Weitere News: Top-Favorit Türkei verzichtet überraschend auf eine Bewerbung als Spielort für die europaweite Fußball-EM 2020. Damit wäre die Türkei direkter Konkurrent von Deutschland um die EURO 2024. Neue Proteste in Rio. Gewerkschaft attackiert Blatter. DFB bewirbt sich für EM-Spiele 2020 in München.

Ehemaliger Barca-Trainer Vilanova gestorben

18:31 Uhr: Der FC Barcelona trauert um Tito Vilanova. Nach längerem Krebsleiden verstarb der ehemaige Trainer der Katalanen am Freitag im Alter von 45 Jahren. Das bestätigte Barca auf seiner Internetseite. Spanische Medien berichteten bereits am Donnerstag, dass sich Vilanovas Gesundheitszustand dramatisch verschlechtert habe. Am Donnerstagabend soll sich Vilanova einer Notoperation unterzogen haben. Im Juli 2013 war Vilanova nach einem wiederholten Krebsausbruch als Trainer des FC Barcelona zurückgetreten. Bereits in der Vorsaison war er an Ohrspeicheldrüsenkrebs erkrankt und hatte mehrere Monate pausiert.

Top-Favorit Türkei verzichtet überraschend auf EM-Bewerbung 2020

17:31 Uhr: Top-Favorit Türkei verzichtet überraschend auf eine Bewerbung als Spielort für die europaweite Fußball-EM 2020. Stattdessen wolle man an einer Kandidatur für die komplette Europameisterschaft vier Jahre später arbeiten, teilte der nationale Verband am Freitag auf seiner Internetseite mit. Damit wäre die Türkei direkter Konkurrent von Deutschland um die EURO 2024. Man sei an dem Punkt, an dem man glaube, dass man ein ganzes Turnier ausrichten könne und nicht nur das Halbfinale und Finale, hieß es. Die Verbände hatten bis Mitternacht Zeit, ihre Präsentationen bei der Uefaeinzureichen. Die EM 2020 wird in 13 Ländern gespielt.

Real-Coach Ancelotti kontert Rummenigges Bankettrede

16.48 Uhr: Carlo Ancelotti hat die Bankettrede von Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem 1:0-Sieg von Real Madrid im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen die Münchner gekontert. „Wir erwarten, dass die Bäume nicht am Dienstag (beim Rückspiel in München), sondern erst am Mittwoch brennen, wenn wir schon weg sind“, sagte der Coach der Spanier am Freitag vor dem Liga-Heimspiel gegen Osasuna (Sonnabend/20 Uhr). Rummenigge hatte Real in der Nacht nach der Niederlage eine „Hölle“ prophezeit und gesagt, in München werde am Dienstag „der Baum brennen“. Ancelotti versicherte, er denke noch nicht an das Spiel in der Königsklasse. „Dafür haben wir nach dem wichtigen Spiel gegen Osasuna noch Zeit. Wir wollen zunächst dieses Spiel gewinnen, und dann denke ich nicht, dass es am Dienstag viele Änderungen geben wird“, sagte der 54-Jährige. In der Liga kämpfe man noch um den Titel und daher wolle man alle vier ausstehenden Spiele gewinnen. „Gegen Osasuna wird das nicht leicht, denn der Sieg gegen Bayern hat viel Energie gekostet“, sagte Ancelotti. Real liegt als Tabellenzweiter der Primera División sechs Punkte hinter Stadtrivale Atlético, hat aber ein Spiel weniger absolviert.

Schalke weiterhin ohne Farfán - Huntelaar-Einsatz fraglich

15.30 Uhr: Schalke 04 muss weiterhin auf Jefferson Farfán verzichten. Der Peruaner konnte wegen einer allergischen Reaktion in dieser Woche nicht trainieren und steht seinem Team somit in der Partie gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) noch nicht wieder zur Verfügung. Die zuletzt angeschlagenen Kevin-Prince Boateng und Max Meyer sind wohl einsatzfähig. Offen bleibt, ob Klaas-Jan Huntelaar, der am Freitag wegen einer Erkältung eine Trainingspause einlegte, rechtzeitig fit wird.

