Hamburg. Regionalligaabsteiger will oben mitspielen. Meister Altona eröffnet Saison bei Türkiye, auch ETSV Hamburg und Dassendorf wollen Titel.

Vor seinem Debüt in der Oberliga Hamburg beim Punktspielstart aller Hamburger Amateurligen an diesem Wochenende wägt Can Schultz (28) zwischen Bescheidenheit und Anspruch ab. „Ich möchte keine großen Töne spucken“, sagt der neue Trainer des Regionalligaabsteigers Eimsbütteler TV. „Allerdings wäre meine Mannschaft enttäuscht von mir, wenn ich nicht sagen würde, dass wir oben mitspielen wollen.“ Nach dem knappen Pokalsieg in der ersten Runde bei Landesligist HSV Barmbek-Uhlenhorst (6:4 nach Elfmeterschießen), sollen nun in der Oberliga beim starken FC Süderelbe (Sa., 18 Uhr, Kiesbarg) die ersten drei Punkte her.

Schultz: „Der Abstieg aus der Regionalliga Nord ist abgehakt“

„Psychologisch hat sich mein Team in der Vorbereitung auf die Oberliga Hamburg eingestellt“, sagt Schultz. „Der Abstieg aus der Regionalliga Nord ist abgehakt.“ Aber: In die Regionalliga Nord will der ETV früher oder später zurück. Jedoch soll nichts erzwungen werden. „Mir ist gleich am Anfang vom Verein mitgeteilt worden, dass der Wiederaufstieg keine Pflicht ist“, sagt Schultz.

Der 28-Jährige ist eine nach ETV-Kriterien logische Wahl als Nachfolger von Khalid Atamimi auf dem Trainerstuhl. So wie der ETV im Kader seiner Ligamannschaft reihenweise junge Talente aus der starken eigenen Jugend fördert, so verfährt er auch immer wieder mit seinen Trainern. Schultz betreute zuletzt die U17 des ETV und bekommt nun die Chance, sich auf größerer Bühne zu beweisen.

ETV nutzt seine Chance und holt zwei gestandene Führungsspieler

Zwei weitere Chancen, die der ETV in der Regionalliga Nord nicht hatte, nutzte er in der Vorbereitung. Waren in der Viertklassigkeit Transfers von gestandenen Führungsspielern auf dem Feld noch viel zu teuer, wurden diesmal in Sechser Samuel Hosseini (34) vom Oberligisten TSV Sasel und Rechtsverteidiger Juri Marxen (29) von Regionalligist Eintracht Norderstedt zwei Akteure genau dieser Kategorie verpflichtet.

„Samuel und Juri haben viel Erfahrung und sollen Stützen auf dem Feld für unsere jungen Spieler sein. Es ist sportlich und menschlich auch für mich eine Riesenbereicherung, zwei solche Spieler trainieren zu dürfen“, sagt Schultz. Hosseini, mit Sasel Hamburger Oberligameister im Sommer 2023, wird aufgrund der Folgen eines Meniskusrisses beim Auftakt gegen Süderelbe noch verletzt fehlen.  

ETV, Altona 93 und der ETSV Hamburg würden für die Regionalliga Nord melden

„Sehr viel Qualität und sehr viele Umschaltmomente beider Teams in einer knalligen Partie“, prognostiziert Schultz in Süderelbe – und auf einen knalligen Meisterschafts- und Aufstiegskampf dürfen auch die Fans in der Oberliga Hamburg hoffen. Ganz oben erwartet werden im ETV, Meister Altona 93 und dem künftig in Bergedorf im schicken Stadion an den Sander Tannen spielenden ETSV Hamburg drei Mannschaften, die allesamt Stand jetzt für die Regionalliga Nord melden würden. Eröffnet wird die Saison offiziell mit der Partie zwischen dem FC Türkiye und Altona 93 (Fr., 19 Uhr, Georg-Wilhelm-Straße 6).

Weiterhin nicht aufsteigen will die TuS Dassendorf um Ex-HSV-Profi Martin Harnik (37.). Doch es soll am Wendelweg endlich wieder groß gefeiert werden am Saisonende nach zwei zweiten Plätzen in den Vorsaisons. „Zweiter zu werden macht keinen Spaß. Wir gehen wie immer mit dem Ziel in die Saison, Meister in der Oberliga Hamburg zu werden und im Pokal für Furore zu sorgen“, sagt Dassendorfs Trainer Thomas Seeliger.

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Als Geheimfavorit gilt wie fast jede Saison der Niendorfer TSV. Das Team musste keinen großen Umbruch verkraften. NTSV-Manager Marcus Scholz: „Wir wollen wieder viele junge Spieler integrieren und oben mitspielen. Der Titel ist nicht realistisch bei dem Aufwand, den andere Teams betreiben. Damit können wir uns nicht messen.“