In einem Internet-Video hatte HSV-Star Elia den Begriff „Krebs-Marokkaner“ verwandt und damit Proteste in der Heimat ausgelöst.
Johannesburg. Der Hamburger Eljero Elia hat mit unbedachten Äußerungen im Internet für Wirbel und ein Twitter-Verbot im Lager der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft gesorgt. In einem Internet-Video , das Elia beim Playstation-Spielen mit Ryan Babel und Giovanni van Bronckhorst zeigt, hatte Elia den Begriff „Krebs- Marokkaner“ verwandt und damit Proteste in der Heimat ausgelöst.
Da Babel in seinem Twitter einen Link zu dem Video veröffentlicht und damit die Unruhe erst heraufbeschworen hatte, verbot Bondscoach Bert van Marwijk seinen Spielern nun, während der WM zu twittern. Bislang hatten unter anderem Babel, Elia und Gregory van der Wiel fleißig aus Südafrika berichtet, wozu van Marwijk zunächst auch seine Zustimmung gegeben hatte. Vom Twitter-Verbot war anfangs auch die eigene Verbandshomepage betroffen, doch inzwischen twittert „onsoranje“ wieder aus Johannesburg.
Elia hat sich für den Vorfall inzwischen entschuldigt. „Es tut mir unglaublich leid. Ich möchte mich bei der marokkanischen Gemeinschaft in den Niederlanden entschuldigen“, sagte der Angreifer, der angab, seine unbedachten Äußerungen seien nicht ernst gemeint gewesen. „Ich habe damit meinen guten marokkanischen Freund Reduan gemeint, der mich immer als Neger bezeichnet. Es war ein Spaß“, sagte Elia.
„Ich bin kein Rassist, bin im Den Haager Stadtteil Molenwijk mit 75 Prozent Marokkanern aufgewachsen und habe viele marokkanische Freunde“, meinte der 23-Jährige. „Trotzdem war es natürlich eine riesengroße Dummheit.“
ELIA WILL EIN HAMBURGER BLEIBEN
Schon in der Vergangenheit hatte eine Twitter-Nachricht einem niederländischen Nationalspieler Probleme mit van Marwijk eingebracht. Verteidiger van der Wiel hatte damals über seinen Blog von einem Konzertbesuch berichtet, obwohl er kurz zuvor eine Reise mit der Nationalmannschaft wegen einer Verletzung abgesagt hatte.