Hamburg. HEBC schlägt Concordia 3:1 von der Bank, Norderstedt verliert in Überzahl, TuRa diskutiert 2:2 im Clubheim, Teutonia patzt böse in Spelle.

Moment der Katharsis: Starke Comeback-Qualitäten bewies Oberligist HEBC beim 3:1 gegen den WTSV Concordia. Cordi führte durch Joe Szillat (25.) bis tief in die zweite Hälfte mit 1:0 – doch die HEBC-Schlussphase hatte es in sich. Allan Muto (70.), Robin Schmidt (88.) und Magnus Hartwig (90.+4) ließen die Fans am Reinmüller-Platz mit ihren Treffern doch noch jubeln. Bemerkenswert: Muto wurde eine Minute vor seinem Tor, Hartwig elf Minuten vor seinem Treffer eingewechselt. Das 2:1 bereitet der ebenfalls eingewechselte Friedemann Schott vor.

HEBC gewinnt die Partie von der Bank

„Heute hat unsere Bank das Spiel entschieden. Das spricht für meine Mannschaft“, sagte HEBC-Coach Özden Kocadal. „Besonders das 1:1 war für uns ein Moment der Katharsis“, beschrieb er den befreiend wirkenden Ausgleich. Auf der anderen Seite war Cordis Trainer Thomas Runge weniger geknickt als realistisch. „Wir haben einfach noch nicht die Stabilität, ein solches 1:0 über das gesamte Spiel nach Hause zu transportieren“, ordnete er die Niederlage ein. Mit Leistungen dieser Art dürfte für Cordi mit etwas mehr Effizienz vorne der Klassenerhalt trotzdem vorzeitig erreichbar sein.

Gute Woche, schlechter Fußball: Eine schwache Leistung bot Regionalligist Eintracht Norderstedt beim 0:1 gegen Drochtersen/Assel. Trotz fünfzigminütiger Überzahl nach Gelb-Rot für Gästespieler Miguel Coimbra Fernandes (40.) bekam das Team von Trainer Max Krause keinen Zugriff auf die Partie, verlor verdient mit 0:1 nach einem klasse herausgespielten Tor durch Drochtersens Felix Schmiederer (65.).

Leistung keine Werbung für Eintracht Norderstedt

In die eigentlich positive Eintracht-Woche wollte diese Ergebnis so gar nicht passen. In der Woche genehmigte der Ausschuss für Schule und Sport der Stadt Norderstedt 205.000 Euro für die Instandsetzung der unmittelbar vor Saisonbeginn gesperrten Teile der Gegengeraden. Die Feuerwehr hatte seinerzeit aus Sicherheitsgründen die Nutzung von 1405 seitdem gesperrten Plätzen untersagt. Gegen Drochtersen durften zudem die Fans ihren Eintritt selbst bestimmen. 645 Zuschauer kamen und knackten den bisherigen Februar-Rekord (521) in der Zuschauerhistorie der Eintracht. Punkte gab es aber keine. „Schade, dass wir nicht auch mit dem Ergebnis Werbung für uns machen konnten“, sagte Krause.

Heiß diskutiertes Remis: „Kein Spitzenspiel“, lautete das kritische Urteil von TuRa Harksheides Trainer Jörg Schwarzer vor der Reise als Tabellendritter der Oberliga Hamburg zu Spitzenreiter TuS Dassendorf. Begründung: „Zehn Zähler Unterschied in der Tabelle. Außerdem ist der Dassendorfer Kader deutlich besser besetzt.“

Die Partie wurde aber keine Dassendorfer Machtdemonstration. War auch schwierig möglich, weil TuS-Akteur Lennard Sowah nach 17 Minuten Rot für eine Notbremse sah. In 73 Minuten Überzahl erspielte und erkämpfte TuRa sich fast den Sieg, machte sich jedoch eine zweimalige Führung durch das Verschulden zweier Foulelfmeter zunichte. 2:2 hieß es am Ende.

Die Cleverness für den Knockout fehlt TuRa Harksheide

Während Dassendorfs Trainer Thomas Seeliger seinem Team „großen Respekt“ für seine kämpferische Leistung aussprach, konnte Schwarzer den Punkt kaum einordnen. „Wir haben noch zwei Stunden nach dem Abpfiff im Clubheim darüber diskutiert, ob das ein gewonnener Zähler ist oder zwei verlorene Punkte sind“, sagte der Coach später. „Uns hat die Cleverness gefehlt, um Dassendorf auszuknocken. Das kennen wir auch aus anderen Spielen. Letztlich sind wir etwas enttäuscht über den späten Ausgleich – aber ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“

Teutonia verschenkt zwei Punkte: Die Stadiondebatte ist längst wieder eröffnet. Regionalligist FC Teutonia 05 sucht eine Spielstätte für den Aufstieg in die 3. Liga. Doch auf dem Feld patzten die Teutonen an diesem Spieltag empfindlich, verschenkten durch den spät kassierten 1:1-Ausgleich beim Schlusslicht Spelle zwei Punkte.

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„Das ist das erste Mal in dieser Saison, dass wir eine knappe Führung nicht über die Zeit bringen. Das, und dass wir das 2:0 nicht gemacht haben, müssen wir uns vorwerfen lassen. Für unsere Ansprüche ist das zu wenig. Unsere Enttäuschung ist sehr groß“, sagte Teutonias Trainer Dominik Glawogger.
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