlich stand Lewandowski mit drei Treffern im Mittelpunkt, aber Guardiola schwärmte besonders über einen Youngster. Beim Startelf-Debüt in der Champions League zeigte Joshua Kimmich eine abgeklärte Leistung im defensiven Mittelfeld. „Joshua hat Wahnsinn gespielt“, lobte der Bayern-Coach und beförderte den 20-Jährigen zum angehenden Nationalspieler. „Joachim Löw hat eine neue Option.“
Beim Bundesliga-Gipfel am Sonntag wird der für 8,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichtete Kimmich wohl dem geschonten Xabi Alonso Platz machen müssen. Der angeschlagen pausierende Arturo Vidal hofft wieder auf Mitwirken im favorisierten Münchner Team. „So soll es sein, dass alles für Bayern spricht“, erklärte Müller. „Trotzdem werden uns die Punkte nicht geschenkt. Auch letztes Jahr haben wir nicht im Vorbeigehen gegen sie gewonnen.“
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