Superstar Cristiano Ronaldo und zahlreiche weitere ehemalige Mitspieler können nicht nachvollziehen, warum der Deutsche verjagt wurde. Auch Löw verwundert. Großes Lob von Ex-Trainer Mourinho.
Madrid. Der Last-Minute-Wechsel von Mesut Özil zum FC Arsenal sorgt bei Real Madrid weiter für Wirbel. Superstar Cristiano Ronaldo reagierte nach einem Bericht der Zeitung „As“ extrem sauer, dass der spanische Rekordmeister den deutschen Nationalspieler für 50 Millionen Euro an den Londoner Club abgab. „Der Weggang von Özil ist eine sehr schlechte Nachricht für mich“, sagte der Weltfußballer von 2008.
Im Trainingslager der portugiesischen Nationalelf habe Ronaldo immer wieder gesagt: „Ich bin wütend über Özils Weggang.“ Kein anderer Spieler kenne seine Laufwege vor dem gegnerischen Tor so gut wie der Deutsche. Der 24-Jährige hat in seinen drei Jahren insgesamt 27 Treffer von Ronaldo unmittelbar vorbereitet und damit so viel wie kein anderer.
Zuvor hatten bereits andere Real-Profis wie Sergio Ramos oder Alvaro Arbeloa den Weggang von Özil öffentlich bedauert. „Wenn ich in dieser Angelegenheit etwas zu sagen gehabt hätte, wäre Özil einer der letzten gewesen, die Real verlassen müssten”, hatte Verteidiger Ramos im Trainingslager der Spanier gesagt. Der Mittelfeldstratege sei sein bester Freund im Kader gewesen. „Mir tut Özils Weggang sehr leid, denn er ist ein einzigartiger Spieler.”
Auch Isco, der im Sommer für 30 Millionen Euro vom FC Malaga verpflichtet worden war, betonte: „Es hat uns verblüfft, dass wir von einem Tag auf den anderen nicht mehr auf die Qualität Özils zurückgreifen können.” Der Deutsche sei jemand, der jederzeit ein Spiel entscheiden könne.
Mourinho: „Özil ist die beste Nummer 10 der Welt“
„Der Özil-Transfer löst bei Real ein Unwetter aus“, titelte die Zeitung „El Periódico“. Real-Präsident Florentino Perez hatte die Beliebtheit des Deutschen unter den Mitspielern und den Fans offensichtlich unterschätzt. Er gab Özil an Arsenal ab, um den Rekordtransfer von Gareth Bale für 100 Millionen Euro finanzieren zu können.
Reals Ex-Trainer Jose Mourinho lobte seinen einstigen Schützling überschwänglich. „Özil ist die beste Nummer 10 der Welt“, zitierten die Sportblätter „Marca“ und „As“ den neuen Coach des FC Chelsea. „Von ihm gibt es keine Kopie, nicht einmal eine schlechte.“ Mourinho stellte Özil auf eine Stufe mit Stars des Weltfußballs. „In ihm sieht man ein wenig von Luis Figo und ein wenig von Zinedine Zidane.“
Auch Bundestrainer Joachim Löw reagierte am Mittwoch mit Unverständnis auf den Verkauf Özils: „Einige bei Real wie Ronaldo oder Sam Khedira sind traurig, dass sie so einen Klassespieler verlieren. Auch für mich ist das ein Stück weit unverständlich, dass Real seinen Topscorer der letzten Jahre abgibt, aber so ist eben das Geschäft“, sagte Löw.