Beckenbauer überreicht in Hamburg Stifterpreis an Dietmar Hopp

14.51 Uhr: Franz Beckenbauer, 68, ehemaliger Nationalspieler, WM-Coach, Sportfunktionär und HSV-Spieler, kommt an seine alte Wirkungsstätte Hamburg zurück. Der Ehrenpräsident von Bayern München wird am 23. Mai im Rahmen des Deutschen Stiftungstags in der Hamburger Laeiszhalle den Deutschen Stifterpreis an Dietmar Hopp (74) übergeben. Hopp, ehemaliger SAP-Unternehmer und Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim, habe mit seiner Stiftung bislang 375 Millionen Euro für Jugendsport, Soziales und Bildung ausgeschüttet, teilte der Bundesverband Deutscher Stiftungen am Freitag in Hamburg mit. Beckenbauer war von 1980 bis 1982 beim HSV verpflichtet. In seinen 28 Spielen schoss er zwar kein einziges Tor, wurde mit dem Verein 1982 jedoch Deutscher Meister.

Guardiola will Philosophie treu bleiben

14.35 Uhr: Bayern-Trainer Pep Guardiola will seiner Philosophie der totalen Ballkontrolle auch im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid am Dienstag (20.45 Uhr/ZDF, Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) treu bleiben. „Bayern München hat mich deshalb gekauft“, sagte der Spanier am Freitag. Guardiolas Fußball-Idee war nach dem 0:1 im Hinspiel bei Real unter anderem von Ehrenpräsident Franz Beckenbauer kritisiert worden. „Ich mag dieses Spiel, mag es, mit dem Ball zu spielen“, sagte Guardiola. Wenn der Gegner aufgrund dieser Spielweise mehr Torchancen, mehr Ecken, mehr Flanken habe, „dann ist der Ballbesitz nichts, aber das ist nicht passiert in Madrid“. Außerdem habe er die Bayern mit dieser Spielweise zur frühesten Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte, ins Endspiel um den DFB-Pokal sowie ins Halbfinale der Königsklasse geführt. „Wir haben es nicht schlecht gemacht in diesem Jahr.“

Er wisse, dass seine Auffassung vom Fußball in Deutschland als „kontra-kulturell“ aufgefasst würde, sagte Guardiola weiter. Aber Schalke 04 (1:6/1:3 im Achtelfinale) und Borussia Dortmund (0:3/2:0 im Viertelfinale) seien mit „deutschem“ Fußball gegen Madrid unter die Räder gekommen. Dennoch sei ihm bewusst: „Wir müssen reagieren, wir sind 1:0 hinten, wir müssen mehr attackieren. Ich muss eine Balance finden zwischen meinen Ideen und der Kultur in Deutschland.“ Auf dem Weg dahin werde er am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen Werder Bremen nicht allzu viel rotieren lassen, fügte er an. Sich gegen Madrid zurückzuziehen und abzuwarten, sei für ihn aber kaum eine Option. „Wenn sie den Ball haben, ist Real auch sehr gefährlich“, sagte Guardiola.

DFB bewirbt sich für EM-Spiele 2020 in München

14.10 Uhr: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich offiziell mit München als Ausrichterstadt für die Europameisterschaft 2020 beworben. Alle erforderlichen Unterlagen seien fristgerecht bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa) in Nyon eingereicht worden, teilte der DFB am Freitag mit. Die Bewerbung gilt für zwei Veranstaltungspakete. Die erste Option umfasst drei Gruppenspiele und eine Begegnung des Viertelfinales, das zweite Paket beinhaltet die Halbfinals und das Endspiel. „Wir sind sicher, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern eine starke Bewerbung erstellt haben“, sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock.

Vertrag bis 2015 verlängert - Fritz bleibt in Bremen

13.55 Uhr: Der Kapitän bleibt an Bord: Der Vertrag von Ex-Nationalspieler Clemens Fritz bei Werder Bremen hat sich automatisch um zwölf Monate verlängert. Dies bestätigte der Spielführer der Hanseaten am Freitag. Der Abwehrspieler musste dafür eine vertraglich vereinbarte Zahl von Spielen in dieser Saison absolvieren. Der 33-Jährige wird Mitte kommenden Jahres nach neun Spielzeiten bei den Norddeutschen seine Profikarriere beenden. Bislang absolvierte der gebürtige Erfurter 254 Bundesligaspiele, unter Bundestrainer Joachim Löw kam Fritz zu 22 Länderspiel-Einsätzen.

