Hamburg. Der erste Tag der härtesten Regatta der Welt brachte gleich Herausforderungen für den Hamburger. Mit welchen Problemen er zu kämpfen hat.

Der Start zur härtesten Regatta der Welt, der Vendée Globe, hätte Boris Herrmann nicht besser gelingen können. Der Hamburger schob sich direkt hinter der Linie an den Konkurrenten vorbei und landete für kurze Zeit sogar auf dem ersten Rang.

Doch die Freude über diese gelungenen ersten Meilen verpuffte schnell. Bereits nach wenigen Stunden hatte Herrmann nämlich mit ersten technischen Problemen zu kämpfen. Wie er in einem Video von Bord am späten Sonntagnachmittag berichtet, hat die Ruderanlage Schwierigkeiten bereitet. „Warum auch immer, es gab Probleme“, berichtet Herrmann. Er habe eine Reihe von Telefonaten mit dem technischen Team geführt, sie repariert und nun funktioniere alles wieder. „Ich bin zufrieden, das sieht gut aus“, so Herrmann weiter.

Vendée Globe: Boris Herrmann fällt nach technischen Problemen zurück

Insgesamt ist Herrmann von einem der ersten Plätze weit nach hinten durchgereicht worden. Am Montagvormittag rangierte der Hamburger nur auf dem 34. Platz, rund 37 Meilen hinter dem führenden Boot. Eine Situation, die ihn nicht zufrieden stellen kann.

„Wir sind alle in der Flotte gemeinsam von der französischen Küste weggefahren“, so Herrmann über die Lage. Dann sei endlich der ersehnte Wind gekommen. Doch die anderen Boote seien näher am Wind gefahren und hätten somit weit vor ihm von der Brise profitiert. „Sie sind einfach losgefahren.“ Ihn habe der wichtige Wind viel später erwischt. „Das ist doof, aber nicht das Ende der Welt.“

Mittlerweile fährt Herrmann wieder mit hoher Geschwindigkeit über den Atlantik

Mittlerweile fährt Herrmann wieder schnell über den Atlantik und hat die Chance, den Rückstand aufzuholen. Bei einer rund 80 Tage währenden Wettfahrt und einer Strecke von 24.000 Seemeilen (das sind etwa 45.000 Kilometer) fällt der Rückstand erst einmal nicht wirklich ins Gewicht. Ärgerlich ist er nach dem überaus gelungenen Start dennoch.

Für Herrmann ist es die zweite Teilnahme an der Vendée Globe. Vor vier Jahren war er der erste deutsche Segler. Und überraschte mit seiner Taktik und seinem seglerischen Können alle. Zum Schluss fuhr Herrmann sogar auf Siegerkurs. Nur eine Kollision mit einem Fischerboot verhinderte das am Ende. Herrmann rammte kurz vor der Ziellinie einen Fischer – und landete somit im Januar 2021 auf dem fünften Platz.

Vendée Globe: Herrmann gilt im Teilnehmerfeld als Favorit auf einen vorderen Platz

Zumindest eine Platzierung wie 2021 will der Hamburger bei der zehnten Vendée Globe eigentlich erreichen. Nachdem Herrmann bei den beiden großen Einhandwettfahrten über den Atlantik in diesem Jahr den zweiten Platz belegen konnte, gehört er definitiv zum Kreis der Favoriten, auch wenn das nach den ersten Meilen gerade einmal nicht so aussieht.

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Bis er den Kurs auf den Zielort Les Sables d‘Olonne anlegen kann, kann viel passieren, wie sich bereits am ersten Tag gezeigt hat. Dort draußen warten Stürme, hohe Wellen und viele Gefahren. Bei jeder Vendée Globe schafft es eine Reihe der Teilnehmer nicht heil ins Ziel. Also ist verständlich, dass Herrmanns größtes Ziel für die kommenden Tage vor allem eines ist: heil nach Frankreich mit der Malizia - Seaexplorer zurückzukehren.