Hamburg. 800 Seemeilen von Australien entfernt versucht die Britin Pip Hare nun, an Land zu kommen. Der Hamburger startet derweil eine Aufholjagd.
Sonntagnacht hat sich bei der Vendée Globe ein Drama ereignet. Die britische Seglerin Pip Hare hat mitten im Südpolarmeer ihren Mast verloren. „Das Boot hob ab und landete wieder, und als es landete, kam der Mast herunter“, beschreibt die Britin in einem Video von Bord den schweren Unfall.
Das Problem: Pip Hare ist rund 800 Seemeilen weit weg von Australien. In einem ersten Schritt hat die Extremseglerin nun das Boot gesichert und ein Notrigg erstellt, mit dem sie versucht, sich dem Land zu nähern. „Mir geht es gut, das Boot selbst hat keinen großen Schaden genommen“, so die Britin in einem emotionalen Video von Bord, in dem sie immer wieder mit den Tränen kämpft.
Drama bei Vendée Globe: Konkurrentin von Boris Herrmann erleidet Mastbruch
Allerdings, so schränkt sie ein, sei sie derzeit mit höchstens vier Knoten Geschwindigkeit Richtung Festland unterwegs. „Es wird also eine Weile dauern, bis ich dort ankomme.“ Die Vendée Globe wird sie unter diesen Umständen nicht zu Ende segeln können.
Damit ist der britischen Seglerin das passiert, wovor alle Teilnehmer bei der Vendée Globe Respekt haben. Einen größeren Schaden an Bord – und das weit weg vom Land entfernt. Im Südpolarmeer mit seinen hohen Wellen und starken Winden kann so etwas lebensgefährlich sein. Pip Hare hatte Glück im Unglück, ihr Schiff fährt noch, wenn auch nur langsam. Sie selbst blieb unverletzt.
Boris Herrmann hat am Wochenende eine große Aufholjagd gestartet
Unterdessen ist Boris Herrmann am Wochenende an die vor ihm liegenden Konkurrenten herangefahren. Mittlerweile liegt der Hamburger nur noch rund 1000 Seemeilen hinter dem führenden Charlie Dalin.
Den vor ihm rangierenden Paul Meilhat, Sam Godchild und Yannick Bestaven ist er gefährlich nahe gekommen. Gerade einmal 50 Seemeilen trennen ihn am Montag derzeit Meilhat, rund 80 von Bestaven und Godchild. „Wir sind quasi in Rufweite“, so Herrmann über die Aufholjagd, die ihn sehr motiviert hat, wie er berichtet.
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Der Hamburger hat mittlerweile den Indischen Ozean verlassen und ist in den Pazifik gesegelt. Damit hat er die Hälfte der Vendée Globe überstanden. „Ein sehr motivierender mentaler Meilenstein“, so Hermann. Nach wie vor wartet er auf den großen Sturm, der Anfang der Woche die Segler im Pazifik erreichen soll. „Das wird nicht einfach.“ Er hoffe, an den vor ihm liegenden dranbleiben zu können. „Drückt uns die Daumen, dass wir da gut durchkommen“, so der Hamburger in einer Nachricht von Bord.
Knapp 12.000 Seemeilen liegen noch vor Herrmann. Mitte, spätestens Ende Januar will er zurück in Frankreich sein und vor Les Sables-d‘Olonne über die Ziellinie fahren.