Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Die Corona-Pandemie hält auch Europas Fußball in Atem. Und natürlich das Ende der Transferperiode in Deutschland an diesem Montag. Die Wechselgerüchte spielen sozusagen auf höchstem Niveau. Der FC Bayern München scheint nach dem vermeintlich geplatzten Wechsel von Andrej Kramaric von der TSG 1899 Hoffenheim zum Gewinner der Champions League 2020 an einem neuen Top-Mann dran zu sein, den viele nicht mehr auf der Rechnung hatten.
Eric Maxim Choupo-Moting (31), Hamburger Jung, fußballerisch ein Wandervogel: von Teutonia 05 Ottensen über Altona 93, den FC St. Pauli und den HSV zu Nürnberg, Mainz 04, Schalke 04, Stoke City bis zum Champions-League-Finalisten Paris St. Germain. Geht er nach München, löst das ein wahres Transfer-Karussell aus.
Der Fußball-Ticker vom Sonntag, 4. Oktober 2020:
- Heiko Herrlich auf dem Weg der Besserung
- Kurioses Spiel bringt Holstein Kiel Tabellenführung
- Nationalmannschaft: Nur Freikarten
- Verlässt Thomas Tuchel PSG?
- Matthäus: 1990er Weltmeister sauer auf den DFB
- St. Paulis Leihspieler Park rassistisch beleidigt
- Löw plant gegen die Türkei ohne die Bayern und Kroos
- Choupo-Moting zu Bayern?
- Werder Bremen erst gegen St. Pauli, dann in den Urlaub
FC Augsburg klettert auf Platz zwei
Auch ohne den erkrankten Chefcoach Heiko Herrlich hat der FC Augsburg seinen erfolgreichen Start fortgesetzt. Nach zwei Auftaktsiegen erkämpften sich die Gäste mit Co-Trainer Iraklis Metaxas auf der Bank beim VfL Wolfsburg ein 0:0-Unentschieden und kletterten vom vierten auf den zweiten Platz. Wolfsburg dagegen wirkte drei Tage nach dem Scheitern in der Europa-League-Qualifikation bei AEK Athen (1:2) überspielt und müde und wartet noch auf den ersten Saisonsieg. Wie schon seit Wochen fehlte den Platzherren besonders in der ersten Halbzeit der Zug zum Tor. Dank ihrer Zweikampfstärke wirkten die Augsburger auch mit weniger Ballbesitz gefährlicher.
Werder verkauft Davy Klaassen für elf Millionen Euro
Der Transfer von Davy Klaassen von Werder Bremen zu Ajax Amsterdam (Vierjahresvertrag) steht kurz vor dem Abschluss. Laut einem Bericht der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“ haben sich die Bremer und Ajax auf eine Ablösesumme geeinigt. Demnach wird Werder elf Millionen Euro plus drei Millionen Euro an Bonuszahlungen erhalten. „Ich gehe davon aus, dass es klappen wird“, sagte Klaassen dem Onlineportal „deichstube.de“. „Ajax ist mein Verein. Das ist einfach so, deshalb möchte ich gerne zurück.“ Der 27-Jährige spielte von der Jugend an bis 2017 in Amsterdam.
Heiko Herrlich auf dem Weg der Besserung
Augsburgs Trainer Heiko Herrlich geht es nach seinem Pneumothorax (gefährliche Luftansammlung im Brustkob) nach Angaben von Manager Stefan Reuter schon wieder deutlich besser. „Er hört sich wieder richtig gut an. Man spürt, dass es ihm fast schon etwas langweilig ist“, sagte Reuter bei Sky. Betreut wird die Mannschaft vom Trainerteam um den Assistenten Iraklis Metaxas, der nach eigenen Angaben täglich mit Herrlich telefoniert hat, während des Spiels gegen Wolfsburg aber keinen Kontakt zu dem Coach haben wird. „Er hat gesagt, er vertraut uns da voll“, berichtete der Co-Trainer bei Sky.
Kurioses Spiel bringt Holstein Kiel Tabellenführung
Auch Vereins-Idol Klaus Allofs hat Fortuna Düsseldorf nicht vor einem Fehlstart bewahren können. Am Sonntag verlor der Bundesliga-Absteiger im ersten Spiel mit dem neuen Vorstandsmitglied Allofs bei Holstein Kiel 1:2 (0:1). Für das Team von Trainer Uwe Rösler war es im dritten Siel schon die zweite Niederlage. Kiel ist vorerst neuer Tabellenführer. Alexander Mühling machte den Erfolg gegen die schwache Fortuna per Handelfmeter (86. Minute) perfekt. Zu allem Überfluss kassierte Fortunas Neuzugang Kevin Danso wegen einer Unsportlichkeit die Gelb-Rote Karte (85.). In Florian Hartherz gibt auch ein weitere Neuzugang der Fortunen weiter eine unglückliche Figur ab. Der frühere Bielefelder brachte Kiel vor 1973 Zuschauern durch ein Eigentor in Führung. Kiels Jonas Meffert unterlief dasselbe Missgeschick zum zwischenzeitlichen Ausgleich (59.).
Justin Kluivert nach Leipzig verliehen?
