Hamburg. Nach 31 Jahren: Der Ruderer siegt bei den Norddeutschen Meisterschaften in Allermöhe mit dem Achter, dem Vierer und dem Zweier.
Am Ende waren die Teilnehmer der Olympischen Spiele nicht zu schlagen. Der Achter des Ruderclubs Favorite Hammonia (Fari) mit Torben Johannesen und Benedict Eggeling gewann am Sonntag bei den Norddeutschen Meisterschaften im Ruderzentrum in Allermöhe vor dem Ruder-Club Allemannia und dem Hamburger und Germania Ruder Club. Beide Sportler gehörten zur Crew des deutschen Achters, der in Paris den vierten Platz belegte. Johannesen siegte in Allermöhe für die Fari zudem im Vierer (ebenfalls mit Eggeling) und im Zweier (mit Malte Großmann).
„Erfolge mit den Booten des eigenen Vereins haben immer ein besonderes Flair“, sagte Johannesen (30). Vor allem der Erfolg im Großboot habe für große Freude im Verein gesorgt: „Unser letzter Titel mit der Fari im Achter bei Norddeutschen Meisterschaften lag schließlich 31 Jahre zurück. Entsprechend viele Glückwünsche habe ich direkt nach dem Sieg auf dem Handy erhalten.“
Nach 31 Jahren: Johanesen gewann mit dem Fari-Achter
In den nächsten Monaten wird sich der Modellathlet vor allem auf sein Studium (Sport und Geografie für Lehramt) konzentrieren: „Acht Jahre stand für mich fast nur der Achter im Fokus. Ich muss jetzt auch an meine berufliche Zukunft denken.“ Im Februar 2025 will Johannesen seine Bachelorarbeit abgeben.
Sportlich bleiben die Spiele in Los Angeles 2028 sein großes Ziel. Mit Spannung erwartet Johannesen nun die anstehenden Weichenstellungen im Deutschen Ruderverband (DRV), der derzeit neue hauptamtliche Vorstände sowie einen neuen Cheftrainer sucht. „Wir brauchen neue Wege und Visionen“, sagt Johannesen. Mit der Bilanz der deutschen Ruderinnen und Ruderer in Paris könne niemand im Verband wirklich zufrieden sein.
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Insgesamt nahmen an den Wettkämpfen in Allermöhe rund 1200 Ruderinnen und Ruderer in mehr als 730 gemeldeten Booten aus 58 Vereinen teil. „Diese Meisterschaft war eine Werbung für unseren Sport“, sagte Döpper, Vorsitzender des AAC/NRB Landesruderverbands Hamburg. Drei Drohnenkameras übertrugen die Wettkämpfe für Sportdeutschland-TV.
Rudern: BIS steuerte 6,12 Millionen Euro für neue Anlage bei
Schon jetzt freut sich Döpper auf die Titelkämpfe in einem Jahr. Denn dann soll der Ausbau der vor 40 Jahren erstellten Anlage fertig sein. Das vorhandene Gebäude wird durch einen 1600 Quadratmeter großen zweistöckigen Anbau ergänzt. Gebaut werden ein neuer Eingangsbereich, eine weitere Bootshalle, Sport- und Funktionsräume sowie Aufenthalts-, Seminar- und Büroräume. Rund acht Millionen Euro fließen in die Baumaßnahme.
Den Löwenanteil trägt mit 6,12 Millionen Euro die Behörde für Inneres und Sport, 1,62 Millionen Euro steuert der Bund bei. In Allermöhe trainieren rund 180 Bundes- und Landeskaderathletinnen und -athleten sowie Nachwuchssportler.