Hamburg. Die Hamburger schlagen überforderte Gäste aus der Hauptstadt deutlich mit 43:18. Eine kleine Überraschung gab es zu Beginn.
Am Ende erinnerte der Saisonauftakt der Hamburg Sea Devils in der European League of Football (ELF) an ein körperbetontes Sommerfest. Grinsende Spieler, Partymusik und glückliche Zuschauer im Stadion Hoheluft sprachen am Pfingstsonntag eine klare Sprache. Mit 43:18 (7:3, 16:3, 14:0, 6:12) schlug das Hamburger American-Football-Team die Gäste der Berlin Thunder deutlich.
So richtig spannend war es am Ende aufgrund des deutlichen Ergebnisses nicht wirklich, den Sea Devils war das jedoch ganz recht. „Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Wenn wir mit unserem Laufspiel die Partie gewinnen können, haben wir alles richtig gemacht“, sagte Sea-Devils-Quarterback Salieu Ceesay.
Sea Devils siegen überragend – Edebali an der Seitenlinie
Eine kleine Überraschung gab es zu Beginn, Sea-Devils-Star Kasim Edebali durfte nur bei den wichtigen Third Downs auf das Feld, den Rest der Zeit verbrachte er an der Seitenlinie. Dabei hatte der ehemalige NFL-Profi, der seit geraumer Zeit mit Rückenproblemen zu kämpfen hat, vor wenigen Tagen noch angekündigt, sich „besser als je zuvor“ zu fühlen.
Dass der 32-Jährige seinem Team aber dennoch enorm helfen kann, wurde kurz vor Ende des ersten Viertels deutlich, als er Quarterback Joe Germinerio beim Stand von 0:3 kurz vor der gegnerischen Endzone so hart in den Kunstrasen stampfte, dass der Berliner Spielmacher den Ball fallen ließ. Hamburgs Giovanni Nanguy bedankte sich, nahm den Ball zum Touchdown entgegen. Die 4936 Zuschauer im Stadion Hoheluft jubelten, Edebali ballte grinsend die Faust und zeigte demonstrativ seinen Bizeps.
Abwehr der Sea Devils macht guten Job
Grundsätzlich machte die Sea-Devils-Abwehr einen guten Job, ließ bis auf zwei lange Pässe in der ersten Halbzeit keine gegnerischen Big Plays zu. Hamburgs Salieu Ceesay, nur einer von zwei deutschen Starting Quarterbacks in der gesamten Liga, nutzte seine Geschwindigkeit häufig aus, erlief in schwierigen Situationen mehrfach neue First Downs.
Nach einem Fieldgoal von Kicker Eric Schlomm war es im zweiten Viertel erneut Edebali, der den Sea Devils mit einem starken Tackle nach einem verunglückte Punt-Versuch ein First Down kurz vor der gegnerischen Endzone besorgte, das Runningback Simon Homadi zur 16:3-Führung nutzte. Sekunden vor der Pause überbrückte Ceesay dann ein Yard zum dritten Hamburger Touchdown, mit Applaus und einer souveränen 23:6-Führung ging es für den Vorjahresfinalisten in die Kabine.
Sea Devils: Katharina Fegebank sieht zu
Auch im dritten Viertel ging es unter den Augen von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank recht einseitig weiter, Sea-Devils-Runningback Glen Toonga lief innerhalb weniger Minuten gleich zweimal durch die löchrige Berliner Defense in die Endzone, die Sea Devils führten 37:6. Auch Edebali-Kumpel und Ex-NFL-Spieler Björn Werner, seit dieser Saison Miteigentümer und Sportdirektor der Hauptstädter, musste anerkennen, dass sein Team klar unterlegen war. Daran änderte auch der erste Thunder Touchdown zum 37:12 nichts, der als Extrapunktversuch getarnte Trickspielzug endete dann in einer Interception.
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Weiterhin war es die Hamburger Defense, die für die entscheidenden Momente sorgte. Erneut provozierten die Sea Devils einen Fumble, den Kevin Fortes problemlos in die Berliner Endzone trug – 43:12, das Spiel war längst entschieden. Berlin betrieb mit einem Touchdown durch Emil Drossard noch einmal Ergebniskosmetik. Im Schlussviertel konnten sich die Sea Devils sogar erlauben, Ceesay zu schonen und Ersatz-Quarterback Moritz Maack Spielzeit zu schenken. Bereits am kommenden Sonntag (15 Uhr) gastieren die Barcelona Dragons in Hamburg.