Hamburg. Ulreich-Wechsel vom FC Bayern zum HSV ist fix. Hansi Flick trauert Keeper nach. Und: Gideon Jung vor Wechsel nach England?

Die HSV-News am Sonnabend, den 3. Oktober 2020:

Zwei Corona-Fälle: Aue-Spiel beim HSV fällt aus

Nach zwei positiven Corona-Fällen bei Erzgebirge Aue fällt das für Sonntag angesetzte Heimspiel des HSV aus. „Der heute früh durchgeführte PCR-Test ergab zwei neue positive Testungen. Auf Anweisung des Gesundheitsamtes reist die Mannschaft des FC Erzgebirge Aue sofort zurück ins Erzgebirge und begibt sich vorsorglich in Quarantäne“, teilte Aue am späten Sonnabendabend via Twitter mit.

Wenig später erklärte der HSV, dass die Begegnung definitiv ausfallen wird. „Für den HSV bedeutet das, dass statt des Punktspiels nun eine Trainingseinheit am Sonntag um 10.30 Uhr stattfinden wird“, hieß es in einer Mitteilung.

„Es ist sehr bedauerlich. Die gegenwärtige Zeit ist eine Zerreißprobe für Gesellschaft, Wirtschaft und alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Wir müssen uns dem stellen und aus negativen Ereignissen gilt es, gestärkt hervorzugehen. Das haben uns unsere Väter und Großväter im Erzgebirge als Bestandteil unserer DNA gelehrt“, schrieb Aue-Präsident Helge Leonhardt auf Twitter. Auch der HSV informierte seine Fans via Twitter über die Absage des Spiels

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Ticketkäufer und VIP-Kunden werden in der kommenden Woche über das weitere Prozedere informiert.

Wechselt HSV-Profi Jung nach England?

Für Gideon Jung (26 / Vertrag bis 2022) ist es eine neue Erfahrung: Anders als in den Jahren zuvor muss sich der Defensiv-Allrounder beim HSV aktuell hinten anstellen, wenn es um die Vergabe der Startelfplätze geht. Ergreift er nun die Flucht und wechselt den Verein? Bis Montag hat das Transferfenster noch geöffnet. Dass Jung sich nach Alternativen umschaut und der HSV einem Abgang nicht abgeneigt wäre, ist hinlänglich bekannt. Jungs Berater Patrick Williams befindet sich aktuell im Ausland. Laut der "Mopo" soll er sich in England aufhalten – bahnt sich etwa ein Transfer auf die Insel an?

Gideon Jung ist beim HSV nur noch zweite Wahl. Ist er nun reif für einen Wechsel auf die Insel?
Gideon Jung ist beim HSV nur noch zweite Wahl. Ist er nun reif für einen Wechsel auf die Insel? © imago / pmk

Erst vor Kurzem hieß es, dem Defensivmann lägen Anfragen aus der Zweiten englischen Liga vor. Dass es aber definitiv zu einem Transfer kommen wird, gilt keinesfalls als sicher. Klar ist lediglich, dass sich der HSV eine Ablöse in Höhe von mindestens einer Million Euro erhofft. Viel Geld für einige Vereine inmitten der Corona-Krise...

Ulreich zum HSV: Verwirrung um Ablöse

Inzwischen sind auch die letzten Details geklärt: Sven Ulreich wechselt vom FC Bayern zum HSV. Beide Vereine haben am Sonnabend Vollzug gemeldet. Der Torhüter hat am Sonnabend seinen Medizincheck im UKE bestanden und anschließend einen Dreijahresvertrag bis 2023 unterschrieben. „Nach dem Abgang von Julian Pollersbeck war es klar, dass wir noch einen weiteren Torhüter ins Team dazu holen werden. Wir sind sehr froh, dass uns dies mit Sven Ulreich erfolgreich gelungen ist“, sagt HSV-Sportvorstand Jonas Boldt. Bereits am Freitag war die Personalie durchgesickert – begleitet von Spekulationen über eine Ablösesumme. So berichtete die "Bild" zunächst, dass der Hamburger Zweitligist eine Transferentschädigung von zwei Millionen Euro an die Münchner zahlen würde.

Torhüter Sven Ulreich wechselt zum HSV, nachdem der FC Bayern ihn loswerden wollte, um ein internes Problem zu lösen.
Torhüter Sven Ulreich wechselt zum HSV, nachdem der FC Bayern ihn loswerden wollte, um ein internes Problem zu lösen. © imago / Sven Simon

Später korrigierte die Zeitung ihre eigene Angabe und die vor allem in Hamburger Fankreisen für Aufregung sorgende Ablösesumme fand plötzlich gar keine Erwähnung mehr in der Berichterstattung der "Bild".