RB Leipzig will offenbar den Sohn des früheren Superstars Patrick Kluivert ausleihen. Justin Kluivert (21) soll von AS Rom für eine Saison ausgeliehen werden, heißt es in übereinstimmenden Medienberichten. Dagegen ist eine Leihe des französischen Weltmeisters Thomas Lemar von Atletico Madrid finanziell nicht zu stemmen.
Nationalmannschaft: Nur Freikarten
Der DFB will beim nächstmöglichen Heimspiel der Nationalmannschaft mit Zuschauern ausschließlich Freikarten verteilen. Diese sollen bestmöglich an Menschen gehen, die sich „in der Corona-Pandemie für andere eingesetzt“ haben, os der DFB am Sonntag. Ob die Aktion beim Testspiel gegen die Türkei am Mittwoch in Köln umgesetzt wird, hängt davon ab, ob die Gesundheitsbehörden der Stadt für die Partie Fans zulassen. Um Karten können sich alle Fans unter den bekannten Vorbehalten von Montag an (12 Uhr) im DFB-Ticketshop online bewerben.
Sollten auch am Mittwoch keine Fans zugelassen sein, soll die Aktion des DFB entweder am 13. Oktober im Nations-League-Spiel gegen die Schweiz ebenfalls in Köln oder bei einem der weiteren Heimspiele in diesem Jahr am 11. November gegen Tschechien oder 14. November gegen die Ukraine jeweils in Leipzig nachgeholt werden.
Verlässt Thomas Tuchel PSG?
Thomas Tuchel (47) könnte Paris Saint-Germain vor Vertragsablauf 2021 verlassen. Wie die französische Sportzeitung „L'Équipe“ schreibt, wolle Tuchel seinen Kontrakt nicht verlängern und den Verein verlassen. Grund sei der Machtkampf mit Sportdirektor Leonardo. Der 51 Jahre alte Brasilianer hatte jüngst erst Tuchels Forderung nach Verstärkungen für den Champions-League-Finalisten scharf gekontert. Allerings könnte es dem Bericht zufolge auch anders kommen. Derartige Nebengeräusche sollen gar nicht nach dem Geschmack der schwerreichen PSG-Besitzer aus Katar sein. „Wenn es so weitergeht, werden sie sich von einem der beiden trennen“, wurde ein nicht namentlich genannter Vertrauter zitiert.
Matthäus: 1990er Weltmeister sauer auf den DFB
Geht es um mehr als Freikarten für Länderspiele? Ehrenspielführer Lothar Matthäus sieht einen „kleinen Bruch“ zwischen dem DFB und früheren Nationalspielern. Deshalb hätten die Ex-Spieler auch den Verband nicht in ein Treffen in der kommenden Woche eingebunden, so Matthäus bei seinem Haussender Sky. „Wir wollen den DFB gar nicht dabei haben.“ Die fehlenden Freikarten sorgten offenbar schon für Unmut. Auch der Umgang mit Franz Beckenbauer im Zuge der Sommermärchen-Affäre stoße bei den Veteranen auf Kritik. Daher habe man das Ehemaligen-Wiedersehen in der Toskana mit Spielern der Weltmeister-Teams von 1990 und 1974 sowie auch DDR-Nationalspielern in eigener Regie ohne den DFB organisiert.
St. Paulis Leihspieler Park rassistisch beleidigt
Der Südkoreaner Yi-Young Park von Aufsteiger Türkgücü München ist während des Drittligaspiels bei Waldhof Mannheim (4:4) offenbar rassistisch beleidigt worden. „Ich habe heute beim Spiel von einigen Zuschauern Rassismus erfahren. Ich finde es sehr bedauernswert, dass einige Menschen es immer noch als nötig ansehen, jemanden so zu verletzen und die Fußballkultur zu beschädigen“, schrieb der 26-Jährige bei Instagram. „Leider könnt ihr Rassisten meine Situation nicht zu 100 Prozent verstehen. Nein, ihr könnt es einfach nicht verstehen. Ihr kennt nicht das Gefühl, rassistisch beleidigt zu werden“, schrieb Park, Leihgabe des FC St. Pauli. Schiedsrichter Robin Braun (Wuppertal) hatte die Partie in der 18. Minute für zwei Minuten unterbrochen und eine Stadiondurchsage veranlasst. Darin wurde mit dem Abbruch des Spiels gedroht, falls es weiter „rassistische Beleidigungen gegen die Gästespieler“ geben sollte.
Löw plant gegen die Türkei ohne die Bayern und Kroos
Bundestrainer Joachim Löw verzichtet vor dem Länderspiel-Dreierpack in den kommenden Tagen auf eine Nachnominierung für den verletzten Suat Serdar (Schalke 04). Löw hatte ursprünglich einen 29-köpfigen Kader für das Länderspiel am Mittwoch (20.45 Uhr/RTL) in Köln gegen die Türkei sowie die Nations-League-Spiele gegen die Ukraine (10. Oktober in Kiew) und die Schweiz (13. Oktober wieder in Köln) nominiert. Die Spieler von Bayern München und Leipzig sowie Toni Kroos (Real Madrid) werden gegen die Türkei nicht zum Einsatz kommen.