Favre warnt vor Schalke und zu hohen Erwartungen

13.20 Uhr: Borussia Mönchengladbachs Trainer Lucien Favre hat vor dem Bundesligaspiel bei Schalke 04 am Sonntag (17.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei abendblatt.de) vor dem wiedererstarkten Gegner gewarnt: „Schalke spielt eine sehr gute Rückrunde, das ist eine andere Mannschaft als in der Hinrunde“, sagte der Schweizer, der wieder auf die zuletzt angeschlagenen Oscar Wendt und Martin Stranzl zurückgreifen kann. Gleichzeitig warnte Favre vor zu hohen Erwartungen im Umfeld der Borussia: „Man kann nicht drei Jahre nach der Rettung vor dem Abstieg ganz oben dabei sein, das ist unmöglich.“ Der 56-jährige hatte Gladbach 2011 übernommen und über die Relegation noch zum Klassenerhalt geführt. Auch Sportdirektor Max Eberl bemühte sich beim Tabellensechsten um Bodenhaftung. „Unser Niveau ist gestiegen und damit sind auch die Erwartungen gestiegen. Mit der fantastischen Hinrunde haben wir Ansprüche geweckt“, sagte der 40-Jährige. Wenn alles passe, könne Mönchengladbach mit „den Großen mitspielen, aber normalerweise spielen wir um die Plätze auf denen wir jetzt stehen.“ Zum dritten Mal hintereinander um Europa zu spielen, sei eine großartige Leistung.

Verbeek noch überrascht: Rauswurf in Nürnberg „Panik-Reaktion“

12.17 Uhr: Trainer Gertjan Verbeek hat sich mehrere Tage nach seinem Rauswurf beim 1. FC Nürnberg noch immer enttäuscht und überrascht gezeigt. „Es war eine Panik-Reaktion“, sagte der Niederländer in einem am Freitag bei „Sport Bild online“ veröffentlichten Interview, in dem er erstmals ausführlich zur Trennung vom Tabellen-17. Stellung nahm. Sportdirektor Martin Bader habe noch in der vorigen Woche seinen Agenten angerufen und ihm gesagt, dass der „Club“ mit Verbeek auch in die 2. Liga gehen wolle. Nach dem 1:4 gegen Bayer Leverkusen habe sich alles um 180 Grad gedreht. „Das hat mich sehr gewundert“, erklärte Verbeek. Am Montagmorgen habe er mit Bader über das Spiel gesprochen, am Dienstagabend habe er um 22 Uhr einen Anruf erhalten, dass er entlassen sei. „Ich hatte noch nie in meiner Karriere so viel Unglück wie in Nürnberg – mit Verletzungen, Pfostenschüssen, Schiedsrichtern“, erklärte Verbeek und bescheinigte der Mannschaft, gute Spiele gemacht zu haben. „Wir haben nicht verloren, weil wir zu offensiv gespielt haben“, unterstrich der 51-Jährige. Den Vorwurf, trotz der Heimniederlage gegen Bayer zwei freie Tage gewährt zu haben, wies Verbeek zurück. Am vergangenen Montag hätten fast alle Spieler trainiert, er selbst sei den ganzen Morgen in Nürnberg gewesen.

Roger Schmidt wird neuer Leverkusen-Trainer

12.01 Uhr: RB Salzburg wird heute offenbar den Abschied des von zwei Bundesligisten umworbenen Trainers Roger Schmidt bekannt geben – aller Voraussicht nach zu Bayer Leverkusen. Der österreichische Klub lud „aufgrund der aktuellen Ereignisse“ zu einer Pressekonferenz mit Sportdirektor Ralf Rangnick, der dabei „zur Trainerfrage bei den Roten Bullen Stellung nehmen wird“. Sky Sport News HD vermeldete daraufhin, der Wechsel Schmidts nach Leverkusen stehe unmittelbar bevor, die Bild-Zeitung berichtete von einem Zweijahresvertrag. „Wir werden das nicht weiter kommentieren“, sagte Bayers Mediendirektor Meinolf Sprink: „Bei uns wird es heute jedenfalls keine Pressekonferenz geben. Wir hatten bereits gestern eine.“ Auch Eintracht Frankfurt, das ebenfalls seit Wochen um Schmidt wirbt, wollte sich nicht über einen möglichen Zusammenhang sprechen. „Wir halten unsere Pressekonferenz um 14.30 Uhr. Diese behandelt das Spiel gegen Hoffenheim und nichts anderes“, sagte Pressesprecherin Ruth Wagner. Rangnick hatte zuletzt betont, er wolle Schmidt unbedingt halten. Die Ablösesumme ist angeblich auf 1,5 Millionen Euro festgeschrieben.

Bremens Obraniak droht in München auszufallen

11.14 Uhr: Werder Bremen bangt vor dem Bundesligaspiel beim FC Bayern München am Sonnabend (15.30 Uhr) um den Einsatz von Ludovic Obraniak. Der polnische Nationalspieler erlitt im Training am Donnerstag eine Muskelverhärtung in der linken Wade und wird an der Abschlusseinheit nicht mitwirken können. Dies teilte der Club am Freitag mit. Ob der Mittelfeldspieler beim Champions-League-Halbfinalisten auflaufen kann, entscheidet sich kurzfristig.