Tatsächlich wirkte eine Ablöse in einer solchen Größenordnung von Anfang an utopisch. Nicht nur, weil der finanziell angeschlagene HSV aktuell jeden Euro zusammenhalten muss. Sondern auch, weil Ulreich beim FC Bayern nur noch einen Vertrag bis Saisonende besaß. Zudem war es längst ein offenes Geheimnis, dass FCB-Sportvorstand Hasan Salihamidzic Ulreich loswerden wollte, um einen Streit um die Nummer zwei hinter Manuel Neuer zu vermeiden.

HSV-Zugang Ulreich kommt ablösefrei

Denn diesen haben zuletzt sowohl Ulreich, der das Vertrauen von Trainer Hansi Flick genoss, als auch Neuzugang Alexander Nübel, auf den "Brazzo" große Stücke hält, für sich beansprucht. Diese Baustelle haben die Münchner mit dem Abgang von Ulreich nun gelöst – und dafür offenbar auch kräftig bezahlt.

Dem Vernehmen nach hat Bayern den Vertrag mit Ulreich gegen eine Abfindung von mehr als zwei Millionen Euro aufgelöst. Für den HSV wird dadurch keine Ablöse fällig. Nach Abendblatt-Informationen soll das Gesamtpaket des HSV für Ulreich inklusive aller Prämien bei einer Million Euro liegen. Dadurch muss der Torhüter, der in München zwischen 3 und 3,5 Millionen Euro verdient haben soll, kaum auf kein Gehalt verzichten. Im Falle des Aufstiegs der Hamburger soll sein Festgehalt auf eine Million Euro steigen.

Mit Ulreich hat sich der HSV wohl eine neue Nummer eins geholt – zum Leidwesen des bisherigen Stammtorwarts Daniel Heuer Fernandes.

Bayern-Coach Flick trauert Ulreich hinterher

Noch bevor der Wechsel von Ulreich offiziell von beiden Vereinen bestätigt wurde, hat Bayern-Trainer Hansi Flick seinem bisherigen Torhüter mindestens eine Träne hinterhergeweint. „Er wollte spielen, deswegen hat er den Schritt zum HSV auch gemacht. Der HSV ist ein Topverein, er hat klare Ziele, sie wollen aufsteigen“, sagte der Coach. Er habe noch am Vormittag mit Ulreich telefoniert. „Ich wollte ihm mitteilen, wie sehr ich die Situation bedauere.“

Ulreich sei „ein absoluter Profi“, lobte Flick. „Sven hat der Mannschaft sehr, sehr gutgetan, weil er auf der einen Seite als Ersatzmann wusste, dass er Backup für Manu ist und in jedem Training zu hundert Prozent Professionalität gezeigt hat mit wahnsinniger Leistung.“

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Schrecksekunde im HSV-Training: Kapitän Tim Leibold brach beim Abschlusstraining vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Erzgebirge Aue (13.30 Uhr/Sky und im Abendblatt-Liveticker) vorzeitig ab. Nach einer Behandlung auf dem Platz ging der Linksverteidiger in die Kabine. Offenbar plagen den Dauerbrenner muskuläre Probleme. Ob Leibold gegen Aue eingesetzt werden kann, ist noch unklar.

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Exzellente Schusstechnik: Fiete Arp (M.) will in dieser Saison beim FC Bayern durchstarten – zumindest in der zweiten Mannschaft.
Exzellente Schusstechnik: Fiete Arp (M.) will in dieser Saison beim FC Bayern durchstarten – zumindest in der zweiten Mannschaft. © imago / Sven Simon

Ex-HSV-Stürmer Pohjanpalo trifft in Rekordzeit

In der vergangenen Rückrunde ging Joel Pohjanpalo noch für den HSV auf Torejagd und jubelte über beachtliche neun Treffer. Inzwischen geht der Finne für Bundesligist Union Berlin auf Torejagd. Und er scheint in der Hauptstadt da weiterzumachen, wo er in Hamburg aufgehört hatte. Beim 4:0-Sieg der Köpenicker am Freitagabend gegen indisponierte Mainzer brauchte Pohjanpalo keine Minute nach seiner Einwechslung, um sein Premierentor für Union zu erzielen. Damit machte der 26-Jährige seinem Ruf als Edeljoker einmal mehr alle Ehre.

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