Hamburg. Der Hamburger kann mit einem zehnten Platz nicht zufrieden sein. Die Wettfahrt habe aber wichtige Erkenntnisse gebracht, so Herrmann.
Extremsegler Boris Herrmann hat die letzte Regatta vor dem Start zur Vendée Globe mit einem eher durchschnittlichen Ergebnis beendet. Nachdem der Hamburger bei den Langstreckenregatten nach New York und zurück im Frühling diesen Jahres mit zwei zweiten Plätzen für Furore gesorgt hatte, war ein zehnter Platz bei dem 48-Stunden-Rennen der französischen Regattaserie Défi Azimut nun eine eher enttäuschende Platzierung.
Herrman gab sich dennoch optimistisch. „Es war intensiv, aber ein tolles Rennen“, sagte er nach dem Ende der 48-Stunden-Wettfahrt. Allerdings sei diese Regatta der Vendée Globe nicht sehr ähnlich. „Der Unterschied zwischen den Konkurrenten ist sehr gering, der Abstand zwischen der Spitze und der Mitte der Flotte entspricht hier einem Segeltag in der Vendée Globe.“
Boris Herrmann beendet letzte Regattaserie vor der Vendée Globe
Es komme schon auf die kleinsten Veränderungen des Windes an. „Ich habe außerdem einige Segel ausprobiert, die für dieses Rennen vielleicht nicht die besten sind, aber ich wollte etwas für den Vendée Globe lernen. Ich hatte also nicht immer die besten Segel, aber das Rennen hat wirklich seinen Zweck erfüllt und dabei geholfen, ein paar letzte Entscheidungen zu treffen.“ Er habe sich großartig an Bord gefühlt und das sei wichtig für ihn gewesen.
Die Startlinie hatte Herrmann noch als erster von 18 Schiffen überquert, war dann aber zurückgefallen. „Ich habe mir überhaupt keinen Druck gemacht, bis auf den Start, der gut war“, sagte Herrmann hinterher. Und gibt zu: „Das Rennergebnis war nicht außergewöhnlich, aber ich habe mir überhaupt keinen Stress gemacht und bin in Gedanken vielleicht schon ein bisschen auf die Vendée konzentriert. Denn: „Der Vendée Globe ist ganz anders als das, was wir hier machen.“
Boris Herrmann hatte zwei Mitsegler an Bord, die aber nicht eingreifen durften
Herrmann absolvierte wie viele andere Teilnehmer das letzte Rennen vor der härtesten Einhandregatta der Welt im sogenannten Fake-Solo-Modus. Er hatte die US-amerikanische Seglerin Cole Brauer als Wachmann und Antoine Auriol als Bordreporter an Bord. Beide durften jedoch nicht in das Geschehen eingreifen.
„Ich habe es wirklich genossen, auf See zu sein, das Rennen, die Atmosphäre an Bord und die Gesellschaft von Cole und Antoine“, so Herrmann nach dem Rennen. „Wir haben gestern das Beste aus der Flaute gemacht und an Deck in der Sonne zu Mittag gegessen, bei fünf Knoten Wind, Delfinen um uns herum und einem Nachthimmel voller Sterne.“
In den kommenden Wochen will Herrmann sich die Vendée Globe vorbereiten
Herrmann wird sich in den kommenden Wochen nun voll und ganz auf die Vorbereitung zur härtesten Regatta der Welt konzentrieren. „Das Boot ist jetzt fertig. Es ist perfekt“, so Herrmann. Nun gehe es nur noch darum, selbst perfekt vorbereitet zu sein.
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Am 10. November wird die härteste Einhandregatta der Welt, die Vendée Globe, vor der Küste Frankreichs in Les Sables d‘Olonne gestartet. 40 Seglerinnen und Segler machen sich dann auf den weg, nonstop einmal um die Welt. Und Herrmann ist einer von ihnen.