Ex-Barca-Coach Vilanova wegen seines Krebsleidens notoperiert

11.06 Uhr: Der frühere Barcelona-Trainer Tito Vilanova ist wegen seines Krebsleidens wieder ins Krankenhaus eingeliefert worden und befindet sich offenbar in einem ernsten Zustand. Das berichtete der spanische Radiosender RNE am Freitag. Demnach soll sich der 45-Jährige einer Notoperation unterzogen haben. Bei Vilanova war Ende 2011 ein Krebsleiden an der Ohrspeicheldrüse ausgebrochen. Seitdem musste er mehrmals operiert werden. Die Krankheit hatte auch dazu geführt, dass er sein Traineramt beim spanischen Fußball-Meister nach dem Titelgewinn im vergangenen Jahr nach nur einer Spielzeit wieder aufgegeben hat. Vilanova war zuvor bei Barca Assistent unter dem heutigen Bayern-Trainer Pep Guardiola.

Neue Proteste in Rio - Valcke beruhigt

10.50 Uhr: Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke sieht angesichts der neuen Unruhen in Rio de Janeiro keine Auswirkungen auf die in rund sieben Wochen beginnende Fußball-Weltmeisterschaft (12. Juni bis 13. Juli). „Es ist tragisch, aber es kann keine Rede davon sein, dass die WM in Gefahr ist“, sagte Valcke bei einem Termin in Fortaleza. Er habe Anfragen bekommen, ob in Brasilien ein Bürgerkrieg herrsche – „und ich habe gesagt: Nein!“ In Rio war in der Nacht auf Mittwoch bei einer Schießerei ein 27-Jähriger ums Leben gekommen. Zuvor war die Leiche eines bekannten Tänzers gefunden worden, der Mann soll brasilianischen Medien zufolge durch Polizeigewalt gestorben sein. Bei der Beerdigung des 25-Jährigen in der Nacht am Donnerstag kam es zu erneuten Unruhen. Die Polizei musste Tränengas einsetzen, um mehrere Dutzend wütende Protestler davon abzuhalten, eine Straße zu blockieren.

Verlässt Trainer Schmidt Salzburg für die Bundesliga?

10.35 Uhr: Zur Zukunft von Trainer Roger Schmidt bei Red Bull Salzburg wird es noch am Freitag (15 Uhr) eine Pressekonferenz mit Sportdirektor Ralf Rangnick geben. Das teilte der österreichische Meister mit. Was Rangnick auf der PK mitteilt, erfahren Sie am Nachmittag auf abendblatt.de. Der von Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen umworbene Schmidt soll selbst nicht zu dem Termin erscheinen. Der 47-Jährige besitzt in Salzburg noch einen Vertrag bis 2016. Der 2012 vom SC Paderborn gekommene Schmidt hatte erst am Donnerstag erklärt, es bleibe eine schwierige Entscheidung, die sehr ausgereift sein müsse und damit Hoffnungen auf schnelle Klarheit gedämpft.

Pelé jammert: Defensive besser als Angriff

10.20 Uhr: Für Brasiliens Fußballlegende Pelé ist das Fehlen eines klassischen Torjägers mit großem Namen das größte Manko der Seleção bei der WM. „Zum ersten Mal in der Geschichte ist Brasilien besser in der Defensive als im Angriff. Brasilien war immer ein Team der Tore und Torjäger. Diesmal haben wir aber echte Stürmer-Probleme“, erklärte der dreimalige Weltmeister am Rande eines Sportforums in São Paulo. Trotz der Schwierigkeiten im Angriff sei die Seleção aber gut aufgestellt. Vor allem, weil Neymar seit nun acht Monaten beim FC Barcelona auf höchstem Niveau spiele („Das Beste, was Neymar und der Seleção passieren konnte“). Pelé, der in seiner Karriere 1283 Tore erzielte, warnte aber davor, den derzeit verletzten Barça-Star als Lösung aller Probleme anzusehen. „Man darf ihm nicht das ganze Gewicht der WM auf die Schultern lasten“, erklärte der 73-Jährige. Ein möglicher Kandidat als WM-Torjäger im kanariengelben Trikot war für Pelé der gebürtige Brasilianer, aber nun eingebürgerte Spanier Diego Costa von Champions-League-Halbfinalist Atletico Madrid. „Das wäre eine große Bereicherung, wenn er für Brasilien spielen würde. Denn er war bereit, weil er ja schon in Europa spielt“, lamentierte der FIFA-Jahrhundertfußballer.