Choupo-Moting zu Bayern?
Champions-League-Sieger Bayern München steht angeblich vor einer Verpflichtung von Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting. Wie die französische Sporttageszeitung „L'Équipe“ am Sonntag berichtete, soll der 31 Jahre alte Angreifer einen Zweijahresvertrag beim deutschen Fußball-Rekordmeister erhalten. Es seien nur noch Details zu klären, so „L'Équipe“. Der gebürtige Hamburger Choupo-Moting stand zwei Jahre bei PSG unter Vertrag. Momentan ist Choupo-Moting vereinslos. Bayern hat derweil als Thiago-Ersatz U21-Europameister Marc Roca (23) von Espanyol Barcelona verpflichtet - für neun Millionen Euro. Dadurch könnte der mit Roca konkurrierende zuletzt zum HSV ausgeliehene Adrian Fein erneut verliehen werden. Kommt Choupo-Moting käme auch eine Ausleihe von Lewandowski-Ersatzmann Joshua Zirkzee in Frage, wurde gerüchteweise in Fußballforen kolportiert.
Schalke über Rangnick verwundert
Ralf Rangnick war bei der jüngsten Trainersuche von Schalke 04 „keine Alternative“. Das verriet Sportvorstand Jochen Schneider bei Sky90. „Weil ich weiß, welche Ideen er im Kopf hat“, ergänzte Schneider - und diese lassen sich mit in der finanziell höchst angespannten Lage bei den Königsblauen nicht vereinbaren. Rangnick hatte ebenfalls bei Sky90 nach der Entlassung von David Wagner ein drittes Engagement bei Schalke zumindest nicht ausgeschlossen. „Wenn ich sagen würde, Schalke interessiert mich überhaupt nicht, dann würde ich lügen“, hatte der 62-Jährige gesagt. Schneider habe sich bei diesen Aussagen „etwas gewundert“, weil er einen Tag zuvor noch mit Rangnick telefoniert hatte. „Wahrscheinlich hat er sich aus Respekt vor seinem ehemaligen Verein Schalke 04 so geäußert“, meinte Schneider, der Manuel Baum als neuen Trainer verpflichtete. Baums Debüt ging beim 0:4 (0:3) gegen RB Leipzig aber gründlich schief.
RB Leipzig: Dörner kritisiert, Poulsen verlängert
Der 100-malige DDR-Auswahlspieler Hans-Jürgen Dörner hat sich über den Zustand des ostdeutschen Fußballs beklagt. Dass in RB Leipzig ein Club aus dem Osten in der Champions League spielt, hat für den 69-Jährigen dabei keine Bedeutung. „RB ist kein echter Ost-Club. Den Verein nimmt hier niemand so richtig an, außer natürlich den Leipzigern“, sagte Dörner im Interview der Internetportale „Spox“ und „Goal“. 30 Jahre nach der Einheit haben die Ost-Vereine laut Dörner „nach wie vor große Probleme“. Dörner sagte: "Für Vereine wie Dresden oder Magdeburg muss mindestens die zweite Liga das Ziel sein, weil die dritte Liga ein finanzielles Grab für alle Mannschaften ist." Unterdessen hat Yussuf Poulsen (26) seinen Vertrag in Leipzig vorzeitig um zwei weitere Jahre verlängert (bis 2024).
Werder Bremen erst gegen St. Pauli, dann in den Urlaub
Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt wird seinen Spielern aufgrund der fehlenden Winterpause in der folgenden Länderspielpause einen Kurz-Urlaub gewähren. Nach dem Testspiel am Donnerstag beim FC St. Pauli gönnt Coach Kohfeldt den Bremer Profis für die „Erholung im Kopf“ vier Tage Auszeit. „Wir haben keine Winterpause, werden Weihnachten beinahe durchspielen. Deshalb müssen wir jetzt vorausblicken und jede Chance auf freie Tage nutzen“, sagte Kohfeldt nach dem 1:0-Erfolg gegen Arminia Bielefeld Die Bundesliga startet nach der 2. Runde des DFB-Pokals (22./23. Dezember) bereits am 2./3. Januar 2021 mit dem 14. Spieltag.
Cavani von PSG zu ManUnited
Manchester United verstärkt sich offenbar mit dem uruguayischen Nationalspieler Edinson Cavani. Der 33-Jährige soll bei ManUnited angeblich einen Zweijahresvertrag erhalten. Das berichten britische Medien übereinstimmend. Der Vertrag des Torjägers bei PSG, Klub von Trainer Thomas Tuchel, war ausgelaufen. Schon am Sonntag wurde Cavani in Manchester erwartet, um letzte Details zu klären. Am Sonnabend waren auch erneute Spekulationen um Dortmunds englischen Nationalspieler Jadon Sancho in der britischen Presse aufgetaucht, wonach der 20-Jährige doch vor einem Wechsel nach Old Trafford stehe. BVB-Sportdirektor Michael Zorc dementierte allerdings energisch und verwies „zum 27. Mal“ auf die klare Ansage des Klubs, Sancho derzeit nicht transferieren zu wollen.