„Arsenal gibt mir das Vertrauen, so kann ich mich weiterentwickeln“, sagte Özil. Bei Real Madrid war nach zwei Multi-Millionen-Verpflichtungen kein Platz mehr. In London trifft Özil auf alte Bekannte.
München. Nationalspieler Mesut Özil hat vor allem mangelndes Vertrauen bei der sportlichen Leitung von Spaniens Rekordmeister Real Madrid als Hauptgrund für seinen Wechsel zum FC Arsenal genannt. „Ich habe in den letzten Tagen gemerkt, dass ich das Vertrauen vom Trainer nicht habe“, sagte der 24-Jährige am Dienstag in einem Interview bei dfb-tv.
Dies sei bei seinem neuen Club in London anders. „Arsenal gibt mir das Vertrauen, so kann ich mich weiterentwickeln“, sagte Özil, der auch von einem ausführlichen Telefonat mit Arsenal-Trainer Arsène Wenger berichtete: „Er hat gesagt, dass er mir vertraut.“ Unterstrichen wird das auch durch die Laufzeit des neuen Vertrags. Özils Vater und Berater Mustafa bestätigte der Tagszeitung „Die Welt“, dass der Kontrakt in London über fünf Jahre, also bis zum 30. Juni 2018 läuft.
Auf die neue Aufgabe in der britischen Hauptstadt freue er sich, betonte der gebürtige Gelsenkirchener: „Die Stadt ist superklasse. Und es sind auch Nationalmannschaftskollegen dort, die mir helfen werden.“ Mit Per Mertesacker und Lukas Podolski trifft Özil bei den Gunners auf zwei Landsleute.
Bei Real Madrid war für den ehemaligen Schalker und Bremer kein Platz mehr. Neben 30-Millionen-Einkauf Isco vom FC Malaga wurde für das offensive Mittelfeld kurz vor Ende der Transferperiode noch der Waliser Gareth Bale für die Rekord-Ablösesumme von etwa 100 Millionen Euro verpflichtet.
Khedira bedauert Özils Wechsel
Die Chance, Madrid zu verlassen, hatte indes auch Sami Khedira. „Der Verein hat das Angebot abgelehnt, insofern hat sich das aber relativ schnell erledigt“, sagte Khedira am Dienstag in München, ohne den interessierten Verein zu nennen. Medienberichten zufolge soll es sich dabei um Manchester United oder den FC Chelsea mit dem als Khedira-Förderer geltenden Coach José Mourinho handeln. Mourinho war im Sommer von Real zurück nach London gewechselt.
Ein ernsthaftes Thema sei ein Wechsel für ihn aber nicht gewesen, erklärte Khedira, der 2010 zusammen mit Özil zu Real gekommen ist. „Es hat sich erst gar nicht ergeben, darüber zu sprechen“, versicherte er: „Ich hatte gute Gespräche mit Trainer Carlo Ancelotti. Deshalb war es für mich relativ klar, dass ich bei Real bleiben werde.“
Den Wechsel Özils bedauert Khedira: „Wir sind gut befreundet, und auch sportlich ist Mesut ein Verlust, weil er immer den Unterschied ausmachen kann. Aber das ist seine Entscheidung und die des Vereins.“
Sonderlich überrascht war Khedira aber nicht vom Abgang seines Kollegen. „Er hat mit mir zwei oder drei Tage vorher darüber gesprochen“, sagte der 26-Jährige: „Deshalb konnte ich mich damit auseinandersetzen und es hat bei mir nicht so eingeschlagen wie bei anderen.“