Gewerkschaft attackiert Blatter: „Er täuscht die Öffentlichkeit“

10.05 Uhr: Nach seiner Kritik an europäischen Firmen wegen der Arbeitsbedingungen auf den Baustellen in Katar ist Fifa-Präsident Sepp Blatter von der Gewerkschaft IG Bau scharf kritisiert worden. „Er täuscht die Öffentlichkeit, wenn er sich und seine Organisation für unzuständig erklärt, sobald es um Arbeits- und Menschenrechte geht. Die Fifa trägt auf jeden Fall einen maßgeblichen Teil der Verantwortung“, sagte Dietmar Schäfers als stellvertretender Bundesvorsitzender der IG Bau der „Bild“. Blatter hatte zuletzt europäische Firmen für die Zustände beim Bau der WM-Anlagen in Katar verantwortlich gemacht. Die Arbeitsorganisation sei schlecht, hatte der 78-Jährige dem französischen Sportsender BeIN Sports mit Blick auf die mitunter menschenunwürdigen Zuständen auf den Baustellen gesagt. Das habe nichts mit dem Fußball zu tun. Die Verantwortung im Land des WM-Gastgebers 2022 trügen die großen europäischen Firmen. „Absoluter Quatsch! Die Masse der Stadienbauten hat noch gar nicht begonnen. Zurzeit finden lediglich Infrastrukturarbeiten statt, an denen gar keine deutschen Bauunternehmen beteiligt sind“, entgegnete Schäfers und nahm die Fifa in die Pflicht: „Wenn Herr Blatter da weiter untätig bleibt, schadet er dem Fußball und somit dem Sport insgesamt. Dann hat er an der Spitze der Fifa nichts mehr zu suchen.“

Deutschland verliert Boden auf England

10.45 Uhr: Durch die 0:1-Niederlage von Bayern München bei Real Madrid und das 0:0 des FC Chelsea bei Atlético Madrid hat Deutschland in der Fünfjahreswertung der Uefa wieder an Boden auf England verloren. Der Rückstand auf die Briten stieg von 2,964 auf 3,107 Punkten. Ob die Bundesliga eine realistische Chance haben wird, England im nächsten Jahr vom zweiten Platz zu verdrängen, hängt wegen der Sonderpunkte für die Finalteilnahme davon ab, ob Bayern oder Chelsea das Endspiel erreichen. In den Halbfinals der Europapokale sind nur noch fünf Länder – Portugal, Italien, England, Deutschland und natürlich Spanien – im Wettbewerb und können weiter punkten. Dank zweier Teilnehmer in der Champions League und dank des spanischen Duells in der Europa League zwischen dem FC Valencia und dem FC Sevilla, wodurch die Punkte automatisch beim Tabellenführer verblieben, ist der Vorsprung der Spanier auf Deutschland auf 14,357 Punkte angewachsen. Diese sind angesichts der komplizierten Rechenmethode der Uefa bei realistischer Betrachtungsweise in den nächsten drei Jahren nicht aufzuholen sind. Das bedeutet aber nichts in Hinsicht auf die Verteilung der Startplätze. Da auch Juventus Turin 1:2 bei Benfica Lissabon verloren hat, beträgt der Vorsprung der Bundesliga auf Italien weiterhin 14,869 Punkte – auch das ist eine Versicherung für mindestens drei Jahre.

Rom bewirbt sich um EM-Spiele 2020

9.30 Uhr: Der italienische Fußball-Verband bewirbt sich mit Rom um Vorrundenspiele sowie ein Achtel- oder Viertelfinale bei der paneuropäischen Europameisterschaft 2020. Dies bestätigte Verbands-Vizepräsident Demetrio Albertini. „Nachdem zwei Bewerbungen in den Jahren 2012 und 2016 gescheitert sind, haben wir eine innovative und vielversprechende Kandidatur vorbereitet“, sagte Albertino der Gazzetta dello Sport. Die EM-Endrunde 2020 wird in 13 Ländern stattfinden. Bis Freitag müssen die Städte ihre Präsentationen eingereicht haben. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich mit München beworben, das am liebsten die Finalrunde mit beiden Halbfinals und dem Endspiel ausrichten würde. Zudem geht der DFB mit einem zweiten Paket mit drei Gruppenspielen und einem Viertelfinale ins Rennen.