„Wir brauchen ein neues Gesicht, eine andere Einstellung“, sagt Slomka, der auch ohne Standards zu Toren kommen und „für schnellen Offensivfußball“ stehen will. Europa ist vorerst ein Tabuthema.
Hamburg. Der Klassenerhalt ist nicht einmal eine Woche her, da befasst sich Trainer Mirko Slomka bereits mit den Planungen für die neue Saison. Eine derart desolate Spielzeit wie die vergangene darf sich für den 46-Jährigen auf keinen Fall wiederholen: „Wir werden die Saison sehr sorgfältig aufarbeiten und haben das auch schon. Wir brauchen ein neues Gesicht, eine andere Einstellung, müssen robuster sein“, sagte Slomka der Hamburger Morgenpost.
Vor allem an der mangelnden Torgefahr will der Trainer ansetzen: „Wir sollten es schaffen, auch ohne Standardsituationen zu Toren zu kommen. Dafür brauchen wir Neuzugänge, die auch aus dem Zentrum für Gefahr sorgen“, sagte der gebürtige Hildesheimer. Besonders den in der vorigen Saison an Hannover 96 ausgeliehenen Stürmer Artjoms Rudnevs sieht er als wichtiges Puzzleteil in seinen Personalplanungen: „Ich finde ihn vom Typ her gut. Ich habe ihn auf dem Zettel und freue mich auf ihn.“
Auch wenn es sich momentan noch etwas ambitioniert anhört, soll der HSV 2014/15 unter Slomka für „schnellen Offensivfußball“ stehen. „Wir brauchen Spieler, die über 90 Minuten hohes Tempo gehen und die vielen schnellen Läufe aushalten können. Wir werden in der Vorbereitung verstärkt daran arbeiten“, kündigte der Trainer an. Auch deswegen müssen sich die Profis auf eine extrem lange Vorbereitung einstellen.
Trotz der ambitionierten Ziele in puncto mahnt Slomka, zurückhaltender zu sein was die Saisonziele angeht: „Von Europa zu sprechen, sollte man bitte sein lassen“, forderte er in der Mopo.
Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag (ab 11 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) wird Slomka nicht anwesend sein, da er zum Finale der Champions League in Lissabon weilen wird. Über den Ausgang der Abstimmung und der Zukunft des HSV sagt der Trainer: „Erst einmal müssen die Mitglieder die richtige Entscheidung treffen, die wir dann akzeptieren müssen. Der Rest ist theoretisch, das wird auch alles nicht so schnell gehen wie viele glauben.“
Auch im Falle einer Ausgliederung und eines Führungswechsels in der Chefetage sieht Slomka seine Position im Verein nicht in Gefahr: „Ich habe keine Angst um meinen Job.“