New York/Hamburg. Heute startet der Hamburger zur Einhand-Transatlantikregatta vor New York. Kurz zuvor ereignete sich ein dramatischer Vorfall an Bord.
Der Hamburger Extremsegler Boris Herrmann wird heute Abend gegen 20 Uhr zu der letzten großen Regatta vor der Vendée Globe im Herbst aufbrechen. Die New York Vendée wird rund 90 Seemeilen vor der Küste Amerikas gestartet und geht zurück in die Bretagne nach Les Sables-d’Olonne, wo auch im Herbst die berühmte Einhand-Wettfahrt Vendée Globe ihren Anfang nimmt.
Bereits am Dienstag, an seinem Geburtstag, verließ der Hamburger den Hafen der Millionenstadt, um zur Startlinie zu fahren. Gegen Abend mussten auch die letzten Mitglieder des Teams von Bord gehen, Herrmann ist nun allein unterwegs, begleitet nur von den anderen teilnehmenden Yachten und ihren Skippern. Das Verlassen New Yorks haben die Segler früh geplant, unter anderem um in den Meeresschutzzonen vor der Küste mit geringer Geschwindigkeit fahren zu können.
Boris Herrmann: Letzter großer Test vor der Vendée Globe
Der Start zu der Wettfahrt wurde so weit vor die Küste verlegt, um die Gefahr einer Kollision mit Walen zu vermeiden. „Auch wenn man es nicht glauben mag, aber hier in der Bucht gibt es viele Wale und eine Kollision muss auf jeden Fall verhindert werden“, so Herrmann.
90 Meilen vor der Küste gibt es dann einen virtuellen Start. Sprich, es wird eine Startlinie geben, die den Skippern ihren Kurs vorgibt. Wegen der großen Distanz werden keine Begleitboote vor Ort sein können, es werden keine Tonnen ausgelegt. „Mithilfe des GPS werden wir alle die virtuelle Linie überqueren, ich bin gespannt.“
Boris Herrmann freut sich auf die Wettfahrt nach Frankreich
Herrmann freut sich auf die kommenden Tage. „Ich möchte so viele Solorennen wie möglich fahren“, sagt er. Deshalb habe es für ihn außer Frage gestanden, auch an dieser Wettfahrt teilzunehmen. „Ich möchte einfach da draußen sein und viele Meilen alleine bestreiten, um mich auf die Vendée vorzubereiten.“
Dabei ist Herrmann selbst längst qualifiziert. Um einen der begehrten Plätze bei der Einhand-Weltumsegelung geht es also nicht mehr, vielmehr um die perfekte Vorbereitung für sich und sein Schiff. „Bei dieser Regatta sind viele wichtige Konkurrenten am Start“, so Herrmann. 28 IMOCAS haben ihre Teilnahme angekündigt. „Außerdem sind es auf dem Rückweg Bedingungen, die denen bei der Vendée näher kommen. Deshalb ist die Wettfahrt für mich ein ganz wichtiger Test.“
Ein Blitzschlag bereitete Herrmann und seinem Team in den vergangenen Tagen Sorgen
Die Techniker des Teams Malizia hatten allerdings in den vergangenen Tagen viel Arbeit mit der Rennyacht. Der Grund war ein Blitzschlag, der das Schiff kurz nach seiner Ankunft in New York traf. „Zum Glück wurde niemand verletzt“, so Herrmann. Dennoch seien einige technische Geräte beschädigt worden. Das Team habe hart arbeiten müssen, um zum Start des Rennens alles zu reparieren. „Wir sind in diesen Tagen durch einige Höhen und Tiefen gegangen“, sagt Herrmann. „Aber wieder einmal hat es uns als Team noch stärker gemacht.“
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3200 Seemeilen liegen jetzt vor dem Hamburger Extremsegler. Er selbst erwartet seine Ankunft zwischen dem 7. und dem 10. Juni. „Im Moment sind die Winde ungewöhnlich leicht, das macht eine Vorhersage noch schwierig.“ Sein Ziel: Eine Ankunft in Frankreich am 8. Juni, dem World Ocean Day.