Hamburg. Entthronter Meister TSV Sasel kassiert 1:5 gegen Victoria, Teutonia 05 entfernt sich vom Aufstieg, HSV III strauchelt bei Altona 93 II.
Sasels Trainer Stier absolut bedient: Immer tiefer ins Niemandsland fällt der TSV Sasel. Der in der Oberliga Hamburg längst entthronte Meister kassierte beim 1:5 gegen den SC Victoria eine deftige Niederlage.
Oberliga Hamburg: Sasels Trainer Marco Stier zählt sein Team an
„Nach der Pause muss es 4:1 für uns stehen“, schimpfte Trainer Marco Stier über die schlechte Chancenverwertung – um danach richtig auszuholen: „70 Prozent meiner Spieler überschätzen sich selbst. Sie wollen Regionalliga oder Dritte Liga spielen oder was weiß ich, aber auf dem Platz sieht man nichts. Das war heute Arbeitsverweigerung von A bis Z. Die Vertragsverhandlungen für die neue Saison laufen ja bereits. Ich werde die Spieler nun definitiv bei der Ehre packen“, sagte Stier.
Auf der anderen Seite durfte Victorias Trainer David Eybächer feiern, der mit zwei Pleiten ins Jahr 2024 gestartet war und nach dem 1:4 beim USC Paloma mit der Aussage „Die Restverteidigung haben wir noch nicht trainiert, sie kommt noch“ für ein paar Irritationen gesorgt hatte. Nun darf er sich bestätigt sehen. „Die Restverteidigung ist nun definitiv da. Wir sind einen wesentlichen Schritt weiter. Die Jungs haben generell super trainiert und gespielt. Der Sieg ist hochverdient – und ich bin sehr glücklich.“
So kann Teutonia 05 in der Stadionfrage keinen Druck auf die Stadt Hamburg ausüben
Teutonias Saisonziel fast weg: „Es ergibt keinen Sinn, jetzt die Tabelle studieren. Doch heute soll nicht der Tag gewesen sein, an dem uns der Aufstieg flöten gegangen ist. Wir wollen im Dunstkreis oben dabei bleiben.“ Kämpferische Worte fand Teutonias Trainer Dominik Glawogger nach dem 0:2 bei der SV Drochtersen/Assel. Die Aufstiegsluft wird für sein zurzeit vor dem gegnerischen Kasten ineffizientes Team allerdings immer dünner. Chancen waren da – Tore schoss nur Drochtersen.
Wie fast immer kurz vor Abgabe der Unterlagen für die Dritte Liga (1. März) ist Rang eins für die Teutonen zu weit entfernt. Der Rückstand auf Spitzenreiter Hannover 96 II beträgt schon zwölf Punkte. Druck auf die Stadt Hamburg, ein mittelgroßes Stadion zu bauen, kann somit auf sportlichem Wege nicht entfacht werden. Bezüglich der kurzfristigen Planung für die neue Saison im Fall eines Aufstiegs gibt es auch keine Neuigkeiten. In welchem Stadion Teutonia seine Heimspiele in der 3. Liga bestreiten würde, ist weiterhin offen.
Niendorfs Trainer Ali Farhadi kitzelt seinen Shootingstar Ibrahim Ali
Niendorfs Ibrahim Ali on top. Aktuell nicht aufhalten lässt sich Ibrahim Bashiru Ali. Der 20 Jahre alte linke Außenbahnspieler vom Niendorfer TSV ist der Erfolgsgarant schlechthin. Vor zwei Wochen wurde Ali in der Pause beim FC Alsterbrüder eingewechselt. Mit ihm drehte der NTSV das 1:2 in ein 5:2. Ali traf und bereitete ein Tor vor. Die Woche darauf landete er gegen den FC Türkiye trotzdem auf der Bank, wurde aber nach der Verletzung von Ante Kutschke nach nur fünf Minuten eingewechselt. Alis Doppelpack führte zum 2:0-Erfolg.
Nun, im Topspiel bei TuRa Harksheide, durfte Ali als Lohn von Beginn an ran. Schon wieder traf er beim 5:0 doppelt. „Er merkt erst jetzt, welche Qualitäten er als unheimlich talentierter Topspieler eigentlich hat“, sagt Niendorfs Trainer Ali Farhadi und kitzelt seinen Aufsteiger vor dem Topspiel gegen Dassendorf: „Bisher hatte Ibrahim gegen sehr gute Mannschaften mit viel Erfahrung ein paar Schwierigkeiten. Ich bin gespannt, was er am nächsten Wochenende auf dem Platz machen wird.“
HSV-III-Trainer Stefan Gehrke schimpft über Umstände in Altona wie bei „Kreisklassenverein“
Gehrke sieht sich bestätigt. Ein überraschendes 2:4 des HSV III bei Altona 93 II bringt neue Spannung in den Aufstiegskampf der Landesliga Hammonia. Spitzenreiter HSV III hat nun nur noch zwei Zähler Vorsprung.
„Das war in Altona, vielleicht auch aufgrund des Bezirksamts, ja wie bei einem Kreisklassenverein. Wir konnten erst 55 Minuten vor Spielbeginn in die Kabine und uns erst 25 Minuten vor Anpfiff warm machen“, bemängelte HSV-III-Trainer Stefan Gehrke die Umstände der Partie. Die Leistung des Gegners wollte er damit nicht schmälern.
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„Meine Spieler haben wochenlang um eine Niederlage gebettelt. Jetzt haben wir sie gegen eine durchschnittliche Mannschaft bekommen. Von der Einstellung und der Mentalität war uns der Gegner heute voraus“, sagte Gehrke. Und: „Jetzt wissen die Journalisten auch, warum ich das Wort Meisterschaft noch nicht in den Mund genommen habe. Vom Titel sind wir noch meilenweit entfernt. Unser Verfolger Eintracht Norderstedt II spielt viel strukturierteren Fußball als wir.“