„Veränderungen müssen kommen“, sagt der Fußball-Kaiser über den HSV. Auch an einen deutschen WM-Erfolg glaubt er nicht. Für den Triumph seien derzeit zu viele Leistungsträger verletzt oder außer Form.
Hamburg. Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer hat seinen Ex-Klub HSV nach dem Niedergang der vergangenen Saison zum Handeln aufgefordert. „Sie müssen sich bewegen, sonst spielen sie wieder gegen den Abstieg. Und das kann man einer Stadt wie Hamburg nicht antun. Hamburg hat andere Ansprüche - deutsche Meisterschaften“, sagte der 68-Jährige am Rande der Verleihung des deutschen Stifterpreises an seinen Freund und Sportmäzen Dietmar Hopp. Von 1980 bis 1982 war der Beckenbauer in Hamburg aktiv.
Der Ehrenpräsident des FC Bayern riet dem HSV zum Umsetzen der Reforminitiative HSVPlus. „Veränderungen müssen kommen. Man muss das Heft des Handelns in die Hand nehmen und investieren“, sagte die Bayern-Legende: „Mit dieser Mannschaft ist man nicht überlebensfähig. Es kann nicht sein, dass der HSV gegen den Abstieg kämpft.“
Der Nationalmannschaft traut Beckenbauer bei der WM in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) nicht den Titel zu. „Ich hoffe, dass man eine gute Weltmeisterschaft spielt, dass man Werbung für den deutschen Fußball macht, und ich hoffe, dass Deutschland ins Halbfinale kommt“, sagte der ehemalige Bundestrainer.
Für den Triumph im Finale von Rio de Janeiro seien allerdings derzeit zu viele Leistungsträger verletzt oder außer Form, glaubt Beckenbauer, der 1974 als Spieler und 1990 als Teammanager die WM gewonnen hat.
Den verletzungsbedingten Ausfall von Lars Bender sieht Beckenbauer nicht dramatisch. „Für ihn ist es ein großes Unglück, aber es ist kein großes Unglück für die Gemeinschaft“, sagte Beckenbauer: „Jeder ist zu ersetzen, der Kader ist stark genug, diesen Verlust aufzufangen.“