Hamburg. 2:1 mit der U 21 des HSV im Derby gegen Eintracht Norderstedt ist vorerst letztes Spiel des Trainers beim wichtigsten HSV-Nachwuchsteam.
Pflichtbewusstsein hat bei Loic Favé oberste Priorität. Am Sonnabend war der 31-jährige sportliche Leiter für den Nachwuchs und Trainer der U 21 des HSV nicht beim Abschlusstraining der HSV-Profis für die Zweitliga-Partie gegen Darmstadt 98 (2:2) dabei. „Es war mir wichtig, die Woche mit der U 21 gut zu Ende zu bringen“, sagte Favé nach dem 2:1 (1:1) im Derby gegen Eintracht Norderstedt in der Regionalliga Nord. Kein Gedanke an seine große Chance, als Assistent von Merlin Polzin als Trainer in den Profibereich aufzusteigen, sollte seinen Fokus beim vorläufigen Abschluss seiner Trainertätigkeit beim wichtigsten Nachwuchsteam des HSV belasten.
Fave in der Pause „richtig sauer“
Favés vorläufiger Abschied gelang. Er musste dafür aber erst deutlich werden. „In der Halbzeitpause war ich wirklich sauer. Wie man ein letztes Spiel vor der Winterpause beendet, ist auch eine Frage der Haltung. Das habe ich den Jungs klar gesagt“, erklärte Favé. Die Frage habe gelautet, „ob wir mit dem Gefühl, nicht richtig zurückzulaufen und nicht richtig umzuschalten wirklich aus diesem letzten Spiel hinausgehen wollen. Oder mit dem Gefühl, dass wir das zeigen, was wir die letzten Spiele gezeigt haben.“
Die Ansprache von Favé, der von wenigen Tagen auch die Uefa Pro Lizenz bestand und nun Teams im Profibereich auch dauerhaft trainieren kann, sie wirkte. Sein Team, früh in Rückstand durch einen Freistoß von Dane Kummerfeld (7.) und mit einem eher glücklichen 1:1 durch einen Kopfballtreffer von Omar Sillah (38) in die Pause gekommen, riss sich am Riemen. Eine bessere zweite Hälfte führte zu verdienten drei Punkten, die Torjäger Omar Sillah mit seinem zweiten Kopfballtreffer eintütete (57.).
HSV II überwintert als Fünfter
„Unsere Haltung hat sich in Hälfte zwei deutlich verbessert. Damit war ich total zufrieden“, so Favé. Mit 33 Punkten aus 21 Spielen überwintert der HSV II nun auf einem starken fünften Rang. „Acht Siege aus den letzten elf Spielen sind von den Punkten her das Kontrastprogramm zu unserem Saisonstart. Insgesamt ist unser Zwischenfazit bei der U 21 total positiv“, sagte Favé.
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Ob Favé im neuen Jahr als Trainer zur U 21 des HSV zurückkehrt, hängt nun vom Abschneiden des Profiteams mit. Falls nicht, hat seine starke Bilanz einen wesentlichen Vorteil: Das Minimalziel Klassenerhalt hat der HSV II auch jetzt schon so gut wie erreicht.“