London/Hamburg. Umfrage: Wer regt mehr auf: Tyson Fury oder Donald Trump? Twitter-Gewitter vom Klitschko-Bezwinger, nur ein Box-Promi bleibt sachlich.
In den britischen Medien kursieren bereits ernsthafte Umfragen: Wer regt mehr auf? Tyson Fury oder Donald Trump? Wer bringt ihr Blut mehr zum Kochen? Wer sollte eher die Klappe halten? Es ist der typische britische Humor, mit den verbalen Exzessen von Boxern und Politikern umzugehen. Davon lebt der Boulevard, von Skandälchen und ihrem Widerhall bei den Bürgern und neuerdings in den sozialen Medien wie Facebook und Twitter. Doch seit dem Sieg von Tyson Fury über den überforderten Wladimir Klitschko im Duell um die Schwergewichts-Weltmeisterschaft von gleich drei Verbänden muss man diesen Clown ernst nehmen. Zumindest sportlich.
Und Donald Trump hat eine ernsthafte Debatte über Rassismus und Islamfeindlichkeit ausgelöst mit seiner Forderung, Muslimen die Einreise in die USA zu versperren.
Wer ist also der „baddest man on earth“ und damit Nachfolger des einstigen Titelhalters Mike Tyson?
Tyson Fury – schon der Name klingt wie eine Provokation – hat seine frauenfeindlichen sowie homophoben Aussagen verteidigt. Nun hat er sogar Unterstützung bekommen von einem Politiker der Ukip, der rechtspopulistischen Partei für die Unabhängigkeit des Vereinigten Königreichs von der EU. Ukip-Mann Peter Reeve sagte der BBC, er verstehe und respektiere Menschen, die wie Fury über Pädophile denken, die nach den Worten des Boxers wie die Homosexualität verboten gehöre. Das seien, so Ukip-Politiker Reeve, doch „fundamentale Christen“.
Derweil spitzt sich die Kontroverse um die Shortlist für den BBC Preis für den besten Sportler. Weitsprung-Olympiasieger Greg Rutherford will jetzt doch an der Veranstaltung teilnehmen, obwohl er ursprünglich wegen Tyson Fury zurückziehen wollte.
Fury schrieb auf Twitter "There only 1 TYSON FURY", und dieser Rutherford der nutze die Debatte ja nur, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Und überhaupt: Fury sagt, er habe mehr Persönlichkeit im letzten Glied seines kleinen Fingers als die anderen Sportler auf der Shortlist.
Der vom Mann zur Frau gewordene Boxpromoter Kelly Maloney (aka Frank Maloney) sagte, die Debatte koste Fury Millionen. Der Transgender Promoter, 62, meinte: „Elitesportler werden zur Marke, aber man wird nie Nike oder Adidas dazu kriegen, mit so jemandem zusammenzuarbeiten.“ Auch der Pay-TV-Sender Sky müsse besorgt sein. Auch darauf reagierte Tyson Fury bei Twitter.
Und am Ende äußerte sich ebenso Wladimir Klitschko bei Instagram zum Rückkampf gegen Tyson Fury. Dieser ist für nächstes Jahr geplant.