Hamburg. Im Bezirk Mitte steht in den nächsten drei Jahren die Umsetzung von 15 Projekten an. Stadt sucht Investoren für Mehrzweckhalle „Elbdome“.
Die Stadt baut Sport, und das inzwischen kontinuierlich seit elf Jahren. Rund eine Milliarde Euro werden bis 2027 in die Renovierung, Instandsetzung und den Neubau von Sportstätten und Schulturnhallen geflossen sein. Keine andere Kommune in Deutschland hat in diesem Zeitraum ähnlich viel in ihre sportliche Infrastruktur investiert wie Hamburg.
Jetzt kommt noch einmal ein größeres Volumen hinzu. Im Rahmen der Stadtteilentwicklung im Hamburger Osten stehen gut 78 Millionen Euro für alte und neue Sportprojekte bereit. Die Hälfte des Geldes hatte der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs vor sechs Jahren in Berlin aus Bundesmitteln besorgt. Den zweiten Teil steuert die Stadt bei, die im Rahmen des Senatsprogramms „Stromaufwärts an Elbe und Bille“ das Miteinander von Sport, Wohnen, Freizeit und Gewerbe stärken möchte, aktuell in den Stadtteilen Hammerbrook, Rothenburgsort, Horn und Billstedt.
Bezirk Mitte gab zuletzt 23 Millionen Euro für den Sport aus
In den vergangenen acht Jahren wurden in Hamm (30.000 Euro), Horn (3,36 Millionen) und Billstedt (5,9 Millionen) bereits rund 9,3 Millionen Euro für eine verbesserte Sportinfrastruktur aufgewandt, dazu 13,5 Millionen südlich der Elbe in Finkenwerder (960.000) Wilhelmsburg (11,4 Millionen) und Veddel (1,14 Millionen), die auch zum Bezirk Mitte gehören.
Dort leitet der Landschaftsarchitekt Torge Hauschild seit fast sieben Jahren das Fachamt Bezirklicher Sportstättenbau, das für alle sieben Hamburger Bezirke Ideen, Planungen und Durchführungen koordiniert. Die sportliche Osterweiterung soll in den nächsten drei bis vier Jahren abgeschlossen werden.
Quartierssportzentrum Aschberg kostet 43 Millionen Euro
Größtes künftiges Vorhaben ist das Quartierssportzentrum Aschberg, dessen Kosten derzeit mit rund 43 Millionen Euro veranschlagt sind. Bauherr und Betreiber ist die städtische Tochter Bäderland Hamburg GmbH, Hauptmieter wird der SC Hamm von 1902, zu weiteren Nutzern des Komplexes gehören der Betriebssportverband und der Schulsport. Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen.
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Nutzungsbausteine sind Funktionsräume, Kabinen für die beiden neuen Großspielfelder (Kunststoffrasen mit Flutlichtanlage/Fertigstellung: 2025), das Vereinsheim des SC Hamm, der Jugendtreff Hamm, das Quartiersschwimmbad, eine Einfeldhalle, Gastronomie, der Mobility Hub und eine Bewegungskita.
Bezirk Mitte will auch zwölf Bolzplätze modernisieren
15 Projekte stehen jetzt in Mitte auf der Agenda, darunter sind zwölf „Bolzplätze“ in öffentlichen Parkanlagen, sechs davon in Billstedt, drei in Horn, die für zusammen fünf Millionen modernisiert werden sollen. Hauschild und Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD) ist es wichtig, abseits des organisierten Sports niedrigschwellige Angebote gerade für Kinder und Jugendliche vorzuhalten.
In Billstedt werden zudem für den SC Vorwärts-Wacker von 1904 am Öjendorfer Weg zwei Großspielfelder zu Kunststoffrasenplätzen mit einer LED-Fluchtlichtanlage umgestaltet, dazu sind ein Multifunktionsgebäude, Nebenbereiche für den Freizeitsport und eine Kaltlufthalle vorgesehen. Kalkulierte Kosten: 8,3 Millionen Euro, Fertigstellung 2026. Im ähnlichen Ausgaben- und Zeitrahmen bewegt sich die Modernisierung der Billstedter Sportanlage Kandinskyallee.
Stadt sucht solide Investoren für Mehrzweck-Arena „Elbdome“
Die Umsetzung von zwei weiteren zum Teil privatwirtschaftlich finanzierten Projekten im Bezirk Mitte lässt dagegen auf sich warten: das Quartierssporthaus des Basketball-Bundesligaclubs Hamburg Towers im Wilhelmsburger Rathausviertel an der Dratelnstraße. Kosten: rund 20 Millionen Euro, zur Hälfte bezahlt aus Bundes- und städtischen Mitteln. Die Zusagen liegen vor. Die Planungen stockten lange Zeit, jetzt scheint wieder Bewegung in die administrativen Abläufe zu kommen.
Weit unklarer stellt sich die Situation beim einst von Towers-Hauptgesellschafter Tomislav Karajica konzipierten „Elbdome“ dar, einer Mehrzweckhalle für bis zu 8000 Zuschauer. Sie soll auf dem Huckepackbahnhof Rothenburgsort entstehen. In den Bebauungsplänen des Areals war eine Arena bisher nicht vorgesehen. Vor allem der Profisport (Basketballer, Handballer) braucht dringend eine Halle in dieser Größe, heißt es im Senat. Voraussetzung: Sie muss solide finanziert sein, eine zweite Bauruine in Sichtweite des Elbtowers soll vermieden werden.