Hamburg. Veranstalter haben Teilnehmerliste veröffentlicht. Warum nicht alle Qualifizierten starten und was Herrmanns Kampagne besonders macht.
Jetzt ist es offiziell: Boris Herrmann wird bei der 10. Auflage der Vendée Globe an den Start gehen. Der Veranstalter hat eine Liste veröffentlicht, auf der die insgesamt 40 Teilnehmer für die härteste Einhandregatta der Welt bekannt gegeben wurden. Das ist deshalb interessant, weil 44 Skipperinnen und Skipper Interesse an einem Start bekundet hatten – und damit nicht alle dabei sein können. „Es war wahrlich keine leichte Wahl, denn alle drei Skipper hätten eine Teilnahme verdient“, sagt Alain Leboeuf, der Präsident des Departements Vendée und der Vendée Globe.
„Auf geht‘s! Heute sind es 130 Tage bis zum Beginn meiner zweiten Vendée-Globe-Teilnahme und ich freue mich sehr darauf“, sagte Herrmann kurz nachdem die Liste veröffentlicht wurde. Das Wettbewerbsniveau sei unglaublich hoch. „Aber ich kann es kaum erwarten, rauszugehen und an Bord der Malizia – Seaexplorer gegen jeden einzelnen von ihnen anzutreten.“
Boris Herrmann: Hamburger Extremsegler für den Start der Vendée Globe nominiert
Seit der letzten Vendée Globe wurden die Qualifikationsregeln verschärft. Die Segler mussten zwischen 2022 und 2024 bei zwei Einzelrennen starten und mindestens eine Regatta auch erfolgreich beenden. Die Regeln sahen vor, dass dies in einer Zeit geschehen musste, die die Zeit des Siegers plus 50 Prozent nicht überschreiten durfte. Von den 44 IMOCA-Seglern, die sich für einen Start im November interessierten, konnten 42 die Anforderungen erfüllen.
Weil aber nur 40 Seglerinnen und Segler im November über die Startlinie vor der französischen Küste fahren dürfen, können damit erstmals nicht alle qualifizierten Hochseesegler dabei sein. Aus Sicherheitsgründen, aber auch, um den besonderen Charakter der Regatta zu bewahren, wurde die Anzahl der Teilnehmer begrenzt. Dies wird auch für die Vendée Globe im Jahr 2028 gelten. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 gingen 33 Segler aus acht Nationen an den Start.
Boris Herrmann: Die 13 neu konstruierten und gebauten Yachten waren automatisch qualifiziert
Das Auswahlverfahren folgte einer Vorgabe: Um Innovationen zu fördern, wurden die 13 neu konstruierten Yachten automatisch ausgewählt. Damit war auch Herrmann mit seiner neuen „Malizia – Seaexplorer“ gesetzt. 26 weitere Segler gehören zum Starterfeld, da sie seit dem Transat Jaques Vabre 2021 die meisten Seemeilen zurückgelegt haben. Somit standen für den letzten noch freien Startplatz drei Segler zur Auswahl. Die „Wild Card“ erhielt der Schweizer Skipper Oliver Herr. „Nach sorgfältiger Abwägung aller Faktoren habe ich anhand des Meilen-Rankings entschieden“, sagt Leboeuf. Herr hatte von den drei infrage kommenden Booten die meisten Meilen zurückgelegt. Nicht dabei sein können damit der Brite James Harayda und der Franzose François Guiffant.
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Nun starten am 10. November 2024 40 Männer und Frauen aus elf Nationen zur härtesten Einhandregatta der Welt. Mit dabei sind sechs Frauen, darunter auch die deutsch-französische Seglerin Isabelle Joschke. zwei Starter sind körperlich behindert.