Beide Parteien beendeten ihren monatelangen Clinch und stimmten einem Einigungsvorschlag des Oberlandesgerichts Stuttgart zu.

Stuttgart. Die Akte Manfred Amerell/Michael Kempter kann geschlossen werden. Beide Seiten haben ihren monatelangen Rechtsstreit in der Schiedsrichter-Affäre beigelegt. Sowohl Amerell als auch Kempter akzeptierten einen Einigungsvorschlag des Oberlandesgerichts Stuttgart. Dieser sieht vor, dass der frühere Fifa-Referee Kempter seine 2010 in mehreren Interviews getätigten Aussagen, er habe Amerell klar und deutlich darauf hingewiesen, keine sexuellen Kontakte zu wollen, zurückzieht. Im Gegenzug ließ der ehemalige Schiedsrichter-Sprecher die Schadensersatzklage gegen Kempter fallen.

„Ich bin nicht mit jeder Formulierung in dieser Erklärung glücklich, aber es ist von der Psychologie her sicher richtig, das hier abzuschließen“, sagte Amerell. Auch Kempters Anwalt Christoph Schickhardt meinte: „Das Wichtigste ist: Die Sache ist erledigt. Wir stimmen diesem Vergleich in Hinblick auf eine Befriedung zu, damit Herr Kempter wieder neu durchstarten kann.“

Kempter hatte seinem ehemaligen Förderer sexuelle Belästigung vorgeworfen. Amerell betont weiterhin, dass die intimen Kontakte einvernehmlich waren. Der 64-Jährige wollte ein Schmerzensgeld von 150.000 Euro erstreiten, weil er durch die öffentlichen Anschuldigungen seine Persönlichkeitsrechte verletzt sah.