Hamburg/Lorient. Die Wettfahrt führt nach New York und ist ein erster Test vor der Vendée Globe. Zurück geht es Ende Mai. Was sich Herrmann erhofft.
Am Sonntag startet Extremsegler Boris Herrmann zu seiner ersten Regatta des Jahres. Der Hamburger wird an dem Rennen Transat CIC teilnehmen, einem unter Seglern historischen Rennen von Lorient in Frankreich nach New York. Für Herrmann ist die Wettfahrt ein erster Test vor der Vendée Globe, die im November des Jahres in Frankreich gestartet wird.
„Ich bin voll motiviert und kann es kaum erwarten, endlich zu starten“, sagt Herrmann dem Abendblatt zwei Tage vor dem Start am Telefon aus Lorient. Das Schiff und er seien ausgesprochen gut vorbereitet. „Jetzt muss es endlich losgehen.“
Boris Herrmann startet zur ersten Einhandregatta von 2024
Herrmanns „Malizia - Seaexplorer“ wurde im Winter umfangreich überarbeitet. Der Kiel ist nun schwerer, und das Schiff hat neue Foils, die roten Tragflächen, mit denen es aus dem Wasser abheben kann. „Im Training hier in Lorient hat sich gezeigt, dass uns die neuen Foils schneller machen“, sagt der Hamburger. „Das ist sehr motivierend.“ Noch könne er nicht sagen, wie viel schneller, „aber klar ist, wir sind schneller“.
Zudem wurde unter Deck ein neuer Sitz montiert, der es Herrmann ermöglicht, bei Einhandrennen komfortabler unter Deck zu agieren. „Der Sitz ist zentral positioniert und ich kann von da aus alles überblicken und bin schnell an den Winschen, das gibt mir ein gutes Gefühl.“
Bereits seit Wochen trainiert Boris Herrmann vor der Küste Frankreichs
In den vergangenen Wochen hat Herrmann bereits hart mit seinem Team trainiert. „Das Training hat mir viel Zuversicht gegeben“, so der Extremsegler. „Das waren ausgesprochen lehrreiche und gute Wochen hier in Frankreich.“
Das Transat CIC ist ein traditionsreiches Rennen. Die Teilnehmer haben eine Strecke von rund 3500 Seemeilein zu bewältigen, über den rauen Nordatlantik. Start ist Lorient in der Breatagne, Ziel New York. „Mein absolutes Ziel ist es, auf dem Podium zu landen“, so Herrmann. „Und das alleine deshalb, weil die Segler auf dem Podium direkt in New York anlegen dürfen. Alle anderen Schiff werden auf Häfen etwas außerhalb verteilt. Für mich ist New York der Ansporn, ganz vorne mitzusegeln.“
Die Transat CIC gibt es seit 1960, dieses Mal starten 33 IMOCA-Yachten
Das Transat CIC wurde 1960 zum ersten Mal gestartet, damals mit fünf Teilnehmern. Dieses Mal gehen 48 Yachten an den Start, in der IMOCA-Klasse von Herrmann sind es 33 Konkurrenten.
Herrmann wird im Anschluss ein weiteres Transatlantikrennen bestreiten. Am 29. Mai wird in New York das New York Vendée gestartet, es geht zurück in die Bretagne nach Les Sables-d’Olonne. Auch diesen Test will sich der Extremsegler nicht entgehen lassen, bevor es dann an die härteste Regatta der Welt geht, die Vendée Globe. „Diese Rücktour ist fast noch wichtiger für mich, denn dann sind alle Konkurrenten am Start“, so Herrmann. 40 IMOCAS haben ihre Teilnahme angekündigt. „Außerdem sind es auf dem Rückweg Bedingungen, die denen bei der Vendée näher kommen. Deshalb ist die Wettfahrt für mich ein ganz wichtiger Test.“
Am 10. November startet boris Herrmann zum zweiten Mal bei der Vendée Globe
Die Vendée Globe wird am 10. November gestartet und führt die Teilnehmer in die entlegensten Regionen der Welt. Herrmann nahm bereits im Jahr 2020/21 an der Regatta teil, als erster Deutscher. Er belegte den fünften Platz.
- Boris Herrmann ist nun Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Hapag-Lloyd plant mit Boris Herrmann ein revolutionäres Schiff
- Boris Herrmann: Ich kann zum ersten Mal alles riskieren
Nun will Herrmann noch einmal angreifen. „Ich freue mich riesig auf dieses seglerische Jahr“, so Herrmann. Und dann muss er auch schon weiter. Es warten noch viele Termine, bis der Hamburger endlich am Sonntag über die Startlinie fahren kann.