Hamburg. Das St.-Pauli-Duo Lukas Pfretzschner/Robin Sowa will am Wochenende bei der German Beach Tour auf dem Heiligengeistfeld glänzen.

An Orte wichtiger Siege zurückzukehren, ist etwas, das Leistungssportler schätzen in der Hoffnung, dass positive Erinnerungen ein paar Prozent zusätzliche Leistungsfähigkeit aktivieren könnten. Insofern ist es nur verständlich, dass Lukas Pfretzschner dem ersten Auftritt auf der German Beach Tour in der Active City Arena, einem mobilen Stadion auf dem Heiligengeistfeld, am Freitagabend frohen Mutes entgegenblickte.

Im vergangenen Jahr gewann er an selber Stelle die Station der höchsten nationalen Beachvolleyballserie an der Seite seines Partners Robin Sowa (24). „Es war damals unser Durchbruch, deshalb sind die Assoziationen, die ich mit diesem Standort habe, durchweg positiv“, sagt der 23-Jährige.

Angesichts der Ergebnisse in dieser Saison ist alles, was hilft, um positiv gestimmt in ein Turnier zu starten, wichtig für das Duo, das für den FC St. Pauli in den Sand geht. Das Unterfangen, sich mit starken Leistungen eine gute Position im Rennen um die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris zu verschaffen, ist ins Stocken geraten.

Derzeit Platz 42 der Weltrangliste

In der Weltrangliste liegen Pfretzschner/Sowa aktuell an Position 42, sind damit zwar noch zweitbestes Nationalteam hinter Nils Ehlers und Clemens Wickler vom Eimsbütteler TV (11.), aber ein gutes Stück von der Weltspitze entfernt. Und weil nach den neuen Kriterien des Weltverbands für die Qualifikation zu anstehenden Wettbewerben die drei besten Ergebnisse der zurückliegenden vier Turniere zählen, sind Einsätze auf der welthöchsten Serie Elite 16 derzeit kaum in Sicht.

„Wir hätten gern an diesem Wochenende beim Elite-16-Turnier in Ostrava gespielt. Umso glücklicher sind wir, dass wir in Hamburg Spielpraxis sammeln können, weil wir unheimlich gern in unserer Heimatstadt spielen“, sagt Lukas Pfretzschner.

Geplant ist aktuell, beim Challengerturnier in Jürmala (Lettland/15. bis 18. Juni) aufzuschlagen. Anschließend könnte es gut sein, dass das Duo auf der drittklassigen Future-Tour in Europa sein Glück versucht. „Auch wenn diese Turniere punktemäßig recht uninteressant sind, können wir dort weiter Spielpraxis sammeln und unsere Position im Qualifikationsranking der Welttour verbessern.“

Schwächephase im April in Brasilien

Warum es in dieser Saison noch nicht so läuft wie erhofft, darauf hat der gebürtige Dachauer keine befriedigende Antwort. „Wenn wir das wüssten, dann stünden wir unter den Top 20 der Welt“, sagt er. Die Schwächephase bei den Challengerturnieren im April in Brasilien hänge ihnen noch nach. „Wir haben viel investiert, wurden bislang aber noch nicht dafür belohnt“, sagt er.

Vielen Teams falle es nicht leicht, einen Spielstil auszubilden und als Einheit zusammenzufinden. „Wir haben ja schon gezeigt, dass wir hohes Niveau spielen können, aber wir arbeiten seit einem Jahr daran, belastungsverträglicher und konstanter in unseren Leistungen zu werden. Da sind uns die Teams vor uns noch voraus.“ Der Übergang von einem Jugend- hin zu einem gewachsenen Nationalteam brauche Zeit, „deshalb müssen wir Geduld haben und kontinuierlich weiterarbeiten“, sagt Lukas Pfretzschner.

Terminplanung ist kompliziert

Dass die Planung des Tourkalenders schwieriger geworden ist, sei kein Pro­blem. Auch die Unterstützung durch den Deutschen Volleyball-Verband, der in den vergangenen Monaten immer wieder in der Kritik stand, sei hilfreich und ausreichend.

„Wir haben ein tolles Umfeld, mit Alexander Prietzel einen Supertrainer und sind eine autonom funktionierende Gruppe, die von äußeren Querelen unbelastet ist“, sagt er. Insofern bleibt die Hoffnung, dass Hamburg wieder einen Startpunkt für einen positiven Saisonverlauf markiert. Pfretzschner: „Wir werden jedenfalls alles dafür geben.“

Die Endspiele sind für Sonntag (Frauen 18.45, Männer 20 Uhr) geplant, Eintritt ist